Archiv für den Monat: März 2016

Geburtstagsfeier im Seniorenheim

Wer Geburtstag hat, lädt ein, entweder zu sich nach Hause oder zu einem Essen in einem Restaurant im kleinen intimen Kreis. Wenn eine wichtige Person aber immobil ist, fährt man halt zu ihr. Und so kam es, dass mein Geburtstag im kleinen Kreis bei einer Kaffeetafel im Seniorenheim gefeiert wurde.

Karin hatte einen kleinen Raum reservieren lassen. Dort wurde für uns Kaffeegeschirr bereitgestellt. Kaffee und Kuchen brachten wir mit, auch eine Flasche Wein sowie kleine Schokobecher und selbstgemachter Eierlikör. Die Seniorin saß in ihrem Rollstuhl an der Stirnseite des Tisches und war glücklich, nette Menschen um sich zu haben, auch wenn sie unserer Unterhaltung wegen ihrer starken Schwerhörigkeit nicht immer ganz folgen konnte. Aber das war nicht wichtig.

Mutter schmeckte der Kuchen und sie sprach auch dem Wein und dem Eierlikör zu. Solange sie nicht mit ihrem Rolli in Schlangenlinien durch die Flure düst …, sie ist ja nur noch eine halbe Portion, nichts mehr dran.

Nach 2 Stunden war es dann genug. Mir wurde es ein wenig wehmütig, sie im Heim allein zurückzulassen. Anderseits – bei sich zu Hause wäre sie auch allein.

Nur eine Phase?

Vegan! – Ein Wort, welches einem zurzeit überall entgegenspringt. Um vegan zu essen gibt es Kochbücher und Kochblogs, auf Rezeptseiten gibt es die Rubrik „vegan“. Kuchen, Gemüse – alles kann man vegan zubereiten. In letzter Zeit häuft sich das. Und irgendwie nervt es.

Zu allem Überfluss gibt es Anbieter von veganen Reinigungsmitteln. OK, ich habe ein gewisses, ein ganz kleines, Verständnis dafür, wenn man sich mit veganer Seife waschen möchte. Oder man möchte seine Kleidung vegan waschen (will an die dann nach der Wäsche essen?). Aber muss man seine Kloschüssel vegan reinigen? Will wer daraus trinken? Oder die Fenster vegan putzen? Will man an den Scheiben lecken? Man kann es auch übertreiben!

Vegetarisch – ok. Wer darauf verzichten möchte, Fleisch zu essen und sich damit auch wohlfühlt, das ist in Ordnung. Bio – auch ok. Aber vegan? Das scheint im Moment modern zu sein. Was kommt als nächstes?: Ernähren und leben von Lust und Liebe? Prost Mahlzeit! Wobei ich mich gerade frage: Darf jemand, der vegan lebt, einen Blowjob ausführen?

Besuch im Seniorenheim

Am letzten Samstag haben Bernd und ich meine Mutter besucht. Sie empfing uns in ihrem 2-Bett-Zimmer. Ich habe erst jetzt so richtig registriert, dass es eigentlich nichts anderes ist als ein Krankenhauszimmer, nur etwas auf wohnlich getrimmt, so sind der Nachttisch und das Pflegebett in Holzoptik gestaltet. So gut es eben geht, hatten wir ja versucht, ein wenig Privatsphäre hineinzubringen. Auf der Fensterbank stehen z.B. ein paar Bilder und Blumen. Aber das war’s dann auch schon.

Mit der bettlägerigen Bettnachbarin kann man sich nicht unterhalten. Vermutlich leidet sie an den Folgen eines oder mehrerer Schlaganfälle. In dieser Umgebung kann man auch kein privates Gespräch führen. Zum Glück gibt es eine sehr gemütliche Sitzecke mit alten Möbeln, Klöppeldeckchen und Bildern an den Wänden. In der Ecke steht eine Standuhr, die auch funktioniert und halbstündlich döngt. Hier ließen wir uns nieder, Mutter im Rollstuhl, Bernd und ich auf dem mit Sofakissen dekoriertem Sofa. In dieser Ecke kann man vergessen, in was für einer Institution man sich befindet.

Nachdem wir ein Weilchen geschnackt hatten, wollte Mutter ein wenig durch die Flure rollen. Von einigen wenigen Zimmern standen die Türen auf. Eine Pflegekraft betüdelte die dortigen Bewohner, vielleicht wurde gerade ein Kaffee serviert mit einem Stücken Kuchen, so genau wollten wir da nicht hinschauen. Aber das, was zu sehen war, wollten wir eigentlich gar nicht sehen: Alte Menschen, die in ihrem Zimmer saßen. Es war ihnen anzusehen, dass sie körperlich ziemlich arg eingeschränkt waren.

Mutter ist in der Lage, mit ihrem Rollstuhl dem Zimmer zu entfliehen. Sie setzt sich dann vor ein großes bodentiefes Fenster und schaut hinaus. Zu sehen ist da auch nicht viel. Sie schaut in einen Garten vom Nachbarhaus. Ich bin sicher, sie wird beobachten, wie in den nächsten Tagen bzw. Wochen dort der Frühling Einzug hält und sich Bäume und Blumen entwickeln werden. Dort am Fenster kommen auch mal andere Bewohner vorbei, mit denen sie dann mal ein paar Minuten schnacken kann.

Als Bernd und ich dann wieder im Auto saßen, sagte ich nur: Das ist nicht das, was ich mir für das Alter vorstelle. Bernd stimmte mir zu. Aber was will man machen, wenn man nicht allein zu Hause sein kann? Wenn man Hilfe und Unterstützung für die einfachsten Tätigkeiten benötigt, die man 90 Jahre lang gewohnt war, ausführen zu können? Man kann sich das nicht aussuchen, was mit einem im Lauf des Lebens passiert. Menschen können durch Unfälle und Krankheiten in eine ähnliche Lage kommen. Entweder man hadert mit seinem Schicksal oder man versucht, stark zu sein und gegenan zu gehen. Meine Mutter ist stark. Allein schon die Tatsache, dass sie sich nicht in ihrem kargen Zimmer verkriecht, sehe ich positiv.

Kreuzfahrtzirkus

Seit 3 Jahren sind wir ja begeisterte Kreuzfahrer, in diesem Jahr steht unsere 4. Reise auf einem Schiff an, die 5. Reise für das nächste Jahr ist bereits gebucht. Es sind Schiffe ohne Firlefanz, bodenständig, nichts abgehobenes, der Schrankkoffer mit Smoking und schulterfreier Abendhose kann zu Hause bleiben, selbst ein Sakko braucht nicht in den Koffer gequetscht zu werden. Die Schiffe von Tuicruises sind einfach perfekt für uns.

Wer es gern exclusiv hat, hat ja die Möglichkeit, bei anderen Reederein zu buchen, bei HAPAG-Lloyd z.B., oder bei Cunard mit den Queens. Zum normalen Reisepreis kommt noch ein tägliches Servicegeld dazu und die Getränke, die man z.B. des abends gern an der Bar trinkt oder tagsüber an Deck. Tuicruises bietet „all inclusive“ an. Uns ist bisher noch niemand begegnet, der das bezüglich des Alkohols übergebühr ausgenutzt hat.

Und dann gibt es die Schiffe, die mit Kreuzfahrt fast gar nichts mehr zu tun haben. Es sind eigentlich eher schwimmende Vergnügungsparks. Vermutlich sieht man gar nicht, dass man damit zur See fährt wenn man eine Innenkabine mit Balkon hat. Sicherlich gerät man in Stress, wenn man alles, was an zweifelhaften Vergnügungen geboten wird, auch ausprobieren will. Nein, das ist nicht das, was wir wollen, das ist nicht unsers. Mag ja sein, dass es ein wenig spießig ist, so wie wir das Kreuzfahrtgeschäft lieben gelernt haben, aber es ist erholsam und entspannend.

In 5 Monaten sind wir wieder auf See!

Die machen ihren Wählern was vor!


Frau Petry sieht die AfD als „Partei des sozialen Friedens“. In einem Interview mit der Thüringischen Landeszeitung hat sie kürzlich was anderes behauptet: „“Wir sind gegen einen gesetzlich festgelegten allgemeinen Mindestlohn”. Weiterhin hat sie die Idee für ALLE einen Steuersatz von 25 Prozent einzuführen, egal ob Millionär oder Raumpflegerin. Ich frage mich, wo da der soziale Frieden zu finden ist?

AfD-Chef Meuthen behauptet, mit der AfD gäbe es in Deutschland eine freiheitliche und weltoffene Partei. Ein Ansatz der AfD ist es, auf die Medien einzuwirken um für eine 3-Kind-Politik zu werben. Weiter: Frauenquoten, Gleichstellungsbeauftragte und staatliche Propaganda für sexuelle Minderheiten lehnt die AfD rigoros ab. Im Bereich Kultur verlangt die AfD “Museen, Orchester und Theater sind in der Pflicht, einen positiven Bezug zur eigenen Heimat zu fördern.“ – Im Grundgesetz ist verankert: “Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.” – Was ist da weltoffen und freiheitlich?

Aber die Dumpfbacken, die ihr Kreuz auf dem Wahlzettel bei der AfD gemacht haben, sehen nur das Thema Flüchtlinge. Einzig mit diesem Thema haben die A(A)usländerfeinde f(f)ür D(D)eutschland gepunktet. Das Kleingedruckte lesen die Dumpfbacken ja nicht. Und hinterher sind sie verwundert und sagen: Das haben wir ja gar nicht gewusst.

Ich könnte kotzen über so viel Dummheit!

Fassungslos

Ich fasse es nicht: Fast ein Viertel der Stimmen bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt enfallen auf die AfD (Ausländerfeinde für Deutschland)! Die Dumpfbacken sterben wohl nie aus.

Es wird nicht einfach werden für die CDU, eine regierungsfähige Mehrheit zusammen zu bekommen denn Grüne und FDP sind im Moment noch Wackelkandidaten, will sagen: Es ist noch unsicher, ob sie im Landtag vertreten sein werden.

Eine starke Frau

Es ist vollbracht – meine Mutter ist heute ins Seniorenzentrum eingezogen. Äusserlich war ihr nicht anzumerken, dass sie nun ein neues Zuhause hat, ein 2-Bett-Zimmer. Gewohnt hat sie vorher in einer 3-Zimmer Altbauwohnung. Gut, da meine Mutter seit Januar nur in Kliniken untergebracht war, auch in 2-Bettzimmern, ist die Umstellung nicht so groß. Aber allein das Wissen, dass jetzt ein „Heim“ mein Zuhause ist …

Erstmal ist sie wohl froh, dass sie jetzt irgendwo angekommen ist. Na ja, sie steht auf einer Warteliste für ein Einzelzimmer, was noch mal einen kleinen Umzug bedeutet und womöglich auch anderes Pflegepersonal.

So ganz zurücklehnen kann ich mich noch nicht. Es fehlt ja noch die Pflegestufe. Erst wenn die erteilt ist, kann ich ganz beruhigt sein. Trotzdem würde ich jetzt sofort gern an Bord meines ganz persönliches Traumschiffes gehen und mich einfach nur fallenlassen. 7 Monate noch, dann sind wir wieder unterwegs.

Hängepartie

Ich hasse es, wenn man nicht weiss, woran mas ist und noch Entscheidungen getroffen werden müssen, die von Informationen abhängig sind, die noch fehlen.

Meine Mutter soll also wahrscheinlich morgen aus der Uniklinik in ihr neues zu Hause entlassen werden. Die Leitung des Seniorenzentrums will mit mir noch ein paar Dinge besprechen. Dafür muss ich eventuell heue noch nach Lübeck fahren. Aber die Dame ist nicht erreichbar.

Karin und ich wollen meine Mutter gern in ihrem neuen Heim empfangen. Wenn die Entscheidung der Entlassung erst morgen erfolgt, nützt es mir nichts, wenn ich mich dann auf den Weg nach Lübeck mach, wenn sie ihre Entlassungspapiere hat.

Es war schon so, als ich noch gearbeitet habe: Wichtige Entscheidungen mussten getroffen werden aber es fehlten, manchmal stundenlang, die notwendigen Fakten. Während solcher Zeiten war ich nervös wie eine Maus im Wochenbett und war kaum in der Lage, mich auf andere Dinge zu konzentrieren – so wie es jetzt auch ist. Sagte ich es schon?: Ich hasse das!

Was können wir dagegen machen?

Diese Frage beschäftigt mich schon geraume Zeit: Was können wir dagegen machen, dass sich die braune Suppe weiter über Deutschland verbreitet, dass diese braune Suppe im Topf immer höher und höher steigt? Viele Möglichkeiten haben wir nicht. Aber wir Bloggerinnen und Blogger haben die Möglichkeit, das zu verbreiten, was diese Menschen in ihren Wahlprogrammen stehen haben. Wir haben die Möglichkeit das zu verbreiten, was durch die Medien an die Oberfläche kommt. Ich habe schon desöfteren darüber geschrieben, dass ich Angst vor dem habe, was die Partei AfD sich auf ihre Fahnen geschrieben hat.

Ich bin erstaunt und verängstigt, dass es so viele Menschen gibt, die die AfD in Landtage wählt. Haben die alles vergessen, welches Unglück die Vorgänger dieser unsäglichen Bande über Deutschland und die Welt gebracht haben?

Die AfD ist jedenfalls keine Alternative für Deutschland. Die AfD steht für die Abschaffung des Mindeslohns, für Steuersenkungen für Spitzenverdiener, gegen Frauengleichstellung, für staatliche Einflussnahme auf die öffentlich-rechtlichen Sender für die Rückkehr zur Atomkraft.

Wer noch mehr über die Pläne der AfD wissen möchte: 10 Punkte, die die AfD will.

Unsichtbar

Der Stalker ist jetzt unsichtbar. Vielleicht hat er – oder sie – sich ja der Browsertechnik bemächtigt, die ich in meinem Beitrag angedeutet hatte. Oder er hat das Weite gesucht und gefunden. Jedenfalls ist mein Name in der Blogstatistik seit der Veröffentlichung nicht wieder aufgetaucht. Gemeldet und sich als Stalker geoutet hat sich auch niemand. Feigling!