Krankenhaustag

Vorab: Mir geht es gut, ich selbst bin direkt nicht betroffen. Ich fang einfach mal irgendwie an zu berichten, was Sache ist:

Bernd klagte seit Sonntagabend über eine Gallenkolik. Normalerweise dauert die ein paar Stunden und dann ist es vorbei. Es war schon ungewöhnlich, dass die am frühen Abend eintrat, mein Mann sich dann ins Bett legte und später ins Gästezimmer umzog um mich mit seiner Wühlerei nicht zu stören. Montag hatte er seinen freien Tag und er hatte immer noch Probleme. Vorsorglich liess er sich für Dienstag, also gestern, einen Urlaubsttag geben. Da es ihm immer noch nicht gut ging, schickte ich ihm zum Arzt. Er kam mit einer Einweisung ins Krankenhaus nach Hause. Heute sollte er aufgenommen werden. Wir informierten uns also gestern noch über die umliegenden Krankenhäuser. Das örtliche hat keinen so guten Ruf.

Meine Mutter sollte heute zur Kontrolluntersuchung ihres Beines in der Uniklinik erscheinen. Es war geplant, dass ich nach Lübeck fahre und mit ihr dann da hinfahre. Natürlich wollte ich meinen Mann gern höchstselbstpersönlich im Krankenhaus abliefern. Leider aber hatte unsere gute Freundin selbst Termine und konnte meine Mutter nicht begleiten.

Holger, unser lieber Nachbar, hatte sich dann heute morgen bereiterklärt, Bernd ins Krankenhaus zu fahren. Ich fuhr also nach Lübeck und mit Mutter im Taxi in die Uniklinik.

Das, was ich schon befürchtet hatte, bewahrheitete sich: Mutter musste gleich dableiben! Ihre Stelle am Bein ist auf dem Weg der Besserung, aber sie hat viel Wasser im Körper. Natürlich hatten wir für einen Krankenhausaufenthalt nichts dabei. Unsere liebe Freundin Karin war mittlerweile wieder daheim. Ich rief sie an und bat sie, die Tasche für meine Mutter zu packen. Da mein Wagen bei der Wohnung meiner Mutter stand, liess ich mir ein Taxi bestellen in welches ich den Rollstuhl verfrachtete, fuhr zur Wohnung meiner Mutter. Karin hatte alles vorbereitet. Mit den notwendigen Sachen und dem Rollator fuhr ich wieder in die Klinik und liess alles bei meiner Mutter im Zimmer. Und weiter ging es zum nächsten Krankenhaus in Hamburg-Bergedorf.

Mit Bernd hatte ich währenddessen ein paar Mal Kontakt. Erst hiess es, er könnte vielleicht wieder nach Hause, es sei nicht so dringend, aber das Ergebnis einer Untersuchung müsste noch abgewartet werden. In der nächsten Info hiess es, es wurde ausser „Galle“ auch Gelbsucht diagnostiziert, eine Folge der „Galle“ und er müsste im Krankenhaus bleiben. Voraussichtlich würde er Freitag an der Galle operiert werden. Als ich endlich bei meinem Schatz am Bett saß war der neueste Stand, dass er morgen operiert werden würde.

Ich war inzwischen ziemlich platt von den ganzen Vorgängen und war froh, endlich mal sitzen zu können. Am liebsten wäre ich gar nicht wieder aufgestanden. Aber irgendwie hatte ich doch das Gefühl, nur noch nach Hause zu wollen. Bernd wusste ich nun gut aufgehoben, meine Mutter sowieso.

Was nun morgen ist, müssen wir mal abwarten. Entweder kriege ich von Bernd den aktuellen Stand oder ich bekomme vom Krankenhaus einen Anruf, dass Bernd wieder im Zimmer ist. So ist es vereinbart. Es bleibt spannend. Die Geschichte mit meiner Mutter ist mit dem erneuten Krankenhausaufenthalt noch nicht ausgestanden, da bin ich mir sicher.

Wenn ich noch hätte arbeiten müssen, wäre das alles gar nicht so gegangen. Aber ich habe die Zeit, mich problemlos um meine Lieben kümmern zu können.

16 Gedanken zu „Krankenhaustag

  1. Peggy

    Ich drücke die Daumen für deinen Mann und auch für deine Mutter.
    Eine Gallen OP ist heute an sich ja eine Routinesache, aber es schadet sicher nicht wenn man ihm alle guten Wünsche und viel Kraft schickt.
    LG Peggy

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    1. Hans-Georg

      Moin Elke.
      Vielen Dank für’s Daumendrücken. Ja, ich werde gebraucht, das stimmt. Und ich muss sagen, dass ich das sehr gern mache, auch wenn es im Moment nicht ganz einfacht ist.

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    1. Hans-Georg

      Moin Jane.
      Nun, der Stadtteil, in dem das Krankenhaus liegt, ist fast gleich nebanan von Geesthacht. Da ich über eine Bundesstraße fahre, komme ich sozusagen erst an Geesthacht vorbei und fahre dann später über eine andere Straße zurück. Das sind insgesamt ca. 150 km.
      Vielen Dank für die Genesungswünsche.

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  2. Silberlady

    Hallo Hans-Georg,
    deiner Mutter und deinem Mann all meine guten Wünsche.
    Hoffe die OP verläuft gut und du kannst deinen Mann bald wieder heim holen.
    Mit deiner Mutter wird es wohl ein wenig schwieriger werden…aber es gibt für alles einen Weg.
    Und du wirst den richtigen schon finden.
    Dir gute Nerven, Humor und einen guten erholsamen Schlaf.
    Liebe Grüße die Silberlady

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    1. Hans-Georg

      Hallo Silberlady.
      Danke für die guten Wünsche.
      Die letzte Nacht war nichts mit gutem Schlaf. Die Gedanken kreisten im Kopf um meine Mutter. Um meinen Mann mach ich mir da eher weniger Sorgen.

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  3. Wolfi

    Na, pfiati Gottchen! Eine wahre ‚Tour de force’…!
    Alles erfemklich gute dem Männe und Frau Mama.
    Vielleicht gibt’s ja wieder ein nettes Foto von Dir im KrkH-Fùmél. :-))
    Knuffi
    W.

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      1. Hans-Georg

        Moin Wolfi.
        Lieben Dank für die guten Wünsche aus Wien.
        Auf ein Foto von mir im KrkH-Fùmél wirst du wohl verzichten müssen. Dazu besteht zum Glück keine Veranlassung. Gestern habe ich gesehen, dass die jetzt gelb sind. Wer weiß ob man nicht im Lauf der Zeit alle Regenbogenfarben zusammenbringen würde.

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