Eine neue Kuh im Dorf

Da wird wieder mal eine neue Kuh durch’s Dorf getrieben – und „Kuh“ passt in diesem Zusammenhang ganz besonders gut. Man könnte auch sagen: Da wird eine neue Sau durch’s Dorf gejagt. Worum es geht? Es geht um Fleisch. Fleisch ist Gift, Fleisch verursacht Krebs. Fleisch ist ganz schlimm, vergleichbar mit Nikotin, Alkohol und anderen Drogen. Vermutlich ist Fleisch auch für alle anderen Krankheiten dieser Welt verantwortlich.

Es erübrigt sich, zu diesem Thema einen Link zu setzen. Überall kann man darüber lesen. Sogar in den Radionachrichten wurde darüber berichtet, was eine Studie der WHO herausgefunden haben will. Dass man möglichst vermeiden soll, rohes Fleisch zu essen, war ja schon allgemein bekannt. Bekannt ist auch, dass man kein geräuchertes Fleisch noch auf den Grill packen soll. Das ist eh nicht notwendig denn geräuchertes Fleisch ist ja nicht mehr roh, also es ist schon gar und verzehrbar und man kann genussvoll in den Schinken oder die Wurst beißen.

Wenn ich mich täglich nur von Fleisch ernähren würde, z.B. 1/2 Kilo Mett zum Frühstück, ein 400-Gramm-Steak zum Mittagessen und ’ne halbe Salami zum Abendessen – da kann man sich vorstellen, dass das nicht gesund sein kann, ebensowenig wie 90 Zigaretten am Tag oder eine Kiste Bier usw.

Ich frage mich, was wir dann überhaupt noch essen sollen bzw. dürfen? Fleisch fällt also schon mal aus. Getreide, Gemüse, Obst – alles ist doch irgendwie chemisch behandelt um vor Ungeziefer zu schützen, um es haltbar zu machen. Wie anders sollte auch die Weltbevölkerung ernährt werden? Nur von Biozeugs werden mehr als 7 Millarden Menschen nicht satt.

Und von der wenigen Petersilie, die ich auf der Terrasse angebaut habe, werden mein Mann und ich nicht satt, nichtmal zum Frühstück. Die 4 Chilischoten sind was für den hohlen Zahn. Ich könnte mich jetzt auf die Lauer legen und ein paar Meisen erlegen, die gerade die vermutlich chemisch behandelten Sonnenblumenkerne wegpicken. Wieviele Meisen bräuchte es, um 2 Personen einen Tag zu ernähren? Ach, die Frage erübrigt sich sowieso, Meisen sind ja auch Fleisch.

Demnächst wird in irgendwelchen Fragebögen, z.B. beim Arzt oder in Aufnahmeanträgen für Versicherungen, nicht nur danach gefragt, ob man Raucher ist. Demnächst steht da auch die Frage: Essen Sie Fleisch? Oder vielleicht stehen da sogar nur die 2 Worte: Essen Sie?

14 Gedanken zu „Eine neue Kuh im Dorf

    1. Hans-Georg

      Mein Gerrit!
      Danke für die Erinnerung, hab ja da schon meine Meinung zu gesagt.
      Vermutlich muss die WHO mal irgendwas sagen um den Nachweis zu erbringen, dass sie auch Geld bekommt – in welchen zweifelhaften Kanälen das immer auch verschwinden mag.

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  1. karin

    hat jemand die sendung vom zucker auf arte gesehen, da kam es deutlich, was so geschrieben wird, nehmen wir besser als chinesisch und übersetzen für uns persönlich
    ja eine zeitlang war es üblich, 3xtäglich tierische sachen zu essen und gemüse nur zur deko und sowieso fertigprodukte, weil berufstätig usw, usw, und wer wird da widersprechen? das alles im gesamtpaket war nicht gesund und ist nicht gesund,
    jeder muss nun selber denken, was mache ich für mich, in meiner situation? das mag sich von dem des nachbarn unterscheiden, es gibt kein eins für alle
    und die nahrung muss eine höhere wertigkeit bekommen, das ist auch klar oder? weil erfahrungsgemäß für alles geld da ist, für zigaretten, für alkohol, für´s auto, für…., nur beim essen soll es billig sein,
    und ich meine nicht dich oder dich oder mich, aber selber denken ist mal der anfang

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    1. Hans-Georg

      Also wir essen und trinken das, worauf wir Appetit haben. Fleisch essen wir relativ wenig. Nicht weil wir darauf achten, möglichst wenig Fleisch essen zu wollen, es ergibt sich halt so.
      Und wenn wir heute Abend eine Flasche Wein trinken weil mein Mann ab morgen Urlaub hat, dann sagen wir nicht, dass wir gerade am Wochenende Wein hatten und am nächsten schon wieder. Sind wir deswegen Alkoholiker? Nein! Wenn wir nach dem Essen einen Ouzo oder Obstbrand trinken – na und!
      Wenn wir zum Frühstück Wurst auf dem Brot haben und es zum Mittagessen Braten gibt – na und!
      Wir schlucken nicht wie die Spechte, wir stopfen nicht alles in uns hinein, aber wir essen und trinken mit Appetit. Man soll uns seitens irgendwelcher Institutionen nicht alles vermiesen!

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  2. Ulla S.

    Da werden Studienergebnisse der Welt eindringlich präsentiert….
    Ein Jahr später wird diese Studie von einer anderen Studie widerlegt.
    Erst hieß es Fette und Öle sind schädlich. In letzter Zeit wird einem
    erhzählt, dass die gar nicht so schlimm sind. Man sollte auf gesunde Öle achten. Mach ich eh.
    Hat es sich nicht auch mit der Acrylamidsäure (schreibt man das so?) verhalten.
    Pommes durften nicht heißer als 180 Grad gebacken werden. Nun rudert man
    wieder zurück.
    Ich lass mir den Genuss nicht madig machen. Immer alles in Maßen, das finde ich richtig.

    LG Ulla S.

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    1. Hans-Georg

      Ulla, was heißt in Maßen? Das heißt doch in der Praxis zu überlegen, ob ich heute Fleisch essen darf (bleiben wir mal beim Thema) obwohl ich gestern gerade Fleisch gegessen habe und wir morgen Appetit auf Roulladen habe. Und das ist etwas, was die Lebensqualität einschränkt.
      Wenn Blutdruck, Cholesterin und Zuckerspiegel hoch sind, muss man eben was dagegen tun. Wenn man zu dick wird auch.
      Zum Thema Fett: Ich brate (schon wieder Fleisch *hihi*) zurzeit alles mit Butterschmalz. Butter ist ein natürliches Nahrungsmittel im Gegensatz zu Margarine. Öl spritzt mir zu sehr, da kann ich anschließend auf dem Fliesenboden rumrutschen – wie auf Eis.

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  3. Wolfi

    *hihi*, das war ja mal ordentlich ‚bissig‘ geschrieben, lieber Hans-Georg! Herrrrlich! 🙂

    Ich finde diesen Sarkasmus mehr als angebracht, haben wir eigentlich ein verspätetes Sommerloch bezüglich wichtigen Themen? 😉

    Ich halte es hier wie mit allem anderen: Die Dosis macht das Gift.

    So einfach ist das!

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    1. Hans-Georg

      Ja, manchmal kann ich so sein. Und „anders“ sein war schon immer meine Stärke, auch wenn ich erst sehr spät gelernt habe, auch dazu zu stehen und meinen Mund aufzumachen.

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  4. Ingrid

    Ich lehne alles Dogmatische ab und halte es auch mit dem gesunden Mittelmaß. Vegetarier werden wir also nie werden, aber wir essen dennoch erheblich weniger Fleisch als früher, besonders ich. Wie die Welternährung funktionieren würde, fragst du? Eben einerseits durch weniger Fleischkonsum, denn von dem, was Tiere fressen, würden viele Menschen satt. Zum anderen ist bekannt, dass Unmengen an Lebensmitteln weggeworfen werden.
    LG, Ingrid

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    1. Hans-Georg

      Hi Ingrid.
      Es mag Berechnungen geben, dass in der Tat alle Menschen mit Bio satt werden würden. Allein mir fehlt der Glaube. Ich denke, dass das, was in den Industrienationen an Nahrungsmitteln vernichtet wird, in Asien gar nicht gegessen wird. Desweiteren glaube ich, ohne das recherchiert zu haben, dass die Asiaten eh weniger bis kaum Fleisch essen. Vielleicht ist das auch Klischeedenken von mir: Die essen doch alle nur Reis.

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      1. Ingrid

        Asiaten essen tatsächlich wenig Fleisch und viel Reis und Gemüse. Das weiß ich von einer.

        Du setzt ‚bio‘ mit weniger Fleisch gleich. Bio heißt doch: weniger künstlicher Dünger, ohne Pestizide und was da sonst noch so verwendet wird. Das hat erst mal mit Fleisch nichts zu tun. Es gibt viele Berechnungen, dass die Fleischproduktion aufwändig ist und das davon mehr Menschen satt würden.

        Sicher essen die dort nicht das, was wir wegwerfen, aber wenn es gar nicht erst erzeugt würde, ständen die Flächen für die Welternährung zur Verfügung. Aber das kann man jetzt nicht in aller Kürze darlegen …

        Tatsache jedenfalls: Wurst ist Dr.ck. Was da alles drin ist, möchtest du gar nicht wissen. 😉

        P.S. Ich esse trotzdem schon mal eine Currywurst, so einmal im Jahr.

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