2 Gedanken zu „Das Flüchtlingsproblem

  1. ossi1967

    Ofts brauchts halt auch Simplifizierung, um Dinge verständlich zu machen. Ganz so schlecht ist das Video nicht gelungen. Mir fallen nur zwei Dinge auf, bei denen man in Bezug auf vielleicht notwendige Vereinfachung dann doch etwas übertrieben hat:

    Der erste Punkt: Es ist Schönfärberei, die Einwandererzahlen in Bezug zur EU-Gesamtbevölkerung zu sehen. Die Flüchtlinge wollen ja nicht nach Rumänien, Bulgarien, Portugal, Österreich, Kroatien, Polen, Dänemark, Irland etc. Die wollen nach Deutschland, fast alle. Nur ein kleiner Teil zieht weiter nach Schweden und Finnland. Das wars. Eine „EU-Flüchtlingsquote“ würde diesbzgl. auch nichts ändern: Du führst die laut Quote vereinbarte X Flüchtlinge nach Polen… und morgen stehen sie wieder vor Deiner Tür, weil sie das Flüchtlingsheim zerlegt und die Polizeisperren überrannt haben. Das erleben wir derzeit in Ungarn, Kroatien, Österreich, Griechenland und Slowenien. Pro Tag wandern zwischen 5.000 und 10.000 Migranten durch Österreich durch nach Deutschland. Die könnten alle auch in Österreich um Asyl ansuchen – wollen sie aber nicht, genausowenig wie sie es in Kroatien wollten. Insofern wird auch eine EU-Quote exakt gar nix nützen, das ist ein Streit um des Kaisers Bart. Man muß so ehrlich sein und endlich zugeben, daß es sich um eine Herausforderung für Deutschland handelt, nicht für die EU.

    Der zweite Punkt: Die wesentlichste Angst, die die Bevölkerung in Zusammenhang mit dieser Einwanderungswelle hat, in die Belastung des Arbeitsmarktes. Dieser Punkt wurde komplett ausgeklammert im Video. (Und immer dann, wenn über den großen Elefanten in der Mitte des Raums so überhaupt nicht gesprochen wird, sollte man mißtrauisch werden.) Deutschlands offizielle Stellen erwarten bis Jahresende 800.000 Zuwanderer bei einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von derzeit ca. (je nach Quelle) 2.800.000. Das ist ein saftiger Zuwachs, den eine Gesellschaft erst mal verkraften muß. Mir fehlt dazu jede Perspektive – auch jede europäische Perspektive, wäre Europa doch in erster Linie gut beraten, die bestehende Arbeitslosigkeit vor allem in den südlichen Mitgliedsstaaten zu bekämpfen. Offenbar ist auch den Machern des Videos zu diesem Thema nichts eingefallen, drum haben sie es sorgsam ausgespart.

    Vielleicht sollte jemand die Vorlage verwenden und eine Deutschland-Version basteln, die um diese beiden Punkte ergänzt ist? Was natürlich voraussetzt, daß man v.a. zum Thema Arbeitslosigkeit etwas halbswegs Konstruktives sagen kann.

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  2. Silberlady

    Also ich muss sagen, zu dem Thema schweige ich lieber.
    Es ist mir zu heikel geworden.
    Aber die Wahrheit könnte man uns schon sagen.
    Aber was dann? Wie würden wir damit umgehen.
    Sind wir überhaupt bereit für die Wahrheit?
    Ich meine die reale Wahrheit, keine geschönte.
    Was wäre wenn wir die wüßten??
    Darüber nachdenken macht Angst.

    Grüße von der Silberlady

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