Archiv für den Monat: Oktober 2014

Winterzeit

Es ist zwar noch Herbst – aber für mich ist die Umstellung auf Winterzeit gleichbedeutend mit Winter. Von einen Tag auf den anderen ist es dunkel wenn ich nach Hause komme. Im Büro müssen wir das Licht einschalten. Winter ist doof.

Der einzige Lichtblick ist, dass wir nun vom Büro aus Sonnenuntergänge sehen können, denn zu der Zeit, wann die Sonne untergeht, sind wir noch dort. Man könnte aber auch eine Kreuzfahrt machen und Sonnenuntergänge beobachten. Das ist doch viel entspannter.

Wir sind auf Droge

Kürzlich entdeckte ich beim Einkaufen diese Lakritzstangen. Sie waren ausgestellt auf einer Sonderverkaufsfläche anlässlich des bevorstehenden Halloween. Flugs landeten zwei Dosen in meinem Einkaufswagen, eine für die Firma (da bringt jeder in unregelmässigen Abständen mal Naschzeugs mit) und eine für zu Hause.

In der Firma sind wir 6 Personen. Jeder greift mal zu wenn am üblichen Platz was zum Naschen steht. Der Inhalt reichte gerade von Montag bis Donnerstag. Die Dose für zu Hause hielt eine ganze Woche. Bei uns steht das Naschzeugs auf unserem Arbeitsplatz in der Mitte.

Am Wochenende darauf kaufte ich wieder zwei Dosen. Ihr ahnt es: Eine für die Firma, eine für zu Hause. Die in der Firma war Donnerstag letzter Woche wieder leer. Bernd und ich haben uns dieses Mal scheinbar etwas zurückgehalten.

Die Stangen sind aber auch unwiderstehlich. Einmal angefangen kann man nicht wieder aufhören, in die Dose zu greifen und sich eine Lakritzstange in den Mund zu stecken. Und wie Bernd richtig sagte: Die machen nicht mal satt!

Gestern war ich wieder dort einkaufen, wo ich die Lakritzstangen entdeckt hatte. Leidergottseidank waren die ausverkauft.

Verhört?

Es gibt Songs, da meint man, einen ganz anderen Text zu hören als er im Original geschrieben wurde. Manchmal wird über die Radiosender auf solche Titel und auf den Text besonders hingewiesen, Textfragmente, die ganz anders rüberkommen als wie sie in Wirklichkeit lauten.

Seit ein paar Tagen läuft über den Sender das Lied „Stay with me“ von Sam Smith. Der Refrain lautet, wie der Titel, stay with me ….., und ich verstehe jedes Mal wieder: „Stay with me …. Onanie“. Hört doch selbst mal rein.

Umstellung

Gemeint ist nicht die Zeitumstellung am kommenden Wochenende, um die es allerorten wieder Diskussionen geben wird – wie in jedem Jahr. Nachwievor bleibe ich dabei: Ich finde die Sommerzeit klasse!

Aber nun zum Thema: Mit der Umstellung meine ich, dass der Sommer nun endgültig vorbei ist. Heute Mittag habe ich festgestellt, dass die dünne Sommerjacke nicht mehr genug ist, leider. Was heisst leider – ich finde es eh am besten, ohne Jacke auskommen zu können. Aber das geht in diesen Breitengraden ja nun nicht, jedenfalls nicht immer.

Ich muss nun mal sehen, was unser Kleiderschrank so hergibt. Vielleicht reicht ja erstmal ein dünner Pullover bevor ich in die Winterklamotten steige. Ich freu mich jedenfalls auf den nächsten Frühling! Meinetwegen kann der Winter wieder ausfallen.

Eine schwere Entscheidung

Heute, am 19. Oktober 2014, haben wir frühlingshafte Temperaturen. Unser Aussenthermometer zeigte nachmittags 22 Grad, im Schatten wohlgemerkt. Eigentlich das ideale Wetter, um einen kleinen Spaziergang an die Elbe zu machen, besonders auch deshalb, weil ich meinem Rücken gestern wohl ein wenig viel zugemutet habe beim Räumen auf der Terrasse. Aber da ist auch immer noch der Fersensporn, der mich zwickt.

Einerseits wäre der Spaziergang gut für meinen Rücken, anderseits wäre der Spazierging nicht gut für den Fersensporn. Und was hab ich gemacht?: Ich bin hübsch zu Hause geblieben, hab mich auf der Terrasse in die Sonne gestellt (die Stühle wurden gestern in den Keller gebracht), hab Espresso und ein Glas Portwein getrunken und das schöne Wetter genossen.

Gewohnheitssache

Auf unserer Hochzeitsreise haben wir fast täglich Eis gegessen. Auf dem Pooldeck stand ein kleiner Eiswagen mit wohl 10 verschiedenen Sorten. Die machen das Eis selbst an Bord, und was für Eis, einfach traumhaft lecker. Allein das Vanilleeis, sowas hab ich noch nie irgendwo geschleckt.

Die Auswahl fiel immer schwer. Wobei – irgendwann schiesst man sich auf seine Lieblingssorten ein. Drei Kugeln im Becher mussten es immer sein. Die Kugeln waren ja auch nicht so gross. In meinem Becher fand sich jedes Mal die Sorte Limette und Himbeer-Cheesecake. Die dritte Sorte variierte je nach Lust und Laune.

Heute war ja noch mal schönes Wetter, wenn auch nicht so sommerlich wie bei Gerrit. Aber für eine Portion Eis reichte es. Ich steuerte also den Eisstand in der Europapassage an und suchte mir 3 Sorten aus, also 3 Kugeln, so wie ich es von Bord der „Mein Schiff 1“ gewohnt war. Allerdings waren diese Kugeln viel grösser. Nachdem ich sie aufgegessen hatte, war ich pappsatt. Zwei Kugeln hätten auch gereicht. Muss ich mir merken.

Aber nicht nur die Grösse der Kugeln war anders, auch der Geschmack vom Eis. Der reichte nämlich nichtmal ansatzweise an das Eis vom Pooldeck heran. Ein weiterer Grund, sich auf die Reise im nächsten Jahr zu freuen.

Die Hochzeit

Da war doch noch was! Richtig, unsere Hochzeit. Seit 23 Tagen sind wir nun verheiratet. Noch weiss man, wieviele Tage es sind. Bald erinnern wir uns nur noch an Monate und dann nur noch an Jahre, die man spontan sagen kann. Also ein wenig möchte ich über die Feier erzählen.

Am Tag vorher bekam ich ja Halsschmerzen, sowas hab ich noch nicht erlebt. Am Hochzeitstagmorgen war es noch schlimmer geworden. Ich befürchtete schon, ich könnte gar nicht „Ja“ sagen und müsste das „Ja“ zu Papier bringen.

Gleich morgens holten wir die vorbestellen Ansteckblümchen im Blumengeschäft hab. Beim Bäcker nebenan kauften wir belegte Brötchen, fuhren nach Hause und frühstückten erstmal. Dann wurde es auch schon Zeit, dass wir uns umziehen mussten. Kurz vor 10:00 Uhr fuhren wir mit unserem Wagen zum Rathaus. Da die Sonne schien, sind wir natürlich offen gefahren. Holger, unser Nachbar, war als Fotograf engagiert und machte ein paar erste Aufnahmen.

Wir meldeten uns im Standesamt und wurden dann in das Trauzimmer gebeten. Wir lauschten den Worten der netten Standesbeamtin, setzten uns gegenseitig die Ringe auf und unterschrieben ein Formular und wir waren verheiratet. Nach etwa 10 Minuten war die Zeremonie vorbei. Die berühmten Worte, dass man die Braut jetzt küssen dürfe, fielen übrigens nicht.

Als wir das Rathaus verliessen, standen unsere befreundeten Nachbarinnen Astrid und Claudia davor und liessen einen Regen aus Blütenblättern über uns hernieder. Reiswerfen ist bei uns ja nicht angebracht, vermehren wollen wir uns ja nicht. Im übrigen habe ich den Beweis der Fruchtbarkeit ja schon erbracht. Wir tranken Champagner, den die Nachbarinnen mitgebracht hatten und den ich vorsichtig schluckte, mein Hals brannte wie Feuer.

Nachdem die Knutscherei beendet war, fuhren wir zu Café Koch und holten 4 Torten ab, die wir zu Bernds Firma brachten. Dort bekamen wir auch gleich unser Geschenk ausgehändigt. Die Eierlikörtorte war leider etwas derangiert durch den Transport. Aber Eierlikör ist eben flüssig, da kann die Torte schon mal ins Schwimmen kommen. Ausserdem war sie nicht zum Angucken sondern zum Essen. Dem Geschmack wird das sicher keinen Abbruch getan haben.

Dann hatte wir ein wenig Zeit, uns auszuruhen. Dann gings erstmal nach Lübeck um meiner Mutter einen kurzen Besuch abzustatten und mir ihr ein Glässchen Champagner zu trinken. Es traf genau das ein, was ich befürchtet hatte: Wie üblich waren die Straßen voll am Freitagnachmittag. Und so hatten wir leider nur ca. 30 Minuten Zeit für meine Mutter. An der Unterhaltung konnte ich kaum teilnehmen, aus meinem Mund kam nur noch ein heiseres Krächzen.

Gegen 18:30 Uhr trafen wir am Ort der Feier ein, im Restaurant Alte Försterei. Die Restaurantleiterin bemerkte gleich, dass es mir nicht gut ging und brachte mir ein Glas Tee. Sehr aufmerksam! Nach und nach trafen die Gäste ein. Wir nahmen Glückwünsche und Geschenke entgegen. Statt dem üblichen Knutschen wurde es bei mir eher ein zaghaftes Knuddeln, ich wollte ja niemanden anstecken.

Das Essen, bzw. eher das Schlucken, der leckeren Speisen fiel mir ziemlich schwer. Ein halbes Glas Wein kriegte ich gerade so runter, ansonsten nur Wasser. Als Digestif trank ich eine kleine Pfütze meines geliebten Cardenal Mendoza. Und dann bekam ich eine grosse Kanne Tee an meinen Platz gestellt.

Unsere Nachbarin Astrid überraschte uns später am Abend mit einer selbstgeklöppelten Hochzeitstorte. Wow, was hat die Frau sich für eine Arbeit gemacht! Alles Handarbeit aus eigener Herstellung! Und nein, ich hatte kein Fieber!

Aber es gab natürlich noch eine von uns bestellte Hochzeitstorte, bzw. einen Hochzeitskuchen, mit einer Tortenfigur, die einer schwulen Hochzeit angemessenen ist. Bernd und ich kämpften um das Messer, bzw. um die Oberhand, was zwischen uns beiden abgesprochen und gespielt war. Letztendlich griff Bernd das bereitgestellte zweite Messer, in unser Ehe hat nämlich keiner die Hosen an *huch*, und deshalb wurde der Hochzeitskuchen von uns gaymeinsam angeschnitten. Mit dem ersten Stück fütterten wir uns gegenseitig. Die Gäste durften sich dann aussuchen, von welcher Torte sie kosten wollten. Da reichlich vorhanden war, wurden meist beide probiert.

Unsere Enkelin Ida fand in Luca ein hübsches Kindermädchen.
Apropo Enkelin: Wir werden zum zweiten Mal Opa. Wir freuen uns sehr!

Die Feier verlief so, wie wir uns das vorgestellt hatten: Jeder kam mit jedem ins Gespräch. Alle Gäste waren gut drauf, bis auf einen der beiden Gastgeber, shit happens – wie man so schön sagt. Trotzdem hatte auch ich meinen Spass und war sehr zufrieden. Gegen 2 Uhr am nächsten Morgen lag ich endlich im Bett.

Einfach mal abschalten

Seit einer Woche ist der Urlaub vorbei, 3 Arbeitstage sind schon wieder geschafft. Wir sind wieder im Alltagstrott angekommen. Aber die Erinnerungen an den Urlaub wirken noch nach. Es war ja auch schön – trotz der gesundheitlichen Probleme, die leider immer noch nicht ganz ausgemerzt sind.

Der Urlaub sollte dazu dienen, Seele, Geist und Körper zu erholen, am besten einfach mal abschalten. Auf einer Kreuzfahrt können wir uns so richtig entschleunigen. Wir gehen an Bord und lassen uns einfach fallen. Wir brauche keine Betten machen, nichts einkaufen, nicht überlegen, was wir wann essen wollen. Wir können an Bord einfach so in den Tag hineinleben.

Was sonst in der Welt passiert, sei es in fremden Ländern oder vor der Haustür, interessiert nicht, überhaupt nicht. Frau Merkel hätte die Regierung auflösen können, der Amerikanische Präsident hätte einem Attentat zum Opfer fallen können, das Brandenburger Tor oder irgenein anderes Gebäude irgenwo auf der Welt hätte insich zusammenfallen können – wir hätten erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub davon erfahren. Unterwegs im Urlaub ist es mir völlig egal, was so los ist.

An Bord liegt täglich eine kleine „Zeitung“ aus mit Neuigkeiten aus aller Welt. Ich habe nichtmal im vorbeigehen einen Blick auf die Titelseite geworfen. Man kann sich auch vor der Reise eine Zeitung für den Urlaub bestellen. Das würde ich nie machen, ebenso wie ich mir nie eine Zeitung in irgendwelchen Urlaubsorten gekauft hatte während andere Menschen nicht ohne die BILD-Zeitung auskommen können und sie täglich kaufen.

Und zurück im Alltag? Tja, da rufe ich täglich meine üblichen Internetseiten mit Nachrichten auf, meist sogar mehrmals am Tag. Man will ja informiert sein und mitreden können. Die Frage ist, ob man die Neuigkeiten wirklich braucht. Ein Teil davon ist doch eh manipuliert. Alles das zu glauben, was uns die Medien vorsetzen – nein, das tu ich schon lange nicht mehr. Am besten wäre es, wenn ich weiterhin Urlaub von den Nachrichten aus aller Welt machen würde. Aber das kann ich nicht.