Archiv für den Monat: August 2014

Wein aus dem Kontor

Kontor – das ist eigentlich eine alte Bezeichnung für Büro. In Hamburg gibt es z.B. die sogenannten Kontorhäuser, die nichts anderes sind als Bürohäuser älteren Datums, entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. Meine Grosseltern waren selbstständige Geschäftsleute. Die Eltern meiner Mutter waren Inhaber eines kleinen Fuhrparks, früher mit Pferd und Wagen, später dann mit 2 LKW, die im Auftrag anderer Firmen im Einsatz waren um z.B. Baustoffe zu transportieren. Am Firmensitz gab es einen kleinen Raum, in welchem die Aufträge angenommen wurden und die Fahrer ihre Order bekamen – das Kontor. Und so wurde dieser Raum auch im täglichen Sprachgebrauch genannt.

Es gibt in Schleswig-Holstein, im Norden von Hamburg, eine Firma, die sich mit dem Handel und Verkauf von Wein befasst, Rindchen’s Weinkontor. Die Firma hat in Hamburg und um Hamburg herum, also in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, mehrere Kontore, in denen die Weine verkauft werden. Wir müssen schon ca. 25 km fahren, um zum nächstgelegenen Kontor zu kommen, welches für uns in Lüneburg liegt.

Es besteht auch die Möglichkeit, Wein online zu bestellen und sich nach Hause schicken zu lassen. Aber wer kauft schon die Katze im Sack? Wäre ja zu ärgerlich, sich 6 oder gar 12 Flaschen zu bestellen und dann mag man den Wein nicht. In den Kontoren kann man jeden Wein probieren. Und wenn von einer Sorte gerade keine Flasche offen ist, dann wird eine aufgemacht. So einfach ist das.

Unser Weinkeller bedurfte einer Auffüllung, besonders was Weißwein betraf. Deshalb machten wir uns gestern auf nach Lüneburg ins dortige Weinkontor der Firma Rindchen. Kurz nach 10 Uhr waren wir dort und die einzigen Kunden. Ein sehr netter junger Mann begrüsste uns und frage nach unserem Begehr. Ein Weissburgunder sollte es sein. Uns wurde eine Sorte empfohlen. Während wir probierten bekamen wir ein paar Hintergrundinformationen, die natürlich interessant sind, aber letztendlich kommt es so Laien wie wir es sind doch eher darauf an, ob uns der Wein schmeckt. Da das der Fall war, orderten wir 12 Flaschen.

Im vorigen Jahr hatte ich eine Probeflasche eines nicht ganz günstigen Rotweins gekauft. Davon wollte ich nun gern 6 Flaschen haben. Aber den Wein gab es nicht mehr. Der nette junge Mann schlug eine Alternative vor, verbunden mit Informationen zu dem Produkt. Hier hatten wir nun den Fall, dass zum Probieren eine Flasche geöffnet werden musste. Uns wurde ein Schlückchen eingeschenkt, welches wir im Glas erstmal ein wenig schwenkten, dran schnüffelten und dann probierten. Der Mann hatte unseren Geschmack getroffen, bingo, und dann ist der auch noch günstiger als der Wein, den ich eigentlich haben wollte. 6 Flaschen bitte!

Dann kamen wir zum Thema Grappa. Ich hatte vor 17 Jahren mal eine Flasche aus Italien mitgebracht, von irgendeinem Weinbauern, selbstgebrannt, kein Etikett auf der Flasche. Aber das Zeug war der Hammer. Man merkte richtig, wie der Grappa die Speiseröhre runterlief und im Magen ankam. Ich habe in den all den Jahren nie wieder so einen oder gar ähnlichen Grappa gefunden. Ich versuchte dann zu erklären, wie der Grappa geschmeckt hat. Und offensichtlich kam da für den Berater nur eine Sorte in Frage. Während er zum Regal ging um eine Flasche zum Probieren zu öffnen, bekamen wir auch hier wieder ein paar Informationen, zum Produkt selbst und zu Grappa im Allgemeinen. Dieser Grappa, mit einem Alkoholgehalt von 55 %, kommt dem von damals sehr sehr nahe. Und trotz des Preises von knapp 40 Euro für 1/2 Liter nahmen wir eine Flasche davon mit nach Hause. Es ist ja nicht so, dass wir jeden Abend an der Flasche hängen und Alkohol trinken, dafür wäre der zu schade. Und dafür würde dann irgendwann wohl irgendein Fusel reichen – aber so weit wird es nicht kommen.

Wir sind also im Kontor Lüneburg sehr nett und sehr kompetent beraten worden. Dafür fahr ich doch gern 25 km und weiss dann, was wir im Glas haben werden und dass es uns schmeckt. Vielen Dank Herr E.

Noch immer wie neu

Vor 11 Jahren (!) waren wir mal auf Helgoland. Da die Insel ausserhalb der 12-Meilen-Zone liegt, kann man dort günstig, also zollfrei, einkaufen. Wir leisteten uns seinerzeit 2 Armbanduhren von Jacob Jensen. Die Uhren versehen immer noch einwandfrei ihren Dienst. Nur die Batterien und Armbänder mussten mal erneuert werden, was ich immer bei Meister Lalla in Hamburg hab machen lassen. Dort kann man nämlich auch Uhren von Jacob Jensen kaufen.

Nun stellte ich fest, dass das Glas meiner Uhr etwas milchig geworden war. Erst dachte ich, dass ich dadrauf rumgeschmiert hätte. Der Belag liess sich aber nicht abwischen, also musste der von innen auf das Glas gelangt sein. Ich ging mit der Uhr zu einem örtlichen Uhrmacher hier in der kleinen Stadt an der Elbe (man soll ja den örtlichen Einzelhandel unterstützen). Da wagte man sich aber nicht daran und man empfahl mir, damit zu einem Uhrmacher zu gehen, der auch die Uhren verkauft. Na, das war dann ja klar für mich, wo dich die abgeben würde.

Meister Lalla erklärte mir, dass das entfernen des Glases mit Risiken verbunden sei. Es würde mit Druckluft gemacht und dadurch könnte das Glas zerbrechen. Das war mir insofern egal, als dass ich die Uhr immer noch sehr gern trage und sie dann halt ein neues Glas bekommen würde.

Als die Uhr fertig war, wurde ich angerufen. Auf meine Nachfrage, was es denn nun kosten würde, erhielt ich die Antwort: 10 Euro. Das Glas war also heil geblieben und musste nur geputzt werden. Selbst unter diesen günstigen Umständen hätte ich damit gerechnet, mindestens 20 Euro bezahlen zu müssen. Die Uhr sieht wieder aus wie neu. Also beim nächsten Fall, und sei es, um nur eine Batterie zu erneuern, geht’s wieder zu Meister Lalla in der Langen Reihe.

Und dass die Uhren immer noch technisch in Ordnung sind zeugt von der Qualität der Produkte von Jakob Jensen.

Gefährlich?

Im altehrwürdigen Alsterhaus gibt es LACOSTE LIVE. Ist das nicht gefährlich falls eins der Krokodile ausbüxt?

Dazu fällt mir ein uralter Witz ein:
Auf einer Nilkreuzfahrt kommt es zu einer Panne. Das Schiff muss mitten auf dem Fluss anhalten und ankern. Sogleich wird es von Krokodilen umschwärmt. Sagt einer der Passagiere zu seiner Frau: „Welch ein Luxus, die Rettungsboote sind von Lacoste!“

Es reicht!

Vor 2 Wochen bekam ich die dritte Spritze in meinen Huf. Wie die beiden vorherigen hielt sie etwa eine Woche vor. Nach jeweils einer Woche war die Wirkung wieder weg und die Schmerzen nahmen wieder zu. In 2 Wochen soll ich mir die vierte Spritze abholen, es sei denn, ich entschliesse mich zur Stosswellentherapie. Die wird zwar nicht von der Krankenkasse bezahlt. Eine Behandlung kostet 60 Euro, drei Behandlungen sollen es werden, wie mir der Doc erzählt hatte. 180 Euro ist ein überschaubarer Betrag.

Inzwischen habe ich mit anderen Betroffenen gesprochen, die sich auch der Stosswellentherapie unterzogen haben – mit Erfolg. Also nichts wie ran. In der nächsten Woche habe ich den ersten Termin. Ich bin es leid, ständig die Schmerzen im Fuss zu haben.

Bananen schütteln?

Ich rede nicht von Bananenbäumen mit erntegeeigneten Stauden. Die Rede ist von einer ganz einfachen Banane. Warum sollte man sie schütteln? Es vermischt sich nichts in ihr wenn sie geschüttelt wird, jedenfalls ist mir das nicht bekannt. Die Schale lässt sich auch nicht leichter abpellen. Mit der Banane passiert einfach nichts wenn sie geschüttelt wird.

Und trotzdem war ich heute kurz davor, eine Banane zu schütteln, ich hatte sogar schon den Arm ein wenig angehoben. Erst im letzten Moment wurde mir bewusst, dass ich gerade im Begriff war, eine Banane zu schütteln, und das kam so:

Seit Monaten besteht meine Verpflegung im Büro aus einem Stück Obst, entweder Apfel oder Banane, und einem Becher selbstgemachtem Joghurt. Der Joghurt wird zu Hause in einen verschliessbaren Becher gefüllt, in dem sich etwas Fruchtsirup befindet. Vor dem Genuss des Joghurts muss sich dieser natürlich mit dem Fruchtsirup vermischen. Und das geschieht, indem ich den Becher schüttel, also quasi Joghurt geschüttelt – nicht gerührt.

Ich ess immer zuerst das Obst, immer! Wieso ich heute auf die Idee kam, die Banane zu schütteln – man weiss es nicht.

Lange Reihe – die schwule Meile

Morgen ist die diesjährige CSD-Parade in Hamburg. Traditionell ist der Start in der Langen Reihe in St. Georg, auch schwule Meile Hamburgs genannt. Der Stadtteil St. Georg ist wohl das schwule Zentrum in Hamburg. Es gibt aber auch eine Gegend, in der man sich besser nicht offen schwul zeigt. Da könnte es passieren, dass Mann, wenn man gut wegkommt, dumme Sprüche von Muslimen zu hören bekommt. Wenn Mann Pech hat, gibt’s schon mal was auf die Rübe. St. Georg – ein bunter Stadtteil, in diesen Tagen bunt geschmückt mit Regenbogenflaggen.

Hier wissen auch Geschäftsleute, dass man mit Schwulen und Lesben Geschäfte machen kann. Ein Edeka-Supermarkt weist mittels Aufsteller auf den morgigen Tag hin. Restaurants und Cafés präsentieren die Regenbogenflagge, auch in Schaufenstern ist zu finden. Selbst der Pastor der Heiligen-Dreeinigkeits-Kirche, im Volksmund St.-Georgs-Kirche genannt, hat eine Regenbogenflagge in eins der Kirchenfenster gehängt. In anderen Deutschen Landesteilen wäre dies sicherlich ein Skandal.

Unübersehbar ist die riesige Regenbogenflagge mit der Aidsschleife drauf an der Fassade der Aidshilfe. Aids – eine Krankheit, die es immer noch gibt, auch wenn sie fast ganz aus den Medien verschwunden ist!