Homophobie

Die Republikaner in Texas haben psychotherapeutische Programme in ihr Parteiprogamm aufgenommen damit Schwule therapiert, sprich geheilt werden können. Wer solche Ideen hat ist krank, nicht wir Schwulen. Wenn man nicht die konservative Teaparty dahintersteckt, die ja den Republikanern sehr nahesteht.

Sven Heibel, CDU-Mitglied und Ortsbürgermeister der Gemeinde Herschbach im Oberwesterwald/Deutschland, mag uns auch nicht. Er hat erklärt, es wäre falsch gewesen, den Paragraph 175 des Strafgesetzbuches abzuschaffen! Ich schlage vor, Sven Heibel wandert nach Texas aus und schliesst sich den Republikanern an.

Mir fehlen einfach die Worte, beide Nachrichten näher zu kommentieren, ausser dass ich sage: Ich bin entsetzt!

Nachtrag vom 13. Juni 2013:
Die Äusserungen von Sven Seibel haben offensichtlich Konsequenzen.

9 Gedanken zu „Homophobie

  1. Nickeneck

    Ich schlage vor, dass solche Leute als Politiker verboten werden. Warum gibt es dagegen keinen Paragrafen im StGB?
    In seinem Fratzenbuch-Profil steht übrigens „Single“. War ja nicht anders zu erwarten, wer nimmt denn so jemanden freiwillig. Vielleicht würde er ja auch unter den besagten Paragrafen fallen – obwohl, dann wäre er eindeutig eine Schande für die Innung.

    Mir fehlen die Worte.

    Das war das. Best wishes!

    Antworten
  2. Elvira

    Nun, ja, Texas eben, dazu muss ich nichts weiter sagen. Aber Sven Heibel haut mich dann doch um. Immerhin hat seine Partei sofort reagiert.

    Antworten
  3. Danny

    Ich bin entsetzt! Besser kann man solche Aktionen nicht kommentieren.

    Im Kontext dieses Beitrags aber bitte mal das durchgestrichene Wort „Neger“ im letzten Beitrag nachdenken. Ist das nicht auch eine Art von Herabsetzung von Mitmenschen?

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Danny, ich bin seit meiner frühesten Kindheit mit dem Wort „Neger“ aufgewachsen. Es war in meiner Umgebung nie nie nie so ein Wort, wie es ihm heute dargestellt wird. Ich finde es deshalb auch absurd, dass „Neger“ aus dem offiziellen Wortschatz gestrichen wird bzw. schon gestrichen worden ist. Negerküsse, Negerkönig, 10 kleine Negerlein – ich bin nicht bereit, diese Begriffe nicht mehr zu verwenden.

      Antworten
    2. ossi1967

      Ich wär ja dankbar dafür, wenn mir irgendwer mal erklären könnte, was am Wort „Neger“ herabsetzend sein sollte. Zu Erklärung: Ich bin ja in einer sehr politisch korrekten, linken, feministischen, antifaschistischen, antirassistischen, antihomo- und transphoben Umgebung „sozialisiert worden“, wie es so schön heißt. Sebsterfahrungsgruppen, selbst gestrickte Pullis und selbstgezüchtetes Gemüse. Ich hab in der Zeit zwischen 14 und 24 diesbezüglich jeden Unfug mitgemacht. Natürlich war mir auch ganz klar, daß man das „N-Wort“ nicht verwendet. Das haben mir die beiden Josefs, die Angela und die Gabi sehr früh erklärt. Und weil die beiden Josefs, die Angela und die Gabi sehr schlau waren und über fast alles etwas wußten, hab ichs sofort übernommen. Man sagte „Schwarze“ und fragte nicht lange nach.

      Irgendwann dann haben beide Josefs, die Angela und die Gabi mich sehr strafend angesehen, wie ich von „Schwarzen“ gesprochen habe. Das reduziere die Menschen auf ihre Hautfarbe, hieß es. Ich wolle ja auch nicht als „Blonder“ oder „Blasser“ bezeichnet werden. Man könne ja ruhig „Afrikaner“ sagen oder „Nigerianer“, je nachdem, wie genau man es wisse. Ich wäre ja auch als „Europäer“ oder „Österreicher“ korrekt bezeichnet, falls es denn wirklich auf die Herkunft ankäme im Satzzusammenhang.

      Auch das hab ich noch geschluckt. Es schien mir sogar noch nachvollziehbarer als die Sache mit dem Wort „Neger“.

      Gescheitert bin aber dann beim Freund einer Studienkollegin, der schwarze Hautfarbe hatte, sich aber keinesfalls afrikanisch fühlte, sondern sehr österreichisch. Er war im Mühlviertel geboren und aufgewachsen und sprach den dort üblichen Dialekt. Seine Vorfahren hatten nur insofern eine Verbindung zu Afrika, als sie irgendwann als Sklaven von dort in die USA verschifft worden waren. Ihn als „Afrikaner“ zu bezeichnen, war schlicht falsch und stand vor allem in Widerspruch zu seiner eigenen Identität. „Schwarzer“ durfte ich auch nicht sagen, weil ich ihn ja als ganzen Menschen respektieren und nicht auf seine Hautfarbe reduzieren durfte. Ab da hatte ich ein ungutes Gefühl mit der political correctness. Irgendwas war da faul.

      Die beiden Josefs, Angela und Gabi wußten, was zu tun war: „Schau, das Problem ist nicht die Sprache. Das Problem ist in Deinem Kopf. Du darfst nicht unterscheiden zwischen schwarz und weiß. Wieso macht es für Dich einen Unterschied, welche Hautfarbe er hat? Hier fängt der Rassissmus an. Warum benötigst Du dafür ein Wort?“ Hallo?! Weil ich meine Studienkollegin fragen wollte, ob Neger wirklich so einen großen Schwanz haben? Was hätt ich fragen sollen? „Haben alle Mensch_innen einen großen Schwanz?“ Nö. Nicht mit mir. Ich hab Neger gemeint und Neger gesagt. Und sie hat schelmisch gelacht und geantwortet, daß sie ihn nur mit einem einzigen anderen Mann vergleichen kann und daher keine Aussage treffen möchte. 🙂

      Er selbst hat sich auch als den Dorfneger bezeichnet. Nicht als Dorfschwarzen und nicht als Dorfafrikaner. Und ich hab mich nie getraut, ihn selbst nach seinem Schwanz zu fragen.

      Soll heißen: Das ist alles Hirnwixerei. Seit 20 Jahren frag ich die Leut, warum „Neger“ herabsetzend sein soll und was man stattdessen verwenden soll. Und seit 20 Jahren bekomm ich keine vernünftige Antwort. Das einzige, was ich durchschaut hab: Die Behauptung, der Begriff „Neger“ sei herabwürdigend, ist in der weißen europäischen Kultur entstanden und wird afrikanischen Immigranten heute beigebracht, während sie Deutsch lernen. Mehr ist da nicht.

      Antworten
      1. Hans-Georg

        Das gleiche Thema betrifft die Zigeuner. Zigeunersauce, Zigeunerschnitzel, Zigeuner im allgemeinen. Dieses Thema war vor ein paar Jahren in der Hamburger Presse. Es wurde dazu ein ortsansässiger Mensch aus diesem Kulturkreis befragt: Er bezeichnete sich selbst als Zigeunerkönig!

        Antworten
        1. ossi1967

          😀
          Bei uns ähnlich. Und auch da spiel ich nicht mit.

          Wobei es zwar grundsätzlich die gleiche Gschicht ist, es aber einen graduellen Unterschied gibt: Beim Wort „Zigeuner“ kenne ich die negative Konnotation. Meine Oma hat beim Betreten des Kinderzimmers gesagt: „Da schauts ja aus wie bei den Zigeunern!“ Das war nie positiv gemeint. Es gibt auch andere Situationen, auf die man sprachlich mit Zigeunerverleichen reagiert… und die sind meisten negativ, bedrohlich. Ich habe also grundsätzlich verständnis dafür, wenn eine Familie sich lieber mit „Wir sind Roma“ vorstellt – einfach weil sich in Europa über die Jahrhunderte viele unerfreuliche Bilder um das Wort „Zigeuner“ gebildet haben. Das bedeutet nicht, daß ich diese Bilder mitdenke, wenn ich das Wort verwende. Aber, wie gesagt, ich habe Verständnis. (Und man kann recht sauber ausweichen auf „Roma“, da gibts keine Schwierigkeiten.)

          Dieses Verständnis fehlt mir beim „Neger“. Da fällt mir persönlich einfach keine negative Assoziation ein, die mit dem Wort verknüpft ist. Das wirkt alles nur konstruiert, damit irgendwelche Diskriminierungsbeauftragte (Magistrae mit Doppelnamen) eine Rechtfertigung für ihre Halbtagsstellen im öffentlichen Dienst haben.

          Antworten
  4. ossi1967

    Tja. Sowas holt uns immer wieder mal schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn wir glauben, daß wir in einer durch und durch aufgeklärten Gesellschaft leben. Ehrlich gesagt schrekct mich das Beispiel aus den USA weniger als das aus Deutschland. Bei den Amis weiß man ja, daß die spinnen…

    Ich kann aber auch nur sagen: Respekt vor der Jungen Union, daß die so schnell und eindeutig reagiert haben. Das wäre hierzulande bei der ÖVP nicht der Fall gewesen. Dort hätte man wohl die Tatsache betont, daß es eine Privatmeinung sei und nicht die der Partei – und wäre dann zur Tagesordnung übergegangen.

    Antworten
  5. Ralf

    Das ist Theaterdonner, der es der CDU erlaubt, sich empört zu distanzieren, als ob sie nicht genau jene schwulenfeindliche Politik machte, die dieser Provinzdampfplauderer sich wünscht.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert