Archiv für den Monat: April 2014

Wieder vorbei!

Ostern meine ich, was sonst. Vier Tage am Stück nicht in die Firma ohne dass es Urlaubstage kostet. Natürlich, wie ich es gewohnt bin, ist man als Schifffahrtsmann an den Feiertagen, die nicht überall Feiertage sind, wie z.B. Karfreitag und Ostermontag, immer ein wenig auf „Achtung!“ gepolt. An diesen Tagen habe ich mich auch mal in den Firmenrechner eingeloggt um zu sehen, ob irgenwelche ungewöhnlichen Dinge passiert sind. War aber alles ok.

Nun, diese vier freien Tagen haben mir ein weiteres Mal bewusst gemacht, wie sehr ich mich auf das Rentnerdasein im nächsten Jahr freue. Allein die Freiheit zu haben, ohne Termindruck irgendwas machen zu können, nicht immer alles auf die Feiertage oder Wochenende schieben zu müssen, Einkäufe dann zu erledigen, wenn es nicht so voll ist – ach, es gibt so viele Dinge, die das Leben dann einfacher machen. Ich muss dann nur noch Rücksicht auf meinen Mann nehmen.

Feiertage sind dann natürlich Tage, wie jeder andere auch. Sie sind dann nichts besonderes mehr da ich dann ja eh ständig frei habe. Ostern, Pfingsten, Weihnachten – natürlich sind und bleiben das Feiertage. Aber die Planung und Vorbereitung ist dann viel entspannter.

Ich freu mich drauf! Das soll jetzt aber nicht heissen, dass ich ungern in die Firma gehe. Wir sind ein tolles Team, die Arbeit ist interessant und macht Spass. Alles ist gut, sehr gut! Aber es ist Zeit, aufzuhören.

Ostern in Travemünde

Diese Idee hatten auch gefühlte 1 Million andere Menschen. Da wir aber schon vor Wochen einen Tisch in einem Restaurant reserviert hatten um dort mit unseren Müttern zu Mittag zu essen, konnten wir keine Rücksicht auf das tolle Ausflugswetter nehmen.

Zum Glück mussten wir uns auch nicht in das Getümmel stürzen. Da meine Mutter altersbedingt stark gehbehindert ist, setzten wir die beiden Damen in der Nähe des Restaurants ab. Bernd und ich machten uns dann auf die Suche nach einem Parkplatz.

Im Restaurant Fisherman’s hatten wir einen schönen Fensterplatz mit Blick auf die Trave und das Museumsschiff Passat. Der schöne Platz war dann auch das Beste an diesem Mittagessen. Ich will nicht behaupten, dass das Essen schlecht war, aber es hat uns, jedenfalls Bernd und mich, nicht vom Hocker gerissen.

Egal, uns war wichtig, dass die alten Damen mal rauskommen. Und Travemünde geht eigentlich immer – wenn nicht gerade Ostern ist mit so tollem Wetter, wie es heute war.

Top 825

In diesem Jahr feiert der Hamburger Hafen seinen 825. Geburtstag. Vor 25 Jahren, also zum 800. Geburtstag, hatten zwei Volontare, Stephan Heller und Marzel Becker des lokalen privaten Radiosenders Radio Hamburg die Idee, eine Hörerbefragung durchzuführen. Die 800 Titel, die am meisten gewünscht wurden, schafften es in die Top 800 und wurden in einer Dauersendung ab Ostersamstag in der Früh über den Sender gejagt. Zum Finale am Ostermontag erschienen plötzlich Hunderte von Hörern vor dem Sender und wollten dabei sein, wenn letzten, also die meistgewünschten Titel, gespielt wurden. Das war nicht geplant, versperrte aber die Strasse, an dem der Sender seinerzeit sein Studio hatte. Marzel Becker ist heute Programmchef des Senders.

Der grosse Erfolg motivierte Radio Hamburg, jetzt jedes Jahr zu Ostern dieses Hörervoting durchzuführen, jedes Jahr, gemäss dem Alter des Hamburger Hafens, einen Titel mehr, in diesem Jahr also 825 Titel.

Seit heute morgen 04:00 Uhr werden diese Titel gesendet, nonstop, ewta 65 Stunden, moderiert von Horst aus der Morning Show und von Birgit Hahn. Und das ist kein Scherz, die beiden machen Tag und Nacht durch, von heute morgen 04:00 Uhr bis Montag abend, wenn die Top 1 gesendet wird. Im Moment, wo ich diesen Satz schreibe, geht Nr. 649 über den Sender mit Louis Armstrong und „What a wonderful World“. Die Bandbreite der gewünschten Titel ist also sehr breit gestreut. Und es gibt Musik zu hören, die oft jenseits des Mainstream ist, wobei manchmal auch was dabei ist, was man gar nicht kennt oder wo man sagt: Was ist das denn für’n Mist?! Bis jetzt jedoch überwiegend alles hörbar.

Inzwischen ist das Finale am Ostermontag eine öffentliche Liveshow mit einer Bühne und „Künstlern“, die live auf der Bühne auftreten. 20.000 Leute werden Montagabend erwartet. Oceana wurde angekündigt, ebenso wie DJ Antoine und Jan Delay. Aber wer will schon Jan Delay mit seiner näselnden Stimme hören? Doch 20.000 Menschen werden Montagabend mitgröhlen.

Wir hören gern diese Nonstopsendung, zumal man den beiden Moderatoren irgendwann auch anmerkt, dass ihre Stimme ziemlich beansprucht ist, dass sie sich in ihren Ansagen verhaspeln, was manchmal ganz witzig ist. Egal, es ist eine unsagbare Leistung, 65 Stunden „on air“ zu sein. Vielen Dank an Birgit und Horst!

Und jetzt gehe ich erstmal auf die Terrasse, von Osterfeuern rauchgeschwängerte Luft schnuppern, die heute durch den Ostwind vom Geestrücken in die kleine Stadt an der Elbe getragen wird.

Inwzischen wird gerade Nr. 642 gesendet: Elvis – „Nur der HSV“, der übrigens gerade eine Heimspiel verliert.

In diesem Sinn: Frohe Ostern!

PS: Gerade wird einer meiner Wunschtitel gespielt (3 Titel durfte man sich wünschen): Bad Romance mit Lady Gaga – auf Platz 640.

Karfreitag = Fischtag?

Aus irgendwelchen Gründen isst man am Karfreitag Fisch, hat was mit Bibel oder Kirche oder Jesus oder Fasten zu tun – oder mit alles zusammen. Mein Zukünftiger isst ja nicht so gern Fisch, er hat Angst, da ist ’ne Gräte drin. Aber Klotzfisch, den isst er. Ist ja auch mehr Panade als Fisch an so einem Klotz. Er bot mir heute doch tatsächlich an, ich könnte den Fisch haben und er würde die Panade essen. Gräten im Klotzfisch, das fehlte noch.

Dazu gab es Stampfkartoffeln, nein, nicht selbstgestampft, von Pfanni waren die. Die sehen genauso aus wie selbstgestampft, und die schmecken auch so, also wie selbstgestampft. Und statt Wein gab es für jeden von uns 1/2 Liter Bier, Dunkelblond von Duckstein, wohl nicht unbedingt karfreitagstauglich, aber lecker. Und jetzt sind wir stampfpappsatt. Gleich gibt’s noch ’n Ouzo. Das ist dann Medizin, die wird wohl erlaubt sein am Karfreitag.

Böen von Bft. 8

Regen- und Hagelschauer, dazu ein Sturm, in Böen bis zu Windstärke 8 – das war heute das Wetter in Hamburg. In der Mittagspause erwischte ich zum Glück ein trockenes Loch und konnte ein paar Besorgungen machen, nicht ohne vorher ein Bild von der Alsterfontäne aufzunehmen. Der Sturm liess sie einen Wasservorhang auf die Alster legen.

Post von der Post

Ich hatte von einem anderen Anbieter eine neue Kreditkarte bestellt, 1 Jahr keine Gebühren und zusätzlich einen kleinen Bonus auf ein Einkaufskonto. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Der Versand der Karte wurde per Email angekündigt mit dem Hinweis, dass ich nur persönlich die Sendung in Empfang nehmen könnte da ich noch ein Formular unterschreiben müsste. Zwei Tage später hatte ich vom Postzusteller eine Benachrichtigung im Briefkasten, dass die Sendung mit dem Vermerk „eigenhändig“ bei der zuständigen Postfiliale hinterlegt sei. Am nächsten arbeitsfreien Tag, dem darauf folgenden Samstag, ging ich also zur Post und legte die Benachrichtung vor.

Der Postbeamte ging damit zu dem Schrank, in dem die Sendungen aufbewahrt werden und schaute die diversen Umschläge durch. Aus meiner Position heraus meinte ich feststellen zu können, dass er gar nicht so richtig alles durchgesehen hatte.

Ohne was kam er zu mir zurück und fragte, wie lange ich die Benachrichtung denn schon hätte. Da würde ja 8.9. draufstehen und ausserdem wäre die Karte ja schon ziemlich ausgefranst und zerknittert. Und ausserdem wäre da gar keine Sendung für mich. Ich erklärte ihm, dass ich wohl wüsste, dass Sendungen maximal 7 Tage aufbewahrt werden und dass ich die Karte vor 2 Tagen, so wie sie aussieht und beschriftet ist, in meinem Briefkasten vorgefunden hätte. Ich erhielt dann eine Telefonnummer, wo ich mich über meine Sendung erkundigen könnte. Zuhause schaute sich mein Nachbar nochmal die Karte an und meinte, mit einiger Phantasie könnte da auch 3.4. stehen. Nun ja, Postzusteller haben es oft eilig und „schmieren“ da schnell was hin.

Am folgenden Montag rief ich die besagte Poststelle an. Die Dame nahm alles auf, was ich ihr erzählte. Ich wusste sogar den vermutlichen Absender und den Inhalt der Sendung worauf sie dann meinte, dass es sich wohl um eine Postidentsendung handeln würde. Sowas kannte ich von einer anderen Sache. Frollein Post fragte auch noch die Einzelheiten der Benachrichtung ab und meinte dann, das wäre ja alles sehr wenig und dazu noch völlig falsch, wenn es sich um Postident handeln sollte. Wie dem auch sei, ich würde einen Brief bekommen, was aus der Sendung geworden ist.

Am gleichen Tag fand ich mich wieder in der Poststelle ein. Zufällig war der gleiche Beamte für mich zuständig, dem ich bereits am Samstag die „alte“ Benachrichtigung gegeben hatte. Da ich nun wusste, wie im Postamtsdeutsch die Sendung heisst, gab ich ihm das mit auf den Weg zum Postsendungssaufbewahrungsschrank. Ich konnte beobachten, dass er sehr sorgfältig alles durchblätterte, und siehe da, er hielt etwas in der Hand als er zu mir zurückkam. Ich musste meinen Personalausweis vorzeigen, von dem er ganz viele Daten in einen Computer tippte, ein Formular wurde ausgedruckt, welches ich unterschreiben musste und ich erhielt den Umschlag, nicht ohne nochmal darauf hingewiesen zu werden, dass da doch 8.9. auf der Benachrichtung stehen würde.

Gestern bekam ich nun Post von der Post, der Brief, den mir Frollein Post angekündigt hatte. Und was steht drin:

„bla bla bla

Leider konnten wir den Verbleib dieser Briefsendung auch nach einer nochmaligen Suche nicht mehr ermitteln. Da die Sendung ebenfalls bei Ihrer noch einer anderen Ausgabefiliale aufzufinden war, vermuten wir, dass sie versehentlich vor Ablauf der siebentägigen Lagefrist an den Absender zurückgeschickt wurde.

bla bla bla.“

Klar, die Sendung war nicht mehr aufzufinden weil ich sie inzwischen höchstselbstpersönlich abgeholt hatte. Es scheint so, als wäre meine Sendung nicht sorgfältig verfolgt worden. Denn eigentlich müsste es doch so sein, dass eine Postidentsendung, für die ich mich ja nun eigenhändig durch meinen Personalausweis und meine Unterschrift identifiziert hatte, im Postlauf registriert sein müsste. Oder sollte der oberflächliche Beamte da etwas nachgeholfen haben, um den Verlauf zu verschleiern?