Archiv für den Monat: Juni 2012

Blitze


Heute morgen, als ich nach Hamburg musste ins Büro, war es bereits so warm, dass ich offen fahren konnte. Der Wetterbericht hatte ja aber für den Tag schon Regen und Gewitter vorhergesagt, so konnte ich die Fahrt heute morgen ausnutzen. Es war ja ungewiss, ob ich auf der Heimfahrt auch offen hätte fahren können.

Allerdings blitzte es bereits auf der Fahrt ins Büro. Und das an einer Stelle, wo jeder Einheimische weiss, dass da ein Blitzer steht, nämlich stadteinwärts vor den Elbbrücken.

Während der Zeiten, in denen keine Ferien sind, kann man da morgens gar nicht gebliztdingst werden. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ist es unmöglich, die erlaubte Geschwindigkeit von 60 km/h auch nur annähernd zu erreichen. Aber nun sind keine Ferien und es gibt im morgendlichen Berufsverkehr freie Fahrt bis weit über die Elbbrücken. Dazu kommt, dass wir einen sehr spritzigen Wagen haben und ich heute morgen mit meinen Gedanken irgendwo war, nur nicht bei dem blöden Blitzkasten. Der Tacho zeigte in dem Moment so ca. irgendwas zwischen 70 und 75 km/h, so sah ich das jedenfalls. Mal sehen, wie das Blitzdingsbums das gesehen hat.

Am Himmel hat’s dann heute am späten Nachmittag, als ich bereits wieder zu Hause war, auch geblitzt. Schlimmer als das Gewitter, was relativ schnell über uns hinwegzog, war der Regen. Das Regenauffangbecken neben dem ElbePenthouse entwickelte sich zu einem kleinen See. Normalerweise ist da gar kein Wasser drin. Und wenn es mal einen Schauer gibt, stehen dort ein paar Pfützen. Aber heute war es schon heftig, was da runterkam.

Ich hatte mich schon darauf vorbereitet, Bernd von der Arbeit mit dem Wagen abzuholen. Aber oh Wunder – der Regen hörte rechtzeitig auf. Aber mein Mann musste einen Umweg machen weil ein Teil seines Weges so hoch unter Wasser stand, dass er dort nicht zu Fuss gehen konnte.

Ich liebe ja solche Naturgewalten und schaue ihnen gerne zu.

Total egal

Die Deutsche Fussballnationalmannschaft spielt heute Abend um den Einzug ins Final der Fussball-EM. Jetzt zur Halbzeit führen die Italiener mit 2:0.

Bei einem Onlinetippspiel, bei dem man einen Tankgutschein über 500 Euro gewinnen kann, hatte ich 1:0 für Italien getippt. Ich dachte, dass die meisten Teilnehmer auf Gewinn für Deutschland tippen und das die Chance auf den Gewinn des Gutscheins grösser ist, wenn man auf Gewinn für Italien tippt.

Nun, meine Tendenz ist zurzeit richtig. Mal schauen, wie das Endergebnis sein wird.

Auch wenn ich mir den Zorn einiger Leserinnen und Leser zuziehen mag: Mir ist es total egal ob die Deutsche Mannschaft heute Abend den Einzug ins Finale schafft oder nach Hause fahren muss. Tja, so bin ich.

Lochpflege

Hm, also – na, lassen wir das (insider für Holger und für mich).

Also, was ich sagen wollte:
Heute war Lochpflege angesagt:
Erst beim Hautarzt zum Fadenex und danach beim HNO zum Ohrenwaschen.

Was erledigt man nicht alles arbeitgeberfreundlich während des Urlaubs.

Johanni


Der 24. Juni ist nicht nur der Tag 6 Monate vor Heiligabend. Der 24. Juni ist der Johannistag, auch kurz Johanni genannt. Hat natürlich was mit der Kirche zu tun, oder der Bibel – wie auch immer – nämlich mit Johannes dem Täufer.

Nach dem Johannistag soll man keinen Spargel mehr stechen. Das hat nun nichts mit der Bibel zu tun sondern damit, dass der Spargel sich erholen kann für das nächste Jahr. Man lässt ihn einfach ins Kraut schiessen.

Soweit ich weiss, ist es mit dem Rhabarber ebenso. Auch er soll nach dem 24. Juni nicht mehr geerntet werden, aus den gleichen Gründen wie beim Spargel.

Ob es noch mehr Dinge gibt, die man ab heute nicht mehr tun soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Wir werden jedenfalls für den Rest des Jahres nicht enthaltsam leben um Kraft für das nächste Jahr zu tanken.

Bei uns gab es heute den letzten Spargel in dieser Saison, heute morgen – frisch geschält – beim Händler unseres Vertrauens auf Vorbestellung abgeholt.

Dazu gab es handgebürstete Kartoffeln aus eigener Ernte eines Markthändlers.

Und Holsteiner Katenschinken vom Hausschwein, wo immer das Schwein auch zu Hause gewesen ist.

Natürlich darf eine gutgekühlte Flasche Grauer Burgunder Spätlese trocken nicht fehlen, vom Weingut Martinshof, wo meine Tante seelig schon vor vielen vielen Jahren bestellt hat.

Das Wetter eignet sich eher für einen deftigen Eintopf – aber den kann man das ganze Jahr essen, leckeren Deutschen Spargel nur ein paar Monate.

Gestern so – heute so


Gestern konnte ich meinen Cappuccino in der Sonne geniessen, aus edlem Geschirr, mit einem Löffelbiskuit zum tunken und einem versilberten Löffel aus dem Café Florian in Venedig (gekauft, nicht mitgehenlassen!) zum Umrühren und Restschaum schlabbern.


Und heute? Regen! Nichts mit draussen sitzen und geniessen. Shit! Es war wohl zu viel des Genusses.

Paragraf 175

175er, das war zu meiner Jugend ein Ausdruck für Schwule, denn das Wort „schwul“ auszusprechen, das war unschicklich, das tat man nicht. 175er – jeder wusste, was gemeint war, aber man meinte, die Contance zu wahren.

Woher kam der Ausdruck 175er?: Der Paragraf 175 des StGB stellte Homosexualität unter Strafe. Er tauchte zum ersten Mal 1871 in der deutschen Rechtssprechung auf und wurde erst 123 Jahre (!) später aus dem Strafgesetzbuch gestrichen.

Unter diesem Gesetz sind zahlreiche Männer verfolgt und bestraft worden. Viele haben freiwillig den Tod gesucht. Noch lebende Männer, die unter dem Paragraf 175 bestraft worden sind, warten noch immer auf Rehabilitation und/oder Entschädigung. Bisher sind alle Bemühungen dieser Art erfolglos geblieben.

Jetzt gibt es die Möglichkeit zu versuchen, mit einer Petition die Gesetzgebung zu bewegen, die Opfer des Paragrafen 175 zu entschädigen, mindestens zu rehabilitieren. Es versteht sich von selbst, dass ich diese Petition unterschrieben habe, natürlich nicht anonym, wie es auch möglich ist, sondern mit meinem vollen Namen.

Es Wird Besser

In Amerika haben schon einige Jugendliche Selbstmord begangen weil sie nicht damit klar gekommen sind, dass sie schwul sind. Sie wurden gemobbt, sie fanden keine Unterstützung, sie fanden keine Hilfe. Als letzter Ausweg erschien ihnen nur, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen. Als diese Fälle bekannt wurden, hat Dan Savage die Aktion It Gets Better ins Leben gerufen. Jugendliche, die festgestellt haben, dass sie sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, können auf dieser Seite sehen, dass sie nicht allein auf der Welt sind mit ihrer Homosexualität. Das Projekt wird mittlerweile von zahlreichen Prominenten unterstützt, u.a. auch von Barack Obama.

Jetzt wurde dieses Projekt auch in Deutschland ins Leben gerufen. Hier heisst es: Es Wird Besser. Mittels Videobotschaften oder einfach nur schriftlich können Schwule und Lesben über ihr coming out berichten. Jedere – ob schwul, lesbisch oder heterosexuell – kann dort auch mit kleinen Statements seine Meinung kundtun.

Ich freue mich sehr, dass es diese Aktion jetzt auch bei uns in Deutschland gibt. Danke an Lutz und Tommy für den Hinweis in ihrem Blog zu dieser Aktion.