Archiv für den Monat: Februar 2011

Titelverteidung?

Es war ja schon früh entschieden, dass Lena beim ESC am 14. Mai in Düsseldorf den Titel verteidigen soll. Verteidigt Lena sich selbst? Nein, Lena tritt an, um den Song zu präsentieren, der in diesem Jahr für Deutschland an den Start geht. Da dieses Lied von einem ganz anderem Team geschrieben wurde als der letztjährige Siegertitel, verteidigt Lena also Deutschland als letztjähriges Gewinnerland. Denn nicht der Interpret gewinnt den Preis sondern der Komponist/Texter. Der Interpret, in diesem Fall Lena, ist nur ausführendes Organ.

Da der diesjähre Titel von einem Amerikanischen Team zusammengeklöppelt wurde, stellt sich mir dir Frage, ob der überhaupt zugelassen ist, am ESC teilzunehmen. Oder ist es doch das Land, das den Preis gewinnt? Es heisst doch immer: Germany – 8 points. Scheint irgendwie ganz schön kompliziert. Jedenfalls ist eins definitiv klar: Lena hat den Preis im vorigen Jahr nicht gewonnen. Sie hat allenfalls dazu beigetragen, dass Deutschland gewonnen hat.

Nun ist es also raus, die Fernsehzuschauer haben entschieden: Deutschland wird mit Lena und dem Titel „Taken By A Stranger“ in Düsseldorf an den Start gehen. Eigentlich zeichnete sich das schon in der ersten Entscheidungsshow ab. Der Song bekam damals von dem im Studio anwesenden Publikum den stärksten Beifall. Das Lied hebt sich wohltuend vom überwiegenden Einheitsbrei der anderen Titel ab und hat deswegen vielleicht eine Chance, in Düsseldorf auf einem der vorderen Plätze zu landen.

Das Ausscheidungsfinale gestern Abend, gesendet von der ARD, hob sich auch wohltuend von den beiden vorherigen Entscheidungsshows ab. Können es die Öffentlich-Rechtlichen doch besser als Pro7? Lag es daran, dass es keine Werbepausen gab? Oder lag es an den erfrischenden Kommentaren von Barbara Schöneberger, die ein Teil der kommentierenden Jury war? Gegen Barbara Schöneberger kam Adel Tawil wie eine Schlaftablette daher.

Wir haben uns gestern Abend jedenfalls köstlich amüsiert und warten nun gespannt auf das Abschneiden Deutschlands beim ESC – früher Grand Prix – am 14. Mai in Düsseldorf.

Bisweilen ist zu lesen, dass Lena ihre mädchenhafte Naivität verloren hat und sie aufgesetzt wirkt. Also ich hab gestern nichts aufgesetztes bemerkt. Als sie am Schluss der Sendung noch einmal „Taken By A Stranger“ sang und über dem Publikum ein silberner Schnipselregen hernieder ging, baute sie spontan – jedenfalls klang das spontan – im Text ein „Oh Glitzer!“ Sicherlich ist Lena seit Oslo reifer geworden. Studioaufnahmen, Interviews, Liveauftritte – das prägt einen Menschen und verändert ihn. Ich kann jedenfalls nicht feststellen, dass es sie negativ geprägt hat. Ihren mädchenhaften Charme hat sie behalten.

Eisregen

Der Wagen stand heute morgen trocken und wohlbehütet im Carport. Vorsichtshalber stellte ich das Gebläse auf volle Kraft an die Windschutzscheibe und stellte die Heckscheibenheizung an. Doch als ich den Wagen aus dem Carport fuhr, gefror der Regen zu eisigen Tropfen auf der Windschutzscheibe. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Wagen wieder in den Carport zu fahren und zu warten, bis die Scheibe frei war.

Zum Glück waren die Strassen in der kleinen Stadt an der Elbe sowie die Bundesstrasse und die Autobahn gestreut. Trotzdem war Vorsicht und erhöhte Aufmerksamkeit angesagt und ich fuhr mit reduzierter Geschwindigkeit nach Hamburg.

Unterwegs häuften sich die Horrormeldungen im Verkehrsfung über Unfälle. Und mein Schatz hört zu Hause all das mit. Als ich mit etwas Verspätung im Büro war, rief ich ihn zuallererst an um ihm mitzuteilen, dass ich heil angekommen sei. Bernd war froh, meine Stimme zu hören und sagte: Ich hab mir schon Sorgen gemacht.

Es ist soooo schön dass jemand da ist, der sich um mich sorgt.

Strassenhandel


Freitagabend war es, wir waren früh dran, das Theaterzelt war noch nicht geöffnet und wir machten eine Runde um das Heiligengeistfeld. Wenn man dort die Strassen mit dem Wagen fährt, bekommt man von der Bebauung kaum was mit. Ganz anders wenn man zu Fuss unterwegs ist.

Wir gingen also an der Feldstrasse gegenüber dem Bunker an der Häuserzeile entlang. In einem Hauseingang standen auffällig unauffällig zwei junge Typen. Wir gingen weiter unseres Weges.

Plötzlich wurden wir von der Seite angesprochen, in etwa so: „Sie gingen doch da gerade vorbei. Wollen sie was kaufen? Gras?“ – Einer der beiden Typen war uns gefolgt.

Wir lehnten dankend ab. Wir wollten ins Theaterzelt, was sollen wir da mit Gras? Oder hatte er geahnt, dass wir zu Cats wollten? Vielleicht hatte er Katzengras anzubieten.

Oooch nöööö

Heute Morgen die Überraschung: Ca. 5 cm Schnee! Aber was soll’s?! Wir haben Februar und es ist eben immer noch Winter. Da muss man schon mal damit rechnen, dass es noch mal Schnee gibt – ob es uns gefällt oder nicht.

Ganz ehrlich: Mir gefällt es nicht.

Zurück: Cats


Vor 10 Jahren verabschiedeten sich die Katzen aus Hamburg – jetzt sind sie zurück, wenn auch nur vorrübergehend. 1986 wurde mit Musical „Cats“ der Grundstein für die Musicalkultur in Deutschland gelegt und Hamburg wurde im Lauf der Jahre mit zwei weiteren Musicalspielstätten zur Musicalhauptstadt Deutschlands.

Doch zurück zu „Cats“:


Etwa 15 Jahre ist es her, seit ich die für mich letzte Aufführung im Operettenhaus Hamburg gesehen habe. Seit Anfang Januar gastiert das Musical auf dem Heiligengeistfeld in einem aufwendigen Zeltbau, eine Chance, sich das Stück mal wieder anzusehen, was wir gestern Abend gemacht haben.

„Cats“ – die Handlung eher unbedeutend – ist ein Tanzstück mit Gesang. Ich hatte damals schon gesagt, dass es fast ein Ballett ist. Ist es also ein Musicalballett oder ein Ballettmusical? Irgendsowas jedenfalls ist es.

In dieser Produktion wird die Bühne von drei Seiten von den Sitzplätzen umrahmt. Man sitzt sozusagen mittendrin, besonders auch deshalb, weil die Darsteller immer wieder mal durch die Reihen und Gänge tanzen, Katzen zum Greifen nahe. Dieses vermutend hatte ich unsere Plätze extra in Reihe 10 gewählt, die an einem breiten Quergang liegt. Ausser dem positiven Effekt von grenzenloser Beinfreiheit kamen wir in den Genuss, dass sich einige der Tänzer/Sänger direkt vor uns durch diesen Gang bewegten.


Die Bühnendeko ist so, wie ich es aus der alten Hamburer Inszeniernung in Erinnerung habe, nur dass die Bühnenfläche eben weit in den Zuschauerraum hineinreicht.

Die Darsteller können alle gut tanzen. Wenn man weiss, wie sich Katzen bewegen, ist zu erkennen, dass die Bewegungen von Katzen sehr gut umgesetzt worden sind. Die Aufführung hätte perfekt sein können, wenn es nicht aukustische Probleme gegeben hätte: Die gesungenen und gesprochenen Texte in den Massenszenen waren zwar gut zu hören aber leider nicht zu verstehen. Ansonsten ist dies wirklich eine Inszenierung, die sich sehen lassen kann, besonders wegen der tollen Tanzszenen.

Für uns gab es ein Wiedersehen mit Frank Logemann, der in Mamma Mia den Sam, einen der drei in Frage kommenden Väter von Sophie, gespielt hat. Frank Logemann spiel in Cats u.a. den alten Kater Asparugus. Ebenfalls freuten wir uns, Masha Karell zu sehen und zu hören. Sie kennen wir aus dem Musical Titanic, in dem sie die reiche Witwe Charlotte Cardoza spielte. In Cats spielt sie die Katze Grizabella, die das wohl bekannteste Lied aus diesem Musical singt: Memory. Masha Karell brachte dieses Stück mit grosser Stimme zu Gehör.

Einen tollen Anblick bot Shane Dickson, einer der Tänzer/Sänger. Ein Kerl von einem Kater. Gross und kraftvoll, Oberschenkel wie Bäume und von hinten anzusehen – wow! Und doch geschmeidung tanzend wie eine Katze. Nochmal: Wow!

Wer meint, diese Inszenierung sei ja „nur“ eine Tourneeproduktion (das Katzenzelt wird in mehreren Deutschen Städten und in Luxemburg gastieren), der irrt. Diese Inszenierung ist gleichwertig mit einer Produktion, die in einem festen Theaterbau aufgeführt wird.

Wer „Cats“ noch nicht kennt sollte allerdings bedenken, dass es kein Luststück ist in dem pausenlos gelacht wird. Zwei Herren in der Reihe hinter uns waren der Meinung, dass es lanweilig sei. Im Ohnsorgtheater könnte man wenigstens lachen. Allerdings sollten sie bedenken, dass dort durchaus auch ernste Stücke gespielt werden. Musical ist eben manchmal auch anspruchsvolle Unterhaltung!

Hier gibt es eine professionelle Rezension – über Cats, nicht über das Ohnsorgtheater.

Lieblingslied

Mein derzeitiger Lieblingssong ist: „A night like this“ gesungen von der Holländerin Caro Emerald.

Den Namen dieser Dame hatte ich nie zuvor gehört aber der Titel ging mir gleich beim ersten Mal hören ins Ohr.

Die Aufnahme, die zurzeit über den Sender läuft, gibt es leider nicht bei You Tube bzw. sie ist in „meinem Land nicht verfügbar“.

Regen bringt segen?


Tja, ich weiss ja nicht, ob das ein Segen ist, wenn es den ganzen Tag saut.

Ich wollte ja eigentlich heute in der Mittagspause in die Feinkostabteilung eines Kaufhauses um zu schauen, ob es dort diese kleinen Chilis gibt. Die ganz kleinen ganz scharfen. Oft werden sie in kleinen Schalen angeboten, so viele, dass man sie gar nicht auf ein mal verbrauchen kann. Die, die wir nicht benötigen, schneiden wir immer in Ringe und frieren die dann im Schraubglas ein. Aber bei dem Wetter? Nein, da wollte ich nicht vor die Tür. Wenn wir die kleinen scharfen Dinger morgen nicht hier im Dorf bekommen, dann behelfen wir uns eben anders. Mann ist ja flexibel. Na, vielleicht war das auch die Strafe dafür, weil ich die Frauen und ihre Parkkünste auf’s Korn genommen habe.

Heute Nachmittag, als der Regen noch immer vom Sturm gepeitscht, an die Bürofenster prasselte, hatte ich kurzzeitig mal den Gedanken, dass es doch im Büro viel schöner ist als draussen und es eigentlich besser wäre, das Büro gar nicht verlassen zu müssen. Aber das war wirklich nur ein µ – oder so – eines Gedankens. Niemals würde ich auf die Idee kommen, auch nur eine Nacht im Büro zu verbringen, viel weniger ein ganzes Wochenende – wo wir doch so ein schönes Zuhause haben.