Archiv für den Monat: Januar 2011

Ausgetrunken

Wir haben im Schrank ein ganzes Fach voller Flaschen, gefüllt mit diversen Alkoholika. Darunter befinden sich u.a. Grappa, mehrere Rumsorten, Spanischer Brandy, diverse Liköre, Sherry und was weiss ich noch alles. Bis heute Abend stand da auch eine Flasche Licor 43, auch Cuarenty Y Tres genannt, ein Likör aus Spanien, der seinen Namen den 43 Zutaten verdankt, die er enthält, u.a. Vanille deren Aroma diesem Likör den Hauptgeschmack verleiht. Der Likör eigent sich wunderbar zum Mixen diverser Cocktails. Er schmeckt aber auch pur auf Eis.

Es ist sehr selten, dass wir mal an den Schrank gehen um ein Glas unseres Angebots zu geniessen. Meistens bleibt es auch bei einem Glas. Heute wollten wir gern ein Glas Cuarenta Y Tres auf Eis zum Nachtisch. Kaum hatten wir uns eingeschenkt, kam Frau Nachbarin und wollte das bei uns abgebene Paket abholen. Höflich wie wir sind, boten wir ihr auch ein Glas an. Nach dem zweiten Glas baten wir sie, doch auch ihren Mann zu holen. Er hörte nur das Wort „Nachtisch“ und war sofort auf der Matte bzw. bei uns am Tisch.

Irgendwann ging uns das Eis aus. Es wäre sicherlich fatal gewesen, nun auf ein anderes Getränk umzusteigen. Also tranken wir Licor 43 nun ohne Eis. Schmeckt auch – aber besser auf Eis. Tja, nun ist die Flasche leer. Mal sehen, was wir unseren Nachbarn beim nächsten Mal andrehen können damit in unseren Barschrank mal etwas Bewegung kommt.

Elbehochwasser

Hier in der kleinen Stadt an der Elbe ist der grosse Strom breit und die Wassermassen verteilen sich. Noch ist der kleiner Wanderweg trocken und der Fluss ist noch weit davon entfernt, diesen zu überfluten. Der mittlere Wasserstand der Elbe beträgt hier 410 cm. Heute Mittag lag der Pegel 150 cm darüber, nämlich bei 560 cm.

Der Anleger ist ab 510 cm überflutet. Hier ein paar Eindrücke:


Und so sieht der Anleger aus, wenn der Wasserstand normal ist:

Der Scheitelpunkt des Hochwassers wird am kommenden Wochenende erwartet. Dann gibts hier wohl auch Hochwassertourismus vor unserer Haustür.

Ausnahmezustand II

Heute Mittag, im Restaurant, gerade wurde mein Karpfen zum ersten Mal gereicht – ein Anruf auf meinem Handy. Ich erkannte sofort, dass der Anruf von dem Schiff kam, dass sich zurzeit im Hafen von Sousse in Tunesien aufhält.

Der Kapitän berichtete, dass er vom Hafenmeister aufgefordert wurde, den Hafen zu verlassen und auf Reede zu Ankern. Weiter erzählte der Kapitän, er hätte Gewehrschüsse gehört und könne Rauchwolken sehen.

Ich loggte mich eben in den Firmenrechner ein. Dort fand ich eine Meldung, dass das Schiff den Hafen von Sousse verlassen hat und jetzt auf Reede wartet.

Unter Senioren


Vater würde am kommenden Montag Geburtstag haben. Meine Mutter ist zum Glück nicht so verbissen, dass sie genau an seinem Geburstag zum Friedhof muss und nimmt Rücksicht auf uns, nämlich wann wir Zeit und Lust haben, mit ihr zum Friedhof zu fahren. Zeitnah sollte es natürlich schon sein, dass ist auch unser Anliegen. Zwei Tage vor dem Tag – das ist schon in Ordnung. Also ging es heute nach Lübeck.

Mutter lässt es sich nicht nehmen, uns anlässlich dieser Besuche zum Essen einzuladen. Für heute Mittag hatte sie sich das Restaurant Rathaushof ausgesucht und dort einen Tisch reserviert. Als wir dort eintrafen, so kurz nach 12.00 Uhr, war es voll, sehr voll. Und fast überall sassen nur Seniorinnen und Senioren am Tisch. Graugelockte, dauergewellte Damen, graukopfbehaarte Herren – Bernd und ich senkten beim Betreten des Restaurants das Durschnittsalter erheblich.

Da wir spät erschienen waren, waren wir dementsprechend auch später mit dem Essen fertig und konnten viele Gäste beim Verlassen des Lokals beobachten. Fast jeder benötigte dazu eine Gehhilfe.

Das Essen selbst ist übrigens sehr gut, also in Richtung Hausmannskost/gutbürgerliche Küche. Ich habe seit vielen Jahren keinen Karpfen mehr gegessen und nutzte die Gelegenheit, mir Karpfen, 2 x gereicht, zu bestellen. Leider war der Meerrettich (für mitlesende Österreicher: Kren) recht milde, obwohl ich auf die separat gereichte Sahne verzichtete.

Bis auf die Tatsache, dass wir uns vorkamen, wie im Speisesaal einer Altenresidenz, war es ein gutes Mittagessen. Selbst meiner Mutter -sie wird immerhin im Mai 87! – war aufgefallen, dass überwiegend „alte Leute“ das Restaurant aufsuchen.

Ausnahmezustand

In Tunesien ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Der Präsident ist geflüchtet, der Luftraum von Tunesien wurde gesperrt, es gibt eine Ausganssperre. Und wir haben ein Schiff in der Hafenstadt Sousse. Wir hoffen, dass das Schiff dort ohne Probleme die Ladung löschen und dann möglichst schnell den Hafen verlassen kann.

Kinoabend

Musik, Tanz, Show, Revue – und auch etwas Handlung, so lässt sich wohl der Film Burlesque am besten beschreiben. Kein Tiefsinn, keine Dramatik und keine Knalleffekte – einfach nur leichte Unterhaltung. Und warum nicht?! Probleme gibt es in der Welt genug. Wir brauchen nur die Zeitung aufzuschlagen oder die Tagesschau zu sehen.

Wir fanden den Film nett. Ich sagte nach der Vorstellung zu Bernd: Ich fand den Film süss. Wir würden ihn sogar noch ein zweites Mal anschauen. Auf jeden Fall werden wir uns die DVD kaufen. Tja, so sind wir eben, schwul und manchmal etwas schlicht.

Die weiblichen Hauptrollen werden gespielt von Christina Aguilera (Ali) und Cher (Tess). Ich muss sagen, dass Cher eigentlich ganz gut schauspielern kann, was ich gar nicht erwartet hatte. Die männlichen Hauprollen spielen Cam Gigandet (Jack), ein echter Hingucker, der sicher kein Podouble benötigt und Stanley Tucci (Sean). Sean ist der schwule Bühnenmanager des Revuetheaters Burlesque. Der Name Tucci passt da ja irgendwie.

Bemerkenswert war, dass vor dem Film keine Werbung gezeigt wurde und das allenfalls etwa 20 Personen – überwiegend Frauen – sich den Film angeschaut haben im fast 300 Plätze umfassenden Theater- bzw. Kinosaal.