Zum Musical nach Tecklenburg


Tecklenburg – das hatte ich schon mal gehört. Ich wusste aber nicht wo das liegt bzw. was da los ist und ob da überhaupt was los ist. Ich wusste nichts über Tecklenburg – bis zu dem Tag, an dem ich von Jooochen was sehr interessantes über Tecklenburg erfuhr: Dort gibt es Musikfestspiele, open air, im Sommer natürlich, deren Hauptaugenmerkt auf dem Themal Musical liegt.

Wenn ich Musical höre, krieg ich Herzklopfen. Und so tauschte ich mich mit Jooochen ein paar Mal per Email aus, ganz heimlich, weil, das wäre doch ein Weihnachtsgeschenk für meine Lieben. In diesem Sommer sollten die Musicals „West Side Story“ und „3 Musketiere“ aufgeführt werden. Ich entschied mich für „3 Musketiere“. Der Vorverkauf begann Anfang Dezember. Gleich am ersten Tag kümmerte ich mich um Karten sowie um 2 Hotelzimmer. Beides klappte auf Anhieb. Ich konnte 4 Karten in der ersten Reihe Mitte buchen und die beiden Zimmer bekam ich im Hotel 3 Kronen.


Meine Lieben freuten sich über das Weihnachtsgeschenk. Aber um es einlösen zu können, daurtere es noch fast 7 Monate. Und an diesem Wochenende war es endlich soweit.

Bernd und ich reisten aufgrund unvorhersehbarer Umstände mit der Bahn an. Oliver und Sabrina mit dem Wagen, sie holten uns in Osnabrück vom Bahnhof ab.
Nach etwa 30 Minuten erreichten wir Tecklenburg. Die Anfahrt zum Hotel ging durch die schmale Fussgängerzone, dann eine schmale Gasse hinunter zum hinter dem Hotel gelegenen Gästeparkplatz. Wir betraten das Hotel von hinten und durch den Weinkeller, in dem es ziemlich gruselig aussah. Nachdem wir die Zimmerschlüssel ausgehändigt bekommen hatten, begutachteten wir die beiden Zimmer. Sie lagen nach hinten raus mit einem weiten Blick über das Tal. Die Zimmer gross, hell und freundlich. Gut, hier und da sind sie schon ein wenig renovierungsbedürftig. Aber das beeinträchtigte nicht das positive Gesamtbild.

Ein kleiner Rundgang durch den Ort und den Kurpark mit dem Kräutergarten überraschte uns mit positiven Eindrücken. Wir waren ein einer kleinen mittelaterlichen Stadt gelandet, sehr eng, viel Fachwerk, sehr gemütlich, einfach entzückend. Eine Eisdiele hatte einladend Tische und Stühle in die Gasse gestellt. Klar doch, dass wir daren nicht vorbeigehen konnten.



Kleine Geschäfte luden zum Stöbern ein. Nie wurden wir aufdringlich nach Wünschen befragt. Im Gegenteil, wir wurden animiert, in den Keller zu gehen. Dort sei noch die Original Stadtmauer mit den Schiessscharten zu bewundern. Angenehme Zurückhaltung der Geschäftsinhaber bzw. deren Personal liess uns einfach nur umschauen. Ein Bild erregte unsere Aufmerksamkeit, lange standen wir davor und diskutierten, ob das bei uns in den Wintergarten passen würde. Zweifelnd verliessen wir das Geschäft wieder um auf unserem Rundgang mit der Idee schwanger zu gehen. Letztlich erschienen wir wieder im Geschäft, schauten wieder lange auf das Bild. Und eine Managemententscheidung meinerseits liess uns das Bild kaufen.

In unserem nahegelegenen Hotel speisten wir lecker auf der Panoramaterrasse. Dann wurde es Zeit, die Freilichtbühe aufzusuchen.

Der Weg war zwar ausgeschildert, aber wir brauchten uns nur dem Menschenstrom anzuschliessen, der auf dem Weg zur weiter oben gelegenen Festspielbühne war. Teilweise waren die Leute mit Sitzkissen und Picknickkörben beladen. Das erinnerte mich an die Eutiner Sommerfestspiele, die man ähnlich ausgestattet besucht. Wir waren gespannt, was uns erwarten würde.


Der leicht ansteigende Zuschauerbereich ist mit Holzbänken ausgestattet, das ganze überdacht mit einer Plane. Die Bühne ist nicht überdacht, das Orchester sitzt geschützt im Orchestergraben.

Der Dirigent erschien, ein kurzer höflicher Beifall des Publikums, und es ging los. Von mehreren Seiten strömte eine Vielzahl von Menschen auf die Bühne (ich habe noch nie so viele Menschen auf einer Bühne gesehen).

Spannend, heiter und kurzweilig ging es bis zu Pause. Es wurde uns eine wirklich erstklassige Leistung präsentiert. Nach der Pause wurde es richtig dramatisch, bis hin zum Mord. Es wäre sinnlos, in diesem Rahmen mehr über die Aufführung zu berichten. Wer interesse daran hat, möge sich bitte hier und hier überzeugen, dass es eine tolle Inszenierung ist, die dort in Tecklenburg auf die Beine gestellt wurde. Berechtigt gab es am Ende standing ovations für das Ensemble und das Orchester. Es war ein grosser Musicalabend mit einem ganz besonderen Reiz auf dieser schönen Bühne. Und beim nächsten Mal werden wir auch Kissen und Proviant mitnehmen.

Auf der Panoramaterrasse unseres Hotels liessen wir den Abend bei einer Flasche Wein ausklingen.

Sonntagmorgen erwachte ich aus einem erholsamen tiefen Schlaf. Nach einem ausgedehnten, reichhaltigen Frühstück brachten Sabrina und Oliver uns nach Osnabrück zum Bahnhof.

Gemeinsam waren wir 4 der Meinung, dass wir ein paar schöne Stunden hatten. Wir sehen uns nicht oft. Vielleicht gerade deswegen empfinden wir es als besonders schön und intensiv, wenn wir uns treffen. Nach unserem letztjährigen Musicaltrip nach Magdeburg und dem Besuch des Phantasialand im Jahr davor war dies unsere dritte gemeinsame Unternehmung. Einstimmung meinten wir, dass wir zukünftig jedes Jahr einen Wochenendausflug machen sollten.

An dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank an Jooochen für den tollen Tip!

4 Gedanken zu „Zum Musical nach Tecklenburg

  1. Tim

    Tecklenburg kannte ich bislang auch nur aus dem Verkehrsfunk bzw. vom Vorbeifahren auf der A1. Da verbirgt sich ja eine wahre Idylle… Wenn ich mal wieder in der Gegend bin, lege ich dort einen Zwischenstopp ein.

    Schöner Bericht über Euer gelungenes Wochenende! Das mit der jährlichen “Dauereinrichtung” eines gemeinsamen WEs ist eine gute Sache; machen wir mit den Schwiegereltern in spe genauso (letztes Jahr z.B. in Prag). Wenn man weit voneinander entfernt wohnt, ist das tatsächlich eine schöne Möglichkeit, ein Wiedersehen mit etwas Neuem zu verbinden.

    LG an Dich und Bernd aus dem tiefen Süden! 😉

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