Doppelgeburtstag – der Tag


Am Samstag sollte also die grosse Feier stattfinden. Auschlafen? Nee, nicht dran zu denken. Um acht sollten die beiden Fischplatten abgeholt werden, das einzige, was wir haben auswärts machen lassen. Frisches Obst und Gemüse für Dekozwecke musste noch geholt werden. Ca. 180 Datteln, eingewickelt in Speck, mussten gebraten werden, die beiden Tortillas warteten darauf in handliche Stücken geschnitten zu werden. Ausserdem musste alles möglichst dekorativ hergerichtet und arrangiert werden.

Die Liftkabine wurde zur Sektbar umfunktioniert: Die Rückwand behängten wir mit silberfarbenen Luftschlangen. Ein Tischchen wurde hineingestellt für Gläser, einen Sektkübel und Saft.


Zeitlich waren wir voll im Plan. Ich hatte sogar noch Zeit, für etwa 10 Minuten ein Bad zur Entspannung zu nehmen während Bernd nach Hamburg fuhr um seine Mutter abzuholen. Obwohl die Einladung zu 18 Uhr ausgesprochen worden war, rechneten wir bereits ab 17.00 Uhr mit dem Eintreffen der ersten Gäste. Wenn man darauf vorbereitet ist, ist das ja auch kein Problem.

Ich war ganz allein in der Wohnung und machte die Bree van de Kamp (Desperate Housewives): Ich zupfte hier und rückte da was zurecht.

Endlich ertönte die Hausklingel. Als sich unten die Lifttüren öffneten, konnte ich in der 3. Etage die Töne der Freude und Überraschung angesichts der Sektbar hören. Wie Bernd mir später erzählte, kam es zu einer netten kleinen Geschichte: Meine Mutter und 2 weitere Personen betraten den Lift. Nach einer Weile betätigte Bernd den Taster, damit der Lift wieder runterkam. Der war aber gar nicht hochgefahren. Die Tür öffnete sich wieder und die 3 Personen standen da mit ihren Sektgläsern in der Hand. Sie hatten schlichtweg vergessen, den Taster für die Abfahrt zu betätigen.

Es ging nun Schlag auf Schlag. Beinahe ununterbrochen trudelten die Gäste ein. Kaum hatte ich Glückwünsche, Präsente und Knutscher (nur auf die rechte Wange) entgegengenommen, kamen die nächsten Gäste. Vor der Sektbar kam es zum Stau. Einige Gäste nahmen die Treppe und bekamen dann von uns ein Glas Sekt in die Hand gedrückt.

Als alle anwesend waren, hielt ich im Beisen der nachbarlichen Gastgeber eine kleine Ansprache und bat die Gäste, sich zu bedienen und sich einen Platz zu suchen. Ich entschwand mit den Nachbarn in die andere Wohnung, wo dann eben falls die Gäste begrüsst wurden.


Tja, und ab nun musste es laufen – oder auch nicht. Aber es lief. Die Gäste bedienten sich auch bei den Getränken weitgehend selbst. Und so wie es gewollt war, verschwand ab und zu mal jemand nach drüben und holte sich dort was zu essen. Mundpropaganda sorgte dafür, dass sich weitere Menschen auf den Weg machten um sich besagtes Gericht zu holen. Umgekehrt war es genauso. Bei den Getränken war es ähnlich: Drüben gab es Ramazotti, bei uns Ouzo. Es setzte ein richtiger Ouzo- bzw. Ramazottitourismus ein. Ich war begeistert, dass unser Konzept aufgegangen war.

Zum Schluss blieb ein kleiner Kreis aus beiden Wohnungen übrig. Gemeinsam liessen wir den Abend in unserer Wohnung ausklingen. Gegen 2 Uhr früh verliessen uns die letzten Gäste. Etwa eine Stunde räumten wir noch ein wenig auf.

Ich bin reich beschenkt worden. Es passte nicht mal alles auf den Geburstagstisch (siehe Bild oben). Die Leser, die ihr Geschenk auf dem Foto vermissen, mögen mir verzeihen.

6 Gedanken zu „Doppelgeburtstag – der Tag

  1. Frau Momo

    Der Sektbarlift ist ja eine Superidee. Und beim Anblick der Bilder läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
    Schön, das es so eine gelungene Feier war. Ich glaube, so einen Aufwand würde ich nicht betreiben wollen.

    Antworten
  2. Hans-Georg

    @Frau Momo:
    Ich habe Spass an solchen Dingen und freu mich dann, wenn die Gäste das auch honorieren in dem sie sich positiv dazu äussern. Das zeigt mir dann, dass sich der Aufwand auch gelohnt hat.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Anne Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert