Archiv für den Monat: März 2010

Kühltag

Ich bin ja nicht der Typ, der öffentlich zugibt, Geburtstag zu haben. Da Barbara aber ihren Kalender gut pflegt – im gegensatz zu mir – hat sie beim vorigen Beitrag per Kommentar eine Gratulation ausgesprochen, was auch in Ordnung ist, was aber nicht heissen soll, dass ich alle meine Leser bemüssigt fühlen sollen, es ihr gleich zu tun.

Barbaras Kommentar hat mich aber in die Lage versetzt, unbefangen darüber zu schreiben, wie die Nachwehen der gestrigen Zahnentfernung verlaufen sind:

Trotz Schmerztabletten war die Nacht nicht sehr angenehm. Habe nachts noch mal einen Nachschlag genommen, woraufhin ich auch ein wenig schlafen konnte. Aber die Nacht verlief weitgehenst schlaflos. Auf einer Seite konnte ich nicht liegen weil da die Zahnwunde ist. Auf der anderen Seite drückte der Verband des einen Flecks, der mir entfernt worden war. Und auf dem Rücken kann ich nicht schlafen. Und ausserdem war Vollmond. Heute und morgen um 7 hielt ich es nicht mehr aus und stand auf.

Frühstücken konnte ich halbwegs vernünftig mit in Viertel geschnittenen Toastbrötchenhälften. Die konnte ich mir in den Mund schieben ohne ihn zu weit öffnen zu müssen. Der Geburtstag bestand aus Wange kühlen mit Kühlkissen und Tabletten schlucken (Antibiotikum). Schmerzen hatte ich fast kaum noch. Das Geburtstagsmenü bestand aus Kartoffelbrei und Spiegeleiern. Richtig feste Nahrung wäre sehr anstrengennd und schmerzhaft gewesen.

Morgen beginnen die Vorbereitungen für das Fest am Samstag. Ich hoffe, dass die Entstellungen meiner linkgen Gesichtshälfte ein wenig abgeklungen sein werden, damit ich unter Leute kann und einkaufen.

Diesen Zustandsbericht habe ich teilweise einhändig geschrieben weil ich mit der anderen Hand das Kühlkissen halten musste.

Und nun gehe ich gleich schlafen, was in dieser Nacht hoffentlich weniger Probleme bereiten wird.

Zusammengeflickt

Heute Morgen hatte ich einen Termin beim Hautarzt. Zwei kleine schwarze Flecken wurden mir entfernt sowie ein Teil, dass ich nicht näher Beschreiben kann. Die schwarzen Flecken gingen auf die Kasse. Sie kamen der Ärztin ein wenig suspekt vor (ich hatte berichtet). Die Entfernung des anderen Teils musste ich selbst bezahlen. Es war nur unangenehm und eine medizinische Notwendigkeit gab es nicht, das Ding von meinem Oberschenkel zu schälen. Genäht wurden die kleinen Wunden der schwarzen Flecke.

Als alles vorbei war, bekam ich Kreislauf. Ich merkte, wir mir der Schweiss ausbrach und mir die Farbe aus dem Gesicht schwand. Ich hatte keine Angst vor der kleinen OP, es tat auch nicht weh. Vielleicht lag es daran, dass ich jeweils 3 Sprizten brauchte, bis die Stellen betäubt waren. Bin wohl ein harter Brocken.

Seit etwa 2 – 3 Wochen plagten mich leichte Schmerzen im Esszimmer. Ein Zahnarztbesuch in der vorigen Woche brachte eine Entzündung zu tage, die hinter einem Weissheitszahn lag, der sich in einer recht eigenartigen Position befand, was mir schon seit ca. 20 Jahren bekannt ist. Nach den Osterfeiertagen sollte mir der Zahn durch einen Kieferchirurgen entfernt werden.

Trotz des verschriebenen und nach Vorschrift genommenen Antibiotikum wurden die Schmerzen am Wochenende schlimmer. Heute am frühen Nachmittag war noch ein Termin frei. Eine visuelle Inaugenscheinnahme meines Gesichts durch das gesamte Personal ergab wohl eine leichte Schwellung der linken Gesichtshälfte. Das Resultat der fachlichen Untersuchung ergab dann, dass die Entzündung noch nicht weg ist. Nach einer telefonischen Rücksprache mit dem Kieferchirurgen wurde ich in die Praxisklinik Hohe Bleichen geschickt. Der Arzt dort sollte entscheiden, ob der Zahn gleich entfernt wird oder erstmal eine Drainage gelegt wird.

Viel Glas und Stahl sowie sehr freundliches und lockeres Personal empfing uns. Von Wartezimmeratmosphäre keine Spur. Teils konnte man die Gespräche des Personal mithören, was keinesfalls unangenehm war sondern ziemlich entspannend wirkte.

Nach der Begutachtung der Röntgenaufnahme und nach Gesprächen mit zwei (!) Ärzten wurde mit angeboten, den Zahn gleich zu entfernen, was ich bereitwillig akzeptierte. In Anbetracht der bevorstehenden Feiertage erschien mit das als das Klügste.

Bernd wurde gefragt, ob er mitkommen wollte. Wenige Augenblicke später lag ich auf dem Tisch. Wir scherzten mit dem Doc. Ich war total entspannt und wusste, dass mein Kreislauf mir keine Probleme machen würde. Nach den Betäubunsspritzen begann die OP. Bernd sass in einer Ecke und schaute aus der Entfernung zu. Der Arzt summte vor sich hin, es wurde wieder gescherzt, woran ich mich leider nicht beteiligen konnte. Das Gespräch bekam eine Wendung zum Kinderkriegen und dass Männer ja noch nicht schwanger werden können. „Und wenn doch ist es von Ihnen“ sagte er zu Bernd gewandt. Aukustisch lachen konnte ich nicht, aber mein Zwerchfell wackelte so still vor mich hin. Bernd wurde während der OP mehrmals gefragt, ob er mal gucken wollte. 6 Augen schauten in mein Esszimmer: Bernd, der Arzt und die Assistin. Tolles Gefühl – aber locker.

Nach etwa einer Stunde war es geschafft, den widerspenstigen Zahn in mehreren Teilen herauszuoperieren. Auch der Entzündungsherd wurde in entfernt. Dann wurde die Wunde zugenäht. Ich bekam Verhaltensempfehlungen in mündlicher und in schriftlicher Form und war entlassen.

Ich fühlte mich gut und war froh, dass ich jetzt rechtzeitig vor den Feiertagen Erleichterung erfahren habe.

Jetzt sitze ich hier zu Hause, überall mit Nähten versehen, und habe trotz zweier starker Schmerztabletten Schmerzen, die aber zum Aushalten sind. Ich werde auf jeden Fall heute Abend noch eine weitere Tablette nehmen.

Zwei Weissheiszähne habe ich jetzt noch. Wenn die auch irgendwann mal dran glauben müssen, wäre die Praxisklinik Hohe Bleichen meine erste Wahl. Ich habe mich dort sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Wenn ich recht darüber nachdenke möchte ich fast behaupten, es hat mir Spass gemacht.

Sehr angenehm emfpand ich während des Vorgesprächs den Hinweis auf die Handynummer, die man bei Problemen ausserhalb der Dienstzeit anrufen kann. Das gibt einem Sicherheit und Vertrauen. Und wenn ich es gewollt hätte, hätte Bernd ein paar Fotos machen dürfen. Aber ich wollte nicht.

Palmarum 1942

Heute ist Palmsonntag, ein friedlicher Sonntag in Deutschland. 1942 sah die Welt anders aus. Die Welt befand sich im 2. Weltkrieg, angezettelt von einem kleinem Mann mit einem Oberlippenbärtchen. Er hat viel Unglück über die Welt gebracht.

In der Nacht vom 28. auf den 29. März 1942 war Lübeck das Ziel alliierter Bomben. Ein grosser Teil der Altstadt wurde zerstört, auch Stadtteile am Stadtrand wurden von Bomben getroffen. Unser Familienhaus, das wir ja gerade kürzlich verkauft haben, wurde von den Bomben verschont obwohl es in unmittelbarer Nähe der Marienkirche liegt.

Auch das Haus der Eltern meiner Mutter wurde verschont. Eine Bombe fiel direkt vor dem Vorgarten. Die Familie sass während des Angriffs im Keller. Als die Bombe explodierte dachten sie, das Haus wäre getroffen. Zum Glück fiel die Bombe vorbei. Die Wucht der Explosion hatte aber Türen und Fenster beschädigt sowie die Treppe im Treppenhaus und Möbel in den Wohnungen. Mein Opa ging Brandwache auf dem Dach. Er schaffte es, mit einem Fusstritt ein auf dem Dach gelandete Brandbombe hinunter zu befördern.

Unsere Familie hat viel Glück gehabt. Es waren keine Personenschäden zu beklagen. Beide Häuser stehen heute noch. In dem einen lebt heute meine Mutter.

Optische Eindrücke von den Folgen der Angriffe 1942.

Keine Möglichkeiten

Ich weiss wirklich nicht, was ich machen soll. Wir können doch nicht die ganze Wohnung umräumen. Die Küche ist doch fest eingebaut und die darin enthaltenen Geräte auch. Und heute Nacht sollen die Uhren umgestellt werden. Überall ist eine Uhr drin: Backofen und Mikrowelle, Stereonlage, DVD-Receiver. Alles hat seinen Platz und ist irgendwo angeschlossen. Die Uhren sollen vorgestellt werden. Ich kann doch nicht den Backofen einfach vorziehen, oder die Mikrowelle. Nachher fallen die noch aus dem Küchenblock. Und die anderen Geräte haben auch keinen Halt mehr im Schrank, wenn ich sie vorstelle. Das ist vielleicht ein Theater.

Aber ich liebe die Sommerzeit!

So!

Urlaub – 2 Wochen und 1 Tag. Am 13. April wird mein nächster Arbeitstag sein, beruflich. Arbeit wird es in der nächsten Woche genug geben, zu Hause. Ich hoffe, dass es nicht in Stress ausartet.

Getauscht

Endlich habe ich die Winter- gegen die Sommerjacke getauscht. Und das erwies sich heute Mittag bei meinem Spaziergang als die richtige Entscheidung. Und was nun auch wettertechnisch geschehen mag: Die Winterjacke bleibt zu Haus!

Andersrum

Seit ein paar Tagen habe ich den Fux 6.0 installiert. Wenn ich jetzt nacheinander ein paar Links aus meiner Blogrolle anklicke, erscheint der letztangeklickte Link immer an der Innenseite, also links. Vor dem Update war das anders, da ging das immer der Reihe nach von links nach rechts. Weiss jemand eine Lösung, das wieder zu ändern?

Norddeutsches Naturwunder

Sonntag morgen 9.00 Uhr: Es regnet. Das ansich ist nicht das Wunder. Das Wunder ist, dass der Regen einfach so gerade herunterfällt. Nicht vom Winde verweht wie es hier nomalerweise der Fall ist. Nein, der Regen fällt ganz gerade aus den Wolken weil nämlich kein Wind da ist. Unglaublich, ganz unglaublich.

Wie immer

Heute war ja nun endlich ein ganz toller Tag, richtig frühlingshaft. Das erste Mal, dass ich keinen Pullover anhatte, das erste Mal, dass ich mit offener Jacke in der Mittagspause draussen war. Hätte ich den Tag zu Hause geniessen können, hätte ich mir einen Espresso bereitet, dazu einen Brandy eingegossen und dann in der Sonne sitzend die Terrassensaison eingeläutet. Ich musste aber arbeiten. So weit so gut.

Und nun kommt der Hammer: Die Wettervorhersage für das Wochenende sagt für den Bereich Hamburg Regen, Regen und nochmals Regen voraus. So ist es doch immer: In der Woche im Büro schwitzen und am Wochenende kann man sehen wo man bleibt weil es regnet. Der einzige Lichtblick sind die Temperaturen, die im zweistelligen Bereich bleiben sollen. Aber was nützt mir das, wenn ich nicht draussen sein kann.

Nicht kritikfähig

Kritik am Aussenminister und Vizekanzler schadet dem Ansehen Deutschlands? Ich glaube, Herr Westerwelle versucht jetzt durch diesen Spruch seinen Kritikern ein schlechtes Gewissen einzureden.

Herr Westerwelle, auch ein Aussenminister und Vizekanzler muss sich Kritik gefallen lassen. Wer austeilt muss auch einstecken können. So einfach ist das. Die Kritik an Ihrer Person einfach so pauschal abzutun entspricht nicht der Grösse eines Staatsmannes, der ein Aussenminister eigentlich sein soll. Kritik, wenn sie denn gerechtfertig ist, sollte mit bedachten Worten und mit guten Argumenten zurückgewiesen werden, aber nicht mit der Holzhammermethode. Sie, Herr Westerwelle, schaden dem Ansehen Deutschlands mit Ihrer Gutsherrenmentalität.