Bettler

Ein deutscher Milliardär aus der Pharmaziebranche meint, er hätte noch nicht genug Millarden. Er zockt mit VW-Aktien und fällt rein. Und was ist? Eine Milliarde ist futsch, einfach so wech. Peng! Und nun jammert er weil seine Firmengruppe Geld braucht. Was liegt da näher, als beim Staat mal nachzufragen, ob die eben mal ein paar Kröten übrig haben. Für die Banken ist ja schliesslich auch was da. Und was Autohersteller können, kann dieser Herr ja auch mal probieren. Da bleibt einem nichts übrig als zu sagen „Gute Besserung“ – oder vielleicht auch „Gute Preise“!

Die TV-Werbung für seine Unternehmen ist bekannt geworden durch Zwillinge, die in den Spots auftreten. Nun stell man sich mal vor, der Herr hätte einen Zwillingsbruder. Dann wären wohl 2 Milliarden in die Binsen gegangen.

5 Gedanken zu „Bettler

  1. Tim

    Wie schon im anderen Thread geschrieben: Es geht (ebenso wie bei den Banken) nicht darum, dass jemand beim Staat nachfragt, “ob die mal eben ein paar Kröten übrig haben”. Herr Merckle will (bzw. eher gesagt: wollte, vgl. SZ von heute) eine BÜRGSCHAFT! Der Unterschied sollte doch wirklich jedem verständlich sein.

    Leider eignet sich das Thema Wirtschaft auf Grund seiner Komplexität hervorragend dazu, in unserer Neidgesellschaft gefährliche Stimmungen zu schüren (wie etwa in der peinlichen Debatte über die Begrenzung von Managergehältern) – und in der Folge Wählerstimmen für entsprechend populistisch agierende Parteien zu generieren. Ein bisschen Sachkenntnis und Differenzierungsvermögen würde den Bürgern dabei helfen, nicht auf die plumpen Tricks solcher Stimmenfänger hereinzufallen. Schade, dass es nicht in jedem Bundesland ein verpflichtendes Schulfach “Wirtschaft” gibt.

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  2. dantonbln

    So what? Eine Bürgschaft ist eine Verpflichtung des Bürgen im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners einzuspringen: Herr Merkle möchte also im Fall der Fälle seine Verluste vergesellschaften, d.h. dem Steuerzahler aufbürden. Verluste, die er selbst verursacht hat, durch riskante Börsenspekualtionen. Der Mann wird mit c.a. 5 Milliarden Privatvermögen gehandelt. Jeder kleine HartzIV.Empfänger muss sein nahezu sein gesamtes Vermögen (falls vorhanden) verbrauchen, bevor ihm der Staat einen Cent gibt. Vielleicht kann Wirtschaftsschlauberger Tim diese Diskrepanz erklören, ich kann es nicht.

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  3. Hans-Georg

    @dantonbln:
    Ich hatte mir schon gedacht, dass Herr Merkle ein vermögender Mann ist. Heute habe ich auch davon erfahren, was er wert ist. Es ist wirklich ziemlich frech, dann noch um eine Bürgschaft zu betteln.
    Wenn ich so etwas gemacht hätte, wäre ich ganz sicher meine Wohnung losgeworden.

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  4. Frau Momo

    Auch eine Bürgschaft ist ein hohes Risiko….für den Bürgen. Und mal ehrlich, wer mal so eben da die Millionen durch den Schornstein verspekuliert, für den würde ich nicht bürgen. Das hat mit Neid nix zu tun. Das ist einfach unverschämt. Und peinlich finde ich nicht die Debatte um Managergehälter, sondern die Manager selber, die nicht mal ein Wort der Entschuldigung finden, dafür das sie die Renten kleiner Verdiener verjuxt haben.
    Sorry, aber da geht mir der Hut hoch….

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