vorher/nachher

Kürzlich hatte ich ja hier über die anstehende Sanierung einer Wohnung in unserem Familienhaus in Lübeck berichtet. Familienhaus nenne ich es übrigens deshalb, weil meine Grosseltern väterlicherseits das Haus ihren 3 Kindern vererbt haben. Die wiederum haben es ihren Kindern vermacht bzw. eine kinderlose Tochter ihrem Grossneffen.


Mein Grossvater war selbständiger Tapezier- und Polstermeister und betrieb in dem Haus ein kleines Ladengeschäft und seine Werkstatt. Neudeutsch würde man heute Raumaustatter dazu sagen. Ich wusste, dass aus der Zeit eine Werbepostkarte für das Geschäft existiert und bat meine Mutter, diese herauszusuchen. Das obige Bild zeigt einen Ausschnitt aus dieser Karte.

In den 30er Jahren des letzten Jahrunderts wurde meinen Grosseltern auferlegt, im Zuge einer Strassenverbreiterung ihr Haus grundlegend umzubauen. Vom Grundstück musste was abgegeben werden, dafür durfte das Haus aufgestockt werden. Leider verlor das Haus damals sein ursprüngliches Aussehen wie das folgende Foto zeigt. Das Türmchen auf dem Erker musste ebenso dran glauben wie viele andere Verzierungen an der Fassade. Mein Grossvater war mit seinem Geschäft zwischenzeitlich in ein nebenan ankgekauftes Haus umgezogen.


Aus heutiger Sicht ist der damals seitens der Stadt Lübeck zwingend vorgeschriebende Umbau wohl ein Glücksfall. Denn die Erhaltung der Fassade würde sicher sehr viel Geld verschlingen.

Die Sanierung der Wohnung kostet übrigens über 40.000 Euro. So wie es aussieht, kann der Stuck sichtbar erhalten werden.

5 Gedanken zu „vorher/nachher

  1. thomas

    hallo hans-georg,
    dieses verspielte, zuckerbäckerhafte der “Gründerzeit” ist in der heutigen zeit wohl nur noch für villen reserviert. wie schaut das haus denn heute aus???
    neugierig in bremen
    thomas

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  2. Hans-Georg

    @thomas:
    Das Haus sieht heute so aus wie auf dem 2. Foto, das allerdings auch schon ziemlich alt ist.
    Ich werde versuchen, beim nächsten mal, wenn ich in Lübeck bin, mal eine aktuelle Aufnahme zu machen.

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