Archiv für den Monat: November 2007

Sozialfall 2

Passend zum vorherien Artikel fiel mir heute diese kleine Geschichte in die Hände:

Auf dem Sozialamt:
Eine Bürgerin betritt das Sozialamt, gefolgt von 15 Kindern. „Wow“, meint die Sozialsachbearbeiterin, „sind das alles ihre?“ – „Ja, alles meine“, sagit die genervte Mutter, der diese Frage bestimmt schon tausendmal gestellt wurde. Sie dreht sich zu den Kindern und befiehlt: „Setz dich hin, Sascha!“, und alle Kinder setzen sich. „So“, sagt die Sachbearbeiterin, „dann füllen wir mal gemeinsam den Antrag aus. Ich brauche die Namen aller Kinder.“ – „Dieser hier ist der Älteste – er ist Sascha.“ – „Gut. Der Nächste?“ – Der hier heisst auch Sascha.“ Die Sachbearbeiterin hebt eine Augenbraue, stutzt und schreibt weiter.. Ein Sohn nach dem anderen, die ältesten vier, alle heissen Sascha. Dann ist die älteste Tochter dran. Sie heisst auch Sascha. „Ich erkenne ein Muster. Heissen alle ihre Kinder Sascha?“ – „Ja, das macht die Sache einfacher.“, sagt die Mutter. „Wenn es für die Kinder Zeit ist aufzustehen und in die Schule zu gehen, rufe ich ‚Sascha, aufstehen!‘ Und wenn das Abendessen fertig ist, rufe ich auch nur ‚Sascha, essen!‘, und alle Kinder kommen angelaufen. Wenn eines der Kinder droht auf die Strasse zu laufen, rufe ich ‚Sascha, Stop!‘ und alle Kinder bleiben stehen. Es war die beste Idee, die ich je hatte, alle Kinder Sascha zu nennen. Die Sachbearbeiterin überlegt einen Moment, kräuselt die Stirn und fragt nachdenklich: „Und was ist, wenn sie nur ein Kind rufen wollen und nicht alle?“ – „Ganz einfach, dann rufe ich sie mit ihrem Nachnamen.“

Sozialfall 1

Der regionale Radiosender startet jedes Jahr zur Weihnachstszeit die Aktion „Hörer helfen Kindern“. Da wird zu Spenden aufgerufen um kranken Kindern bzw. deren Eltern z.B. ein neues Auto zu kaufen, was dringend benötigt wird, ein therapeutisches Gerät, was von der Krankenkasse nicht bezahlt wird oder gar einen letzten gemeinsamen Urlaub, den ein totkrankes Kind mit seinen Eltern verleben soll. Ingesgamt eine löbliche Aktion – wobei ich mich allerdings immer wieder mal frage, ob nicht die Kirchen auch mal mit einem namhaften Geldbetrag einspringen sollten.

Die diesjährige Aktion startete mit dem Aufruf, für eine Mutter mit 8 Kindern, die zum Teil auch therapeutischer Hilfe bedürfen, ein neues Auto zu besorgen. Das alte war schon mehr als 10 Jahre alt und würde die nächste Hauptuntersuchung nicht mehr überstehen.

Die Mutter hat natürlich keine Zeit zu arbeiten. Jeder wird verstehen, dass das bei 8 Kindern kaum möglich ist. Die Väter, man beachte, dass hier von Plural die Rede ist, sind nicht in der Lage, unterhalt zu bezahlen. Es entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, ob jedes Kind einem anderen Vater zuzuordnen ist, es war aber tatsächlich die Rede davon, dass es mehrere Väter gibt.

Bei aller Tragik, dass einige der Kinder krank sind, kann ich nicht verstehen, wie eine Frau sich in der heutigen Zeit sich 8 Kinder andrehen lassen kann. Ich verwende hier bewusst das Wort „andrehen“. Denn so dumm kann man doch gar nicht sein, nicht zu wissen, dass man vom Sex schwanger werden kann.

Der Mutter konnte jedenfalls geholfen werden, das Geld für einen neuen Wagen wurde aufgebracht. Das ist ja auch recht schön.

Reizsituationen

Heute Mittag reizten mich zwei Begebenheiten, meinen Mund aufzumachen, auch wenn ich damit angeeckt sein sollte:

1. Typische Situation im Kaufhaus
Ich benutze die Rolltreppe, vor mir steht eine Dame und lässt sich ebenfalls nach oben transportieren. Oben angekommen bleibt die Frau erst mal stehen und schaut sich um. Da ich darauf nicht vorbereitet war, liess es sich nicht vermeiden, dass ich sie leicht anrempelte. Spontan sprudelte ein „weitergehen“ aus mir heraus. Ich habe mich nicht umgedreht und bin weitergegangen. Mir doch egal, was sie gedacht hat.

2. Servicepersonal
Ich stellte mich am Schmalzkuchenstand auf dem Weihnachtsmarkt in die Wartereihe. Vor mir 2 Kunden. Hinter dem Tresen 4 (in Worten: vier!) Personen Personal. Eine Person bediente die beiden vor mir stehenden Kunden. Die anderen drei VerkäuferInnen standen herum. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich sogar anschauten. Ich hatte mir gerade überlegt, wie ich nun weite vorgehen sollte, als sich eine der Veräuferinnen tatsächlich dazu herabliess, mich nach meinen Wünschen zu fragen. Ich: „Ich dachte schon, sie sind nur Dekoration!“ Die Fachschmalzgebäckveräuferin fand das wohl witzig und lachte. Sie hat’s wohl nicht verstanden.

Leider fallen einem oft nicht die passenden Worte ein. Aber den Spruch mit der Deko werde ich mir merken. Es gibt genügend Situationen, in den der anwendbar ist.

Die Russen

Bis zum Beginn der Peristroika hatten wir Angst vor den Russen. Sie waren irgendwie immer präsent, wenn auch nur in unserem Denken. Seit Gorbi ist das anders geworden. Wie es schien, brauchte man keine Angst mehr vor den Russen zu haben.

Inzwischen dürfen sie Reisen. Überall machen sie sich breit. Inwzischen werden auch offiziell mit den Russen Geschäfte gemacht. So kaufen wir z.B. sehr viel Ergdas in Russland, damit wir heizen können und im Winter nicht zu frieren brauchen.

Nun wurde vom Lieferanten Gasprom für das nächste Jahr eine Preiserhöhung von 50 Prozent angekündigt. Das wird vielen privaten Verbrauchern und industriellen Gasnutzern schwer zu schaffen machen.

Was sie während des kalten Krieges nicht geschafft haben, nämlich Deutschland einzunehmen, gelingt nun mit friedlichen Mitteln. Weil die Grenzen offen sind, kommen sie ins Land wann immer sie wollen. Geht man durch die City oder fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind sie allgegenwärtig, erkannt an ihrer Sprache. Und jetzt wollen sie auch noch versuchen, uns wirtschaftlich in die Knie zu zwingen indem sie den Gaspreis erheblich erhöhen. Mir kann keiner erzählen, dass die angekündigte Preisherhöhung keinen politischen Hintergrund hat.

Teureres Gas heisst, die Heizung weniger aufdrehen = kältere Wohnräume – auch irgendwie kalter Krieg.

Rätselhaft

Wenn man jeden Tag zur gleichen Zeit die selbe Strasse befährt kann man erleben, dass man manchmal gar nicht vorwärts kommt weil zur gleichen Zeit halb Hamburg in die gleiche Richtung will. Am nächsten Tag wundert man sich, wo halb Hamburg geblieben ist – die Strasse ist nämlich frei und man kommt super durch.

Ein Rätsel bleibt es wohl auch, warum viele Autofahrer vor einer stationären Blitzanlage die Geschwindigkeit weit unter die erlaubte Höchstgeschwindigkeit reduzieren.

Die Lokführer


Seit heute Morgen 02.00 Uhr sind auch die Lokführer der GDL wieder im Einsatz. Es gibt viele Stimmen, die sich mit dem Streik der Lokführer auseinandersetzen. Die meisten Stimmen, so mein Eindruck, sind nicht gerade auf der Seite der Streikenden, was einerseits verständlich ist. Viele Menschen, hauptsächlich die auf die Bahn angewiesenen Pendler, müssen erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Aber auch die, die mit dem Wagen zur Arbeit fahren, sind durch ein vermehrtes Verkehrsaufkommen beeinträchtigt.

Es gibt Stimmen die sagen: Die können doch nicht einfach streiken und uns im Regen stehen lassen. Die Wirtschaft jammert, es drohen Stillstände und Engpässe. Und schuld daran sind die Streikenden. Man tut gerade so, als sei der Streik ein Verbrechen an der Wirtschft und der Bevölkerung, ja, als sei der Streik ungesetzlich.

Aber nein, das ist er nicht, das wurde gerichtlich festgestellt, zum Glück. Jeder, der nicht gerade Beamter ist, hat das Recht, mitteils eines Streiks zu versuchen, seine Forderung durchzusetzen. Aber dieser Streik trifft einen grossen Teil Deutschlands. Er trifft viele Menschen persönlich. Und das ist es, was viele als ungerecht ansehen.

Vor ca. 6 Monaten gab es einen Streik im Baubereich. Er wurde wahrscheinlich nur von Wenigen wahrgenommen. Weil eben nicht soviele Leute mit dem Bau zu tun haben wie mit der Bahn fahren. Ich spitzte damals schon meine Ohren und blieb mit grossem Interesse am Ball. Das Elbe-Penthouse war nämlich noch nicht fertiggestellt. Damals hätte ein Streik auch uns direkt treffen können. Eine Bauverzögerung hätte mich Geld gekostet, das der Bauträger nicht erstattet hätte. Ich hätte zähneknirschend auf das Ende des Streiks gewartet und hätte nichts dagegen tun können. Zum Glück wurde das Baufeld nicht bestreikt

Wie ich anfangs sagte gibt es das Recht auf Streik. Und auch unter den Banhfahrern und Pendlern gibt es sicher Tausende, die mittels eines Streiks ihren Forderungen Nachdruck verleihen würden. Aber man kann nicht immer mit dem Finger auf die Anderen zeigen, wenn man selbst durch einen Streik betroffen ist – bei allen Unanehmlichkeiten, die dadurch entstehen.

Auffällig

In der täglich erscheinenden Schifffahrtszeitung war heute die Todesanzeige eines Reeders. An erster Stelle der trauernden Hinterbliebenen stand natürlich die Witwe, wie es durchaus üblich ist mit ihrem kleingedruckten Geburtsnamen. Als weiterer Zusatz stand da noch:
„verw. xy“, „verw. yz“. Die Dame ist also jetzt zum 3. Mal Witwe geworden. Irgendwie merkwürdig.

Desweiteren fragte ich mich, worum sie diese beiden Zusätze in der Anzeige haben wollte. Ist das „wegen der Leute“? Hat sie ihre beiden vorherigen Verblichenen immer noch geliebt? Warum heiratet sie dann ein 3. Mal? Schon merkwürdig.