Archiv für den Monat: Mai 2006

Verrückt nach Musical

Es mag ja wirklich den einen oder anderen Leser geben, der uns für spleenig hält weil wir so verrückt nach Musicals sind. Aber wenn es uns gefällt? Und deshalb waren wir gestern Abend mit Freunden aus Lübeck zum im Operettenhaus und haben uns zum x-ten Mal Mamma Mia angeschaut, zum 2. Mal in diesem Jahr.

Erstmals hatten wir nicht Caroline Fortenbacher als Donna, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war: Caroline Fortenbacher ist brünett, Susanna Panzner, die gestern die Rolle übernommen hatte, ist blond. Dazu kommt, dass Caroline Fortenbacher von ihrer Ausstrahlung her reifer ist und ihr die Mutterrolle besser steht. Ich war deshalb auch skeptisch, ob sie wohl ihre Rolle im zweiten Teil des Musicals, der sehr emotional ist, entsprechend gestalten könne. Und sie konnte, mit Bravour, sie stand der uns seit vielen Aufführungen bekannten Donna in nichts nach. Und sie bekam verdient donnernenden Applaus. Wieder mal hat sich der Besuch des Musicals gelohnt, auch unseren Freunden hat’s gefallen.

Mamma Mia bedeutet für mich:
Spass und Ernst
lustig und sentimental
Tränen vor Lachen und Tränen vom Schluchzen
Vor allem aber einen vergnüglichen Musicalabend mit einer Handlung, die nicht nur oberflächlich ist, sondern auch teilweise ganz schön unter die Haut geht.

Da Vinci Code

Viel ist über den Film Der Da Vinci Code spekuliert und berichtet worden. Selbst eigene Fernsehsendungen befassten sich mit der Thematik: Jeweils am 12. und 17. Mai gab es zum da Vinci Code eine Spezialsendung im Magazin Gallileo des Senders Pro7.

Im Vorfeld unseres Kinobesuchs habe ich in diversen Weblogs gegensätzliche Meinungen zum diesem Film gelesen. Es spannte sich ein Bogen von der totalen Ablehnung über „na ja“ bis zu „toller Film“. Gestern Abend haben wir uns nun auch den Film angesehen, und zwar im Cinemaxx Dammtor hier in Hamburg.

Auffallend war, dass das Publikum überwiegend im „gesetzten Alter“ war, was sich sehr wohltuend auf die Umgebungsgeräusche auswirkte. Es wurde während der Vorführung nicht geredet und nicht geräuschvoll in irgendwelche Kinosnacks gebissen. Auch hielt sich der scheinbar bei den jungen Kinobesuchern in Mode gekommene Rausgehtourismus während des Films sehr in Grenzen.

Bevor der eigentliche Film begann, mussten wir erst mal 50 Minuten Werbung und Trailer anderer Filme über uns ergehen lassen. Diese 50 Minuten kamen mir fast länger vor als der Film mit mehr als 2 Stunden Spiellänge selbst, den wir ohne Pausenunterbrechnung geniessen konnten.

Aber nun endlich zum Film selbst.
Wer Action erwartet hatte, war im falschen Film. Stattdessen gab es eine interessante und spannende Geschichte, die zwar in der Gegenwart spielt, deren Grundlage aber zurückreicht bis ins allerfrüheste Christentum, nämlich bis zum Leben von Jesus. Überraschende Wendungen während des Films sorgten für Spannung bis zur letzten Minute. Wir haben uns keine Minute gelangweilt. Erstaunt war ich, dass der Film überwiegend in Frankreich spielt. Ich hatte mich eher auf Italien, Rom und Vatikan eingestellt. Doch sehr schnell hatte ich mich in die Geschichte des Da Vinci Code eingeklinkt.

Hans Zimmer hat wieder mal eine grossartige Filmmusik komponiert, die ich leider meistens nur unterschwellig wahrgenommen habe, da mich die Story des Films ziemlich gefangen genommen hatte.

Unser Fazit des Da Vinci Code: Ein grosser Film. Ob man das aber nun glauben soll, was uns da serviert wird, muss jeder für sich selbst enstscheiden.

Glück oder nicht?

Wir kommen gerade aus dem Kino (Der DaVinci Code), dazu später mehr. Beim Verlassen des Kinosaals sah ich etwas auf den Stufen blinken. Ein Cent lag da. Aber nicht lange, dann war es meiner.

Früher sagte man, dass ein gefundener Pfennig Glück bringt, ein Glückspfennig also. Den Ausdruck Glückscent habe ich noch nie gehört. Ich hab auf jeden Fall drei Mal draufgespuckt. Vielleicht hilft es ja.

Konservatives Russland

In Moskau kam es zu Übergriffen der Polizei und von Rechtsextremisten gegen Schwule und Lesben anlässlich einer CSD-Demonstration. Unter anderem wurde Volker Beck verletzt. Einen ausführlichen Bericht mit Bildern gibt es hier.

Ich finde es bewundernswert, dass sich ein Deutscher Bundestagsabgeordneter in die Höhle des Löwen begibt. Er versucht wenigstens, was zu bewegen. Dagegen komme ich mir klein vor. Aber vielleich tragen schwule Weblogs, so wie dieses und noch viele mehr, auch etwas dazu bei, die Welt toleranter zu machen.

Der arme Junge

Der Kapitän der Deutschen Fussballnationalmannschaft, Michael Ballack, hat sich verletzt, und das in einem völlig unwichtigen Spiel. Nicht mal als Testspiel taugte diese Begegnung.

Die Verletzung von Michael Ballack taucht jetzt in fast jeder Nachrichtensendung auf. Die Situation scheint dramatisch zu sein, als hätte Michael Ballack sich ein Bein gebrochen. Warum sonst wird das dauernd erwähnt? Ich kann es jedenfalls nicht mehr hören. Und das alles wasweissichwieviele Tage vor dem Beginn der Fussballweltmeisterschaft.

Es ist ja nicht so, dass mir die Veranstaltung total am A…. vorbei geht – obwohl ich nicht gerade ein Fussballfan bin. Aber hier wird zurzeit eine völlig überzogene Dramatik ins Spiel gebracht.

Der Tag dazwischen


Himmelfahrt wird immer an einem Donnerstag gefeiert, warum auch immer. Der auf Himmelfahrt folgende Freitag wird von vielen Arbeitnehmern gern zu einem Urlaubstag gemacht um ein schönes langes Wochenende zu haben: Vier Tage am Stück frei mit nur einem Urlaubstag. Brückentag werden solche Tage genannt.

Auf meinem Weg ins Büro war ich heute Morgen streckenweise der einzige Fussgänger, der unterwegs war. Firmentore waren verschlossen, Baustellen verwaist, sogar der kleine Zeitungsladen, in dem ich morgens immer meine Zeitung kaufe, hatte geschlossen.

Ich habe den heutigen Brückentag mit Arbeit überbrückt.

Wir sind Groomer


Seit der vorigen Woche sind wir Besitzer des Bodygroom von Philips. Der Bodygroom ist ein Rasierer für alle Körperpartien vom Hals an abwärts. Und wenn ich sage „für alle Körperpartien“, dann meine ich auch für alle Körperpartien, also auch für sehr empfindliche Körperteile.

Der Bodygroom ist für die Nass- und Trockenhaarentfernung geeignet, also auch unter der Dusche und in der Badewanne zu benutzen.

Da Mann ja nicht jeden Tag und überall unerwünschten Haarwuchs entfernt, kann ich einen ausführlichen Erfahrungsbericht noch nicht beisteuern. Bisher bin ich aber ganz zufrieden. Es dauert zwar etwas länger als mit der Klinge, dafür ist es die Rasur schonender und die Verletzungsgefahr, die besonders bei einer neuen Klinge recht gross ist, so gut wie nicht vorhanden.

Einen humorvollen Einblick über die Anwendungsmöglichkeiten bekommt Mann – und Frau natürlich auch – hier. Es lohnt sich, die Seite mit den diversen internen Links etwas genauer zu studieren.

Himmelfahrt

Himmelfahrt – oder auch Vatertag genannt – wieder so ein Feiertag, der in einigen Ländern keiner ist. Das heisst für mich, dass schon einige geschäftliche Anrufe kamen und dass ich mich von zu Hause in den Firmenrechner eingelogg habe, um Schiffspositionen zu kontrollieren. An solchen Feiertagen wie diesen lohnt es sich nicht, ausser Haus zu gehen.

Das geht auf’s Haus

Unser Kantinenkoch hat in dieser Woche Urlaub, d.h. für uns, dass wir uns selbst versorgen müssen. Entweder wird beim Lieferservice was bestellt oder man geht zum Bahnhof. Dort in der Schlemmermeile gibt es die grosse Auswahl für grössere und kleinere Snacks.

Gestern und heute bestellten wir bei unserem Lieblingslieferanten Taste Inn, der eine vielzahl von preiswerten Snacks anbietet, so dass man täglich abwechslungsreich essen kann. Heute kam es bei der Bestellung zu einem kleinen Problem: Das, was ich gern haben wollte, war angeblich nicht da. Schnell fand ich auf der Karte Ersatz. Wenige Minuten später wurde ich zurückgerufen. Das gewünschte Ciabatta sei doch da, dafür aber der Käsekuchen nicht. Auch nicht schlimm, wir nahmen stattdessen Blaubeermuffins. „Die gehen auf’s Haus,“ war die spontane Reaktion, „wegen der Unanehmlichkeiten.“

Ich fand das ja ganz nett, aber es wäre wirklich nicht nötig gewesen. So schlimm war das ja nun auch alles nicht. Vielleicht liegt es daran, dass wir auch privat dort Stammkunden sind.

Was soll man dazu sagen?


Der 51. Grand Prix bzw. Eurovision Song Contest ist Geschichte, und was für eine: Eine skrurille Rockband aus Finnland namens Lordi hat in diesem Jahr gewonnen. Erstaunlicher Weise hat dieser Titel von fast allen, wenn nicht sogar von allen teilnehmenden Ländern Punkte erhalten und sich dadurch langsam aber unaufhaltbar auf den ersten Platz geschoben.

Ob man nun diese Art von Musik, Darbietung und Outfit mag oder nicht, eins ist jedenfalls klar: Der Titel hat aus ganz Europa eine breite Zustimmung erhalten, ohne Berücksichtigung von regionalen Klüngeln wie die Süd-Ost-Europa-Connection und den Staaten, die der ehemaligen UDSSR angehörten. Und das ist etwas, was mich freut, obwohl ich zu der sorte Mensch gehöre, die diese Musik nicht mag.

Erstaunlich ist, dass in unser Minigruppe von fünf lieben Menschen auf unser kleinen Grand-Prix-Party Lordi 9 Punkte erhalten hat. Sollten da vielleicht 2 Leute zu viel Maibowle getrunken haben?

Spitzenreiter wurde Texas Lightning mit 56 Punkten (ja, intern stimmen wir auch für das eigene Land). Auf dem 2. Platz landete Schweden, mein Favorit, für den ich auch die volle Punktzahl vergeben habe. Nach Deutschland (8 Punkte) war mein persönlicher 3. Platz Griechenland. Insgesamt gesehen, hatte ich zum wiederholten Mal Probleme, die mir zur verfügung stehenden Punke zu verteilen. Und so muss ich mich hier outen, der Schweiz einen Punkt zugeschanzt zu haben.

Ein Trend zeichnete sich bei der Farbgestaltung der Garderobe ab: Die vorherrschende Farbe war weiss, was auf die Dauer eher langweilig wirkte. Ach, es gab noch einen zweiten Trend, auf den uns Gunnar aufmerksam gemacht hatte: Viele der weiblichen Teilnehmerinnen trugen Kleider mit „Ockenbändern“, d.h. unter dem Busen durch Bänder enggeschnürt. Selbst bei den Übermittlerinnen der Punkte aus den diversen Ländern war dieser Stil zu beobachten. Es hat sowas von altriechischen Gewändern. Vielleicht sollte dies eine Hommage an das Gastgeberland sein.

Die Maibowle haben wir gemeinsam geschafft. Leider haben wir und unsere Gäste es am Appetit mangeln lassen. Es sind noch reichlich Kartoffelsalat, Würstchen und Tiramisu übrig geblieben. Wahrscheinlich waren die Gäste so von unserem neuen Fernseher fasziniert, dass sie das Essen vergassen. Es lässt sich beim Fernsehen wohl leichter trinken als essen.