Archiv für den Monat: November 2005

Gerüchte

Die Gerüchte um die Ermordung von John F. Kennedy im Jahre 1963 werden wohl nie ein Ende nehmen. Filme darüber wurden gedreht und Bücher geschrieben. Wer denn nun dahinter stand, ist bis heute nicht geklärt worden, jedenfalls nicht öffentlich. Wie es scheint ist ja nicht mal eindeutig bewiesen, dass Lee Harvy Oswald die tödlichen Schüsse abgegeben hat.

Jetzt gibt es neue Gerüchte um den Tod des ehemaligen US-Präsidenten: Angeblich soll Kubas Staatschef Fidel Castro seine Finger im Spiel gehabt haben. Abwegig ist das ja nicht, hatten wir ja unter Kennedys Präsidentschaft die Cuba-Kriese. Vielleicht will man es uns ja auch nur glauben machen, weil es nicht abwegig ist.

Vermutlich wird die Wahrheit über den Tod von John Fitzgerald Kennedy nie ans Tageslicht kommen.

Kulturelles Wochenende – 2. Abend

„Willkommen im Club“ – so der Name der neuen Show des Schwulen Männerchor Hamburg Schola Cantorosa, die am Freitag Abend Premiere hatte. Bernd und ich sahen uns die Show gestern Abend in der mit 600 Gästen ausverkauften Hamburger Markthalle an.

Ironisch nimmt der Chor das Leben in einem Urlaubsclub in einem fiktiven Urlaubsort, der sich überall auf der Welt befinden könnte, auf’s Korn. Die Schlacht um’s Buffet wird ebenso wenig ausgelassen wie das Reservieren der Liegen am Pool mit Handtüchern oder die Animation der Urlaubsgäste mit albernen Tänzen.

Die 35 Sänger kommen stimmgewalting und mit perfekt einstudierten Choreographien daher. Ein paar kleine gesangliche Unsicherheiten beeinträchtigen nicht den positiven Gesamteindruck. Alles in allem ein vergnüglicher Abend. Das Publikum dankte am Schluss verdient mit standig ovations.

Interessierte im Raum Köln sollten sich die Termine 13. und 14. Januar nächsten Jahres merken, an denen Schola Cantorosa bei den Kölner Zauberflöten als Gastchor auftreten wird.

Den ersten Teil des gestrigen Abends gestalteten die Schwulen Berner Sänger, kurz Schwubs, mit Auszügen aus ihrem Programm „Wenn die Musi spielt“, eine Auswahl von internationalen Evergreens und Deutschen Schlagern, humorvoll miteinander verbunden.

Nach dem offiziellen Chorprogramm fand wieder eine der legendären Aftershowdanceparties von Schola Cantorosa statt. Nach anfänglichem Zögern, was die Tanzfreudigkeit betrifft, wurde die Tanzfläche gestürmt, als Holger den neuesten Hit von Modanna, Hung Up, einspielte. Von da an hatte Holger, der mit Solotanzeinlagen auf der Bühne die TänzerInnen animierte, mit seiner Musikmischung die Gäste im Griff und konnte von seinem Pult ständig auf eine volle Tanzfläche herabblicken.

Zusammen mit den letzten Gästen verliessen Bernd und ich die Tanzfläche heute morgen gegen drei Uhr. Dann gingen wir durch die kalte Winternacht nach Hause.

Kulturelles Wochenende


Diese Wochenende steht bei uns ganz im Zeichen der Kultur, zwar der ganz leichten Kultur, aber es muss nicht immer tiefgründig und schwer sein, was man sich anschaut.

Den Anfang machte heute der Besuch im Ernst Deutsch Theater, praktischer Weise ca. 10 Gehminuten von unserer Wohnung entfernt. Wir schauten uns dort die Komödie „Otello darf nicht platzen“ an, ein rasantes Stück, Gag auf Gag, so dass man vor lauter Lachen nicht den darauf folgenden Text versteht.

Und darum geht es in diesem Stück, dass sich um einen Startenor, der an der städtischen Oper Cleveland ein Gastspiel geben soll, handelt: „In sechs Stunden habe ich tausend Fräcke und Nerzmäntel im Parkett sitzen und dreissig Mann im Orchestergragen, auf der Bühne habe ich vierundzwanzig Choristen und acht Solisten, hinter der Bühne habe ich ein 15-köpfiges Technikerteam und in der Kantine habe ich etwa 50 Pfund verdorbene Krabbenmaynonaise, die das Galabuffet in einen Massenmord vernandeln könnte… Das einzige, was ich nicht habe, ist ein Tenor.“, so der verzweifelte Operndirektor Saunders.

Der Tenor Tito Merelli taucht dann doch noch auf, allerdings mit einer Magenverstimmung, die er mit Pillen bekämpft, von denen er zu viele schluckt. Daraufhin verfällt er in einen komatösen Schlaf und wird für tot gehalten. Die Aufführung findet doch noch statt, nämlich mit dem Assistenten des Direktors als Otello, der an diesem Abend seinen Durchbruch als Sänger erlebt. Es würde den Rahmen sprengen, hier die gesamte Handlung wiederzugeben. Es war jedenfalls ein vergnüglicher Abend. Den Rezensionen in der Mopo und der Welt kann ich nur zustimmen.

Morgen Abend geht es in die Markthalle. Dort werden wir uns die neueste Produktion von Schola-Cantorosa anschauen. Ich werde berichten.

Wohnen mit der Maus

Inzwischen wissen wir, wo die Maus hergekommen ist, die wir morgens um 02.00 Uhr nach der Halloweennacht bei den Hasen aus der Wohnung und aus dem Haus gejagt haben: Sie kommt höchstwahrscheinlich aus den Rohrkanälen, die im Haus verlaufen.

In einem seitlichen Spalt zwischen Unterschrank und Wand fand ich einige Male Mörtelbrocken. Ich hatte mir bislang keine Gedanken gemacht, wo die wohl herkommen könnten. Am vergangenen Sonntag hatte ich die Küche gefegt, was man ja ab und zu mal machen sollte. Und da waren wieder ein paar kleine Mörtelbrocken in dem Spalt. Dieses Mal liess es mich drei bis vier Mal stutzen. Ich fegte den Mörtel weg und der Fall war für’s Erste erledigt.

Montag musste ich wieder fegen weil ein paar Brotkrumen beim Brotschneiden auf den Boden gefallen waren. Mein Blick fiel auf den Spalt. Und dort lagen wieder Mörtelbröckchen und dazu ein Flusen Isoliermaterial. Abends legte ich ein paar Sonnenblumenkerne in die Küche, welche am nächsten Morgen auf wundersame Weise verschwunden waren. Bevor wir aus dem Haus gingen, legte ich wieder ein paar Kerne aus. Und die waren abends auch weg – ein ziemlich eindeutiges Zeichen, dass hinter den Schränken bzw. in den Rohrleitunskanälen vierbeinige Mitbewohner hausen.

Am Tag darauf rief ich sofort meinen Vermieter an. Der hat die Angelegenheit an die Hausverwaltung weitergeleitet. Und nun warte ich, dass sich mal jemand meldet. Spätestens am Wochenende werde ich mich schriftlich beschweren, wenn bis dahin nichts passiert ist.

Hautpflege


Egal ob heterosexuell, metrosexuell oder homosexuell – der Mann von Welt will gut aussehen und tut was für seine Haut. Die Kosmetikwerbung verspricht uns durch das Abbild von gutaussehenden, jugendlichen Männern, dass wir was dafür tun können, ebenfalls gut auszusehen, unsere Haut jung zu erhalten, wenn nicht gar zu verjüngen. Ob die Produkte helfen? Ich weiss es nicht, es wird uns aber erzählt. Und schon stehen wir vor den Regalen, vergleichen Preise, angebliche Wirkung und Inhaltsstoffe.

Uns wird was erzählt von Hautstraffung, Hauterneuerung, Hautpeeling, Tag- und Nachtcremes. Ganze Pflegeserien suggerieren uns durch auwendige Verpackungen und blumige Beschreibungen, dass wir den Alterungsprozess der Haut stoppen, wenn nicht gar rückgängig machen können.

Für den Mann von Mitte 50 – so wie ich einer bin – ist wahrscheinlich eh alles zu spät. Trotzdem hatte ich mich vor ein paar Monaten entschieden, zu versuchen, den Status Quo wenigstens zu erhalten. Und so entschied ich mich für ein Tiegelchen Energy Creme Q10 von Nivea, preislich akzeptabel und der Beschreibung nach zu urteilen das richtige Produkt für mich.

Rein vom Gefühl her tat die Energy Creme meiner Haut gut und ich blieb dem Produkt treu. Bis vor Kurzem die Firma Boss mit der Pflegeserie Boss Skin auf den Markt kam. Die Werbung war vielversprechend – was auch sonst. Allein der Preis von 40 Euro für ein Töpfchen schreckte mich vorerst ab, Perfecting Skin Serum zu kaufen. Aber dann hatte ich Q10 von Nivea verbraucht und ich stand vor der Entscheidung, entweder bei Nivea zu bleiben oder was Neues auszuprobieren, eine schwere Entscheidung, die letztendlich zu Gunsten von Boss Skin ausfiel.

Tatsächlich ist es so, dass die Haut sich nach dem Auftragen und Einmassieren glatter anfühlt, sehen kann man es allerdings nicht. Und nach spätestens 2 Stunden ist der gefühlte Glätteeffekt verschwunden. Ein Nachteil dieser Creme ist, dass sie sehr geruchsintensiv ist. Wahrscheinlich will Boss damit erreichen, dass der Mann von Welt ein dazu passendes Duftwässerchen der Firma Boss auswählt, was ich natürlich nicht machen werde.

Natürlich werde ich das teure Produkt verbrauchen. Vielleicht stellt sich ja demnächst auch ein sichtbarer Erfolg ein, wenn ich es regelmässig anwende. Vielleicht ist auch eine Kombination aus beiden Produkten denkbar: Abends Nivea und morgens Boss.

Es wäre interessant zu erfahren, ob sich die Herren meiner Leserschaft auch was ins Gesicht schmieren massieren, und wenn ja, welches Produkt sie bevorzugen. Uschi-Glas-Creme kommt mir jedenfalls nicht ins Haus.

Was treibt Mona Lisa?

Es gibt wohl kaum Jemanden, der noch nicht von ihr gehört hat. Viele kennen sie von Abbildungen, einige haben sie auch schon „live“ gesehen, hängend im Louvre in Paris: Mona Lisa, die mit dem geheimnisvollen Lächeln.

Viele Fachleute und Kunstkenner haben sich bereits den Kopf zerbrochen, warum das Frollein von der Leinwand lächelt. Gefragt und ungefragt haben sie ihre Theorie dazu zum Besten gegeben. Bisher konnte das Geheimnis nicht ergründet werden.

Was mag in ihr vorgehen wenn sie Tag für Tag von Tausenden angeschaut wird? Wie fühlt sie sich dann? Wichtiger noch ist vielleicht die Frage, was treibt sie nachts, wenn der Louvre menschenleer ist, wenn Niemand da ist, der staunend vor ihrem Rahmen stehen bleibt. Schläft sie etwa?

Ein Angestellter des Wachpersonals hat nachts auf der Lauer gelegen, bewaffnet mit einer Videokamera, und hat Mona Lisa beobachtet. Seine geheimen Aufnahmen sind in das Internet gelangt. Und jetzt ist es klar, wass Mona Lisa nachts veranstaltet. Und damit ist auch das Geheimnis ihres Lächelns gelüftet. Sie lächelt nämlich gar nicht, sie grinst – weil sie uns seit Jahrhunderten sozusagen verarscht.

Deutschland sucht den Superstar

Es is wieder so weit, Deutschland sucht den Superstar, der, wenn er Glück hat, ein paar Wochen in die Charts kommt, in ein paar Fernsehshows auftreten darf und dann wieder in der Versenkung verschwindet, da wo er hergekommen ist.

Aber vorher gibt es jede Menge programmfüllende Stunden, von denen die eine oder andere recht amüsant sein kann.

Gestern Abend wurde das erste Casting gesendet. Ich bin jedes Mal immer wieder erstaunt, mit welchem Selbstbewusstsein sich junge Menschen hinstellen und behaupten, sie könnten singen und sich dann schimpfender Weise beschweren, die Jury hätte ja keine Ahnung von ihren Fähigkeiten, wenn sie abgelehnt werden. Manche Auftritte sind einfach nur peinlich und dienen allenfalls zur Erheiterung des Fernsehpublikums.

Anderseits kann ich auch manche Entscheidung der Jury nicht nachvollziehen, aus welchen Gründen sie den einen oder anderen Kandidaten die Zusage gegeben haben. Manchmal denke ich, die machen das nur, um die ganze Angelegenheit spannend zu halten.

Schnelle Sitzung

Letzens, beim Suppeessen, war mir ja ein Stück vom Zahn abgebrochen. Empfindlich war die Stelle nicht, Schmerzen hatte ich auch nicht, also war ein schnelle Notbehandlung nicht erforderlich. Trotzdem bekam ich relativ schnell einen Termin beim Zahnarzt meines Vertrauens.

Mein Termin war heute Nachmittag um 15.30 Uhr. Ein paar Minuten vorher stand ich an der Anmeldung und überreichte meine Karte von der Krankenkasse. Das Wartezimmer war leer. Aus den Behandlungszimmern drangen keine unangenehmen Geräusche oder Gesprächsfetzen. Die Assistentinnen wuselten alle in den Räumen umher. Es schien, als sei ich tatsächlich der einzige Patient. Dann kam auch noch der Doc auf mich zu und fragte mich, ob denn was Besonderes sei. Ich erzählte ihm von dem abgebrochenen Zahn. Sofort erhellte sich seine Miene, war doch endlch mal was an meinem Zähnen zu verdienen.

Noch vor dem vereinbarten Termin sass ich auf dem Behandlungsstuhl und nach 20 Minuten konnte ich die Praxis wieder verlassen. Ich kann mich nicht erinnern, so schnell, trotz eines vereinbarten Termins, eine Arztpraxis wieder verlassen zu haben.