Archiv für den Monat: September 2005

One of those days

Es fing damit an, dass mir heute morgen beim Duschen die Seife entglitt – und ich war allein in der Dusche. So’n Pech!

Es hätte trotzdem ein schöner Arbeitstag werden können: Die morgendlichen Routinearbeiten waren schnell erledigt. Aktuelle Dinge, die auf den Tisch kamen, konnten schnell und ohne Probleme gelöst werden. Doch am späten Vormittag ging es los.

Eins unserer Schiffe, das in Crotone in der Nähe von Marseille eine Ladung übernehmen sollte, wurde bestreikt. Die Hafenarbeiter weigerten sich, das Schiff aus Solidarität ihrer Kollegen in Marseille, die schon seit ein paar Tagen streiken, zu beladen. Viele Telefongespräche mit unserem Vertragspartner, dem Hafenagenten und dem Kapitän folgten. Es wurde eine Lösung gefunden, nämlich das Schiff durfte bzw. musste ohne Ladung wieder auslaufen, die Kosten zahlen je zur Hälfte die Reederei und der Vertragspartner. Solche Dinge ziehen sich dann über Stunden hin und inzwischen sitzt man da und wartet, dass man dem Kapitän eine entsprechende Order geben kann.

Aber das war noch nicht alles. Bei meinen Gesprächen mit dem Kapitän stellte ich fest, dass dieser scheinbar angetrunken war, was sich in seiner Aussprache äusserte. Meine Rückfrage beim Hafenagenten bestätigte dies. Ich musste also die Reederei unterrichten, denn ein Schiff unter dem Kommando eines alkoholisierten Kapitäns bedeutet Gefahr für das Leben der Besatzung und das Leben anderer Leute, von materiellen Schäden wollen wir gar nicht erst reden.

Die Reederei entschied dann, das Schiff auslaufen zu lassen und auf Reede den Kapitän durch den 1. Offizier und den 1. Ingenieur einen Alkoholtest zu unterziehen. Sollte dieser positiv ausfallen, würde dem Kapitän das Kommando entzogen, der 1. Offizier würde als Kapitän eingesetzt werden und das Schiff zum nächsten Hafen fahren. Das Ergebnis stand noch nicht fest, als ich das Büro verliess. Aber so wie der Kapitän sich artikulierte, gehe ich davon aus, dass er abgelöst wird.

All das verschob meinen freitäglichen früheren Büroschluss auf die normale Zeit während der Woche. That’s shipping.

Zu Hause kam dann die Krönung: Ich wollte ein entspannendes Bad nehmen, liess Wasser ein und gab Badezusatz dazu. Dann setzte ich mich in die Wanne während das Wasser in vollen Strahl weiter in die Wanne lief. Ich sass also da und schaute auf den Wasserstrahl und wunderte mich, dass die Wanne nicht voller wurde (das Wasser stand so ca. eine Beindicke in der Wanne). Tja, was war passiert?: Ich hatte vergessen, den Wasserablauf zu verschliessen. Toll, da sind so einige zig Liter Wasser durchgerauscht, bis ich das merkte.

Und bevor noch mehr passiert, lege ich mich jetzt gleich auf’s Sofa. Mal sehen, was das Fernsehen heute zu bieten hat. Bei meinem Pech heute wahrscheinlich nur Schrott.

Eklig!

Für das Dessert zum Curryessen am letzten Samstag hatte ich, damit es netter aussieht, Schoko-Deko-Blätter von Schwartau gekauft. Eben hatten wie Appetit auf was Süsses und haben bzw. wollten die übrig gebliebenen Blätter vernaschen. Als wir die letzte Folie mit den Blättern aus der Packung nahmen sagte Bernd: „Da ist ein Wurm, das ess ich nicht.“ Bei näherer Betrachtung stellten wir fest, dass 3 – 4 Blätter mit kleinen Würmern infiziert waren, die auch noch lebten!´
br> Das angebrochene Paket hatten wir im Kühlschrank aufbewahrt, das Haltbarkeitsdatum ist auch noch nicht abgelaufen. Wo kommen diesen kleinen Würmer her? Es war auch nur eine der Folien infiziert, die Blätter aus zwei Folien hatten wir schon gegessen. Na ja, ein kleines Ekelgefühl überkam uns nachträglich schon und ich werde das Gefühl nicht los, dass da was in meinem Hals steckengeblieben ist.

Damit die Viecher nun nicht durch die Küche krabbeln, habe ich die Packung in eine Gefriertüte gesteckt und die gut verschlossen. Bäh, pfui.

Zwischenmahlzeit

Wer in der Gegend von Frankfurt ist und was gegen den kleinen Hunger tun möchte, der ist im Waldgeist Hofheim an der richtigen Adresse. Unter anderem gibt’s dort einen Burger mit einem Durchmesser von ca. 30 cm (Durchmesser meine Lieben!). Aber auch die Currywurst ist nicht zu verachten. Leider fehlt dort eine Längenangabe. Aber immerhin passt sie fast ein mal um den Teller, und es soll sich angeblich um Pizzateller handeln!

Biere werden in Grössenordnungen von 0,5 Liter bis 2,0 Liter serviert. Aber den ganzen Abend vor 2 Liter Bier sitzen, das wird doch schal (oder wird es schahl?).

Es gibt im Waldgeist auch eine XXL- und eine XXXL-Spezialität, um den kleinen Durst zu löschen:
Bembel des Grauens – 5 Liter Barcadi-Cola
und
Bebel des Todes – 8 Liter Barcadi-Cola

Vermutlich sieht man den leibhaftigen Waldgeist schon, wenn man den 5-Liter-Bembel geleert hat.

Modeerscheinung

David Beckham hat die Phase, einen Pferdeschwanz zu tragen, hinter sich. Mir scheint aber, dass der Pferdeschwanz im kommen ist, jedenfalls hier in Hamburg. Ich bin ja viel zu Fuss unterwegs, morgens, wenn ich zur Arbeit gehe und abends wieder nach Hause. Ausserdem mache ich fast jeden Tag in er Mittagspause meine Runde um die Binnenalster oder ich gehe einfach nur so in der City bummeln. Dabei ist mir aufgefallen, dass immer mehr junge Männer diese Frisur tragen. Mal lugt er unter ein Mütze heraus, mal wird er ganz offen zur Schau gestellt, mehr oder weniger gepflegt, aber unübersehbar erscheint der Pferdeschwanz im Stadtbild.

Ist das wirklich ein neuer Trend? Ist der Pferdeschwanz in? Oder habe ich früher nicht darauf geachtet?

Prinzipien

In Kalifornien ist eine 14-jährige von der Schule verwiesen worden. Das passiert wohl gelegentlich und ist kaum eine Meldung in den Medien wert. In diesem Fall ist es aber von besonderer Bedeutung: Die Mutter der Schülerin ist lesbisch! Die Schule schrieb einen Brief an die Mutter: „Ihre Familie entspricht nicht den Zulassungsbedinungen unser Schule“ heisst es unter anderem. Müssig zu sagen, dass es sich um eine „christliche“ Schule handelt. Sie richtet sich wohl streng nach den homophoben Ansichten ihres Terminators, ein scheinbar kranker Schauspieler aus Österreich, der es zum Gouverneur gebracht hat. Seine Filme sollten aus allen Sendern verbannt werden!

Wunschrezept

Auf Wunsch einer einzelnen Dame veröffentliche ich hier das Rezept für „Reis à la Hugo“. Der Name ist eine Erfindung von mir aus dem Jahre 1968. Damals machte ich meine erste Frachtschiffreise auf dem MS „Hugo Oldendorff“. Auf dieser Reise wurde dieses Gericht serviert. Ich war davon so begeistert, dass meine Mutter es nachkochen musste, später dann meine Frau (Oliver konnte jeweils mehrere Portionen davon verdrücken) und jetzt koche ich es halt. Es ist ein „Nach-Gefühl-Rezept“ weil Seemannsköche (das Gericht ist ein traditionelles Seemannsgericht) nicht nach Rezeptbuch kochen. Die Überlieferung des Rezepts erfolgte nur mündlich und ist nach persönlichem Geschmack und Geschick abwandelbar.

Wichtig ist die Grundzutat Curry. Curry aus dem Supermarkt schmeckt nur nach Curry, hat aber kaum Schärfe. Ich kaufe Curry Hot beim Inder. Das Curry wird nicht der Sauce zugesetzt sondern Curry ist die Basis der Sauce, Curry muss „brennen“! Man kann aber mit Curry nachwürzen, sollte es zu schwach sein.

Zutaten für das Grundgericht:

Hühnerbrust
Hühnerbrühe (Glas, Würfel oder Paste)
Butter oder Öl
Curry
1 Becher Sahne
Ananassaft

Hühnerbrust in Würfel schneiden und anbraten
In einem Topf Butter schmelzen oder Öl erhitzen
im heissen Fett das Currypulver anschwitzen (brennen),
nach und nach Hühnerbrühe zufügen, mit Ananassaft abschmecken
1 Becher Sahne zufügen
das Hühnerfleisch in der Sauce erhitzen

Statt Hühnerbrust zu nehmen kann man auch ein Suppenhuhn kochen, das Fleisch abpulen und die Brühe für die Sauce verwenden.

Dazu wird Reis gegessen.

Der Clou sind die Zutaten, die man je nach persönlichem Geschmack variieren kann:
Zwiebeln
Gewürzgurken
hartgekochte Eier
Äpfel
Salami
Schafskäse
Edamer oder Goudakäse alles in kleine Würfel Schneiden und in je eine kleine Schale geben
Kokosflocken
Ananasstücken
Ölsardinen oder Thunfisch aus der Dose
Oliven
Mangochutney
Kapern
auch diese Zutaten jeweils in kleine Schalen geben

Eigene Ideen für die Zutaten kann jeder nach seinem Geschmack verwirklichen.

Und so wird’s gegessen:
Reis auf den Teller, Hühnercurry darüber geben. Dann nimmt sich jeder nach seinem persönlichen Geschmack von den Zutaten und verteilt es über das Curry.

Dazu schmeckt Bier, was, da es sich um ein Seemannsessen handelt, sicher autentisch ist, aber auch ein trockener Weisswein passt dazu.

Guten Appetit!

Fragen werden gerne beantwortet.

Zu Gast in der Hasenbude

Heute Abend konnten wir die Hasenbude persönlich in Augenschein nehmen und uns vom guten Geschmack der Hasen überzeugen.

Als wir mit unserem Wagen in die kleine Sackgasse einbogen, war mein erster Gedanke: Das Navisystem hat uns falsch geleitet! Wir durften ja schon ein paar Mal dort zu Gast sein, ich hatte die Strasse aber in total anderer Erinnerung. Die Hasenvilla hat das Bild der Strasse ziemlich verändert und dominiert jetzt die älteren und ziemlich flach gehaltenen Häuser. Selbst beim Richtfest, als die Hasenbude ja als Rohbau schon fertig war, ist mir das nicht aufgefallen.

Bei der Besichtigung des Inneren der Villa gab es keine Überraschungen, hat Holger doch alles sehr ausführlich im Hausbaublog berichtet und bildlich festgehalten. Es ist aber halt doch etwas anderes, die Dinge mit eigenen Augen zu sehen und sich ein Bild vor Ort machen zu können. Die Ausstattung der beiden Badezimmer z.B. entfaltet die Wirkung viel besser als auf den Fotos. Die von Gunnar und Holger selbstkonzipierten Waschtische fügen sich sehr harmonisch in die Räume ein und geben ihnen einen mediterranen Charakter. Ich muss zugeben, dass ich es mir so schön nicht vorgestellt hatte.

Nach der eingehenden Besichtigungstour gab es ein orientalisches Mahl zur Stärkung, dass hervorragend zum Ambiente des Hauses passt. Es wurde ein gemütlicher Abend bei intensiven Gesprächen, die sich hauptsächlich um Haus und Wohnung und alles, was dazugehört, drehten.

Den beiden Hasen vielen Dank für den netten Abend und an dieser Stelle – weil persönlich versäumt – alle Guten Wünsche zum Einzug und viel Glück in der schicken Hasenbudevilla!

Peinliches Curryessen

Vor zwei Jahren waren Steffi und ich eingeladen, am traditonellen Curryessen des Nautischen Verein Hamburg teilzunehmen. Mir ist dieses Gericht gut bekannt und ich sagte damals zu Steffi, dass ich sie und ihren damaligen Freund und heutigen Mann einlade, das mal bei uns zu essen.

Da Steffis Mann ein süsser netter Pilot ist, gestaltet sich eine Terminfindung äusserst schwierig. Er fliegt zwar nur innerhalb Europas, ist aber natürlich auch oft an Wochenenden unterwegs. Heute war aber endlich ein Tag, an dem es passte.

Vor dem Essen gab es erst mal einen Willkommenstrunk. Langsam wurde es draussen dunkler und wir mussten innerhalb des Wohnzimmers für ein wenig Licht sorgen. Zu diesem Zweck wurde der Strahler in der Ecke neben dem Sofa etwas gedimmt.

Plötzlich fiel mein Blick auf den Luftraum über dem Strahler, wo ich zuckerwatteähnliches Gebilde aus ganz feinen Spinnennetzen entdeckte. Ich hätte natürich den Mund halten können, aber ich konnte nicht an mich halten und musste die peinliche Entdeckung öffentlich machen. Steffi beruhigte mich und meinte, dass es bei ihnen in der Wohnung auch sowas geben könnte. Aus diversen kollegialen Gesprächen mit ihr weiss ich, dass ich ihr glauben kann. Trotzdem wird das morgen weggemacht.

Ein Punkt aus der Pilotenwelt konnte heute geklärt werden. Aus welchen Gründen auch immer fragte ich mich vor ein paar Wochen, ob Piloten eine eigene Toilette im Flieger haben. Ja, sie haben eine, im Heck der Maschine und ganz eng. Jetzt wissen wir auch, warum der Pilot manchmal nach hinten durchgeht und die Passagiere dabei freundlich anschaut. Also wenn ihr das nächste mal fliegt und der Pilot geht nach hinten wisst ihr: Der muss mal!

Ist die Alster schwul?

Im Allgmeinen gilt Köln als die Schwulenhochburg Deutschlands, also sozusagen als schwule Hauptstadt. Aber was ist schon Köln gegen Hamburg? Es mag ja sein, dass in Köln mehr Schwule leben als in Hamburg, Köln hat den grössten …….. CSD Deutschlands, Köln hat einen Dom an dem man schlangestehen muss, um eingelassen zu werden. Aber sonst hat Köln nicht viel zu bieten, wie wir uns selbst vor ein paar Jahren anlässlich des CSD überzeugen konnten.

Aber Hamburg ist die geilste Stadt überhaupt. Hamburg hat nämlich einen zu einem See aufgestauten Fluss, die Alster, und die ist ganz eindeutig schwul. Die Alster grüsst nämlich im Sonnenschein mit einer Regenbogenflagge, wie das obige Bild beweist.

Stoiber verhüten

Wer erinnert sich nicht an diesen Spruch als vor 3 Jahren Edmund Stoiber als Spitzenkandidat zur Kanzlerschaft antrat? Wir können wohl froh sein, dass es nicht so weit gekommen ist. Er hat nämlich wieder mal in ein Fettnäpfchen getreten und durch diese Bemerkung gezeigt, wie seine Einstellung Schwulen gegenüber ist: „Das Gesellschaftsbild, das die Grünen hinsichtlich Familie und gleichgeschlechtlichen Lebensbeziehungen haben, widerspricht dem von CDU und CSU diametral.“ So steht heute bei Stern-Online zu lesen.

Der Kerl hat Sorgen. Ich denke, dass es in Koalitionsgesprächen um viel wichtigere Dinge als um gleichgeschlechtliche Lebensbeziehungen gehen sollte – obwohl dieser Punkt sicher nicht vernachlässigt werden sollte.

Hoffentlich bleibt der Kerl in Bayern sollte es zu irgendeiner Koalition kommen, an der die CDU beteiligt ist.