Archiv für den Monat: Mai 2004

Belästigung

Seit ein paar Wochen wird das Haus nebenan renoviert. Täglich werden lärmender Weise durch ein Fenster in der 1. Etage Unmengen von Schutt durch eine Rutsche in einen Container befördert. Selbst am Samstag wurde gearbeitet und krachend rutschten die Mauerreste in den Container. Gestern war Ruhe, ist ja wohl auch selbstverständlich.

Heute sass ich gemütlich in der Sonne auf dem Balkon als mich plötzlich ein lautes Geräusch hochschrecken liess. Ich schaute nach unten um festzustellen, was das denn nun wieder ist. Da war doch der Hausbesitzer mit einem Wasserdruckstrahler dabei und spritzte den Container hab. An einem Feiertag! Erst mal hab ich ein wenig abgewartet, aber es hörte nicht auf. Nein, das muss man sich nicht gefallen lassen. Es reicht, sich den Lärm während der Woche anhören zu müssen, da muss er nicht noch an einem Feiertag unnötig Krach machen. Ich bin dann also runter und hab ihn gebeten, dass doch einzustellen. Hat er dann auch.

Resteessen

Wie meistens wenn wir Gäste haben hatte ich für gestern viel zu viel gekocht. Selbst für Bernd und mich war der Rest noch so gross, dass wir es nicht geschafft hätten. Wir haben dann André gefragt, ob er mit uns essen möchte. Er brachte eine Flasche Wein mit. Zusammen haben wir alles weggeputzt. André hat’s auch gefallen – hat er jedenfalls gesagt.

Wir erwarten Gäste

Das kennt wohl jeder von uns: Wenn Gäste erwartet werden wird die Wohnung noch mal auf Vordermann gebracht. Alles soll ja einen guten Eindruck machen. Wir sind doch nicht schlampig – fast nicht. Ich machte mich also daran, das Badezimmer zu putzen, was sowieso mal ein wenig intensiver nötig war.

Auf den Glühbirnen am Spiegel hatte sich eine kleine Staubschicht gebildet. Mit dem feuchten Mikrofasertuch wischte ich die Birnen ab. 2 von ihnen haben das nicht überlebt. Eine platzte sofort mit einem lauten Knall, die zweite wies nach dem Abwischen eine merkwürdige Oberflächenstruktur auf. Vorsichtshalber habe ich sie sofort herausgedreht und entsorgt. Wahrscheinlich wäre sie bei nächster Gelegenheit in tausend Stücke zersprungen. Tja, man soll eben nicht heisse Glühbirnen mit einem feuchten Tuch abwischen, ist ja auch logisch.

Unter normalen Umständen hätten wir es dabei belassen, mit 2 Glühbirnen weniger das Badezimmer zu beleuchten. Aber erstens erwarteten wir Gäste und es sollte ordentlich aussehen, zweitens war das Wetter gut und im Bahnhof kann man auch an Sonn- und Feiertagen einkaufen. Es war also keine Frage, dass wir mit dem Wagen zum Bahnhof fuhren. Leider hatte Rossmann nicht die passenden Birnen, die Fahrt war deshalb vergebens. War sie das? Nein, natürlich nicht. Eine Fahrt mit dem offenen Wagen ist nie vergebens, sie ist geil.

Es war dann wieder mal ein schöner, gemütlicher Abend mit Holli und Gunnar. Nach dem Hauptgericht setzten wir uns nach draussen. Das Schneegestöber (so heisst das Dessert) gab es dann auf dem Balkon. Bis nach Mitternacht haben wir über dies und das gesprochen und dazu Rotwein getrunken. Es ist ein gutes Zeichen wenn man auf die Uhr schaut und denkt: So spät schon. Dann weiss man, dass man angenehme Gäste hatte, mit denen es keine Minute langweilig war.

Die Beiden sind wirklich zwei ganz Liebe.

Eine nette Nachbarschaft

Ein Klönschnack von Balkon zu Balkon mit André über seine Computerprobleme endete damit, dass wir ihn zu uns hereinbaten während Bernd für ihn eine CD brannte. Wir setzten uns nach draussen, redeten über Gott und die Welt und tratschten bei einer Flasche Rotwein über die Nachbarn. Es war der erste Abend in diesem Sommer, an dem wir draussen sitzen konnten. Obwohl – ein wenig kühl war es schon und wahrscheinlich hätten wir alleine auch nicht so lange ausgehalten.

Cabriowetter

Im Mediamarkt gibt es günstige DVD im Angebot. Das Fernsehprogramm ist derzeit ja nicht so prickelnd. Da ist es schon ganz nett, hin und wieder mal auf eigene Bestände zurückgreifen zu können. Heute wollten wir uns „Spiderman“ kaufen. Zum nächstgelegenen Mediamarkt sind es mit dem Wagen ca. 15./20 Minuten. Das Wetter war gut, also rein ins Auto, das Dach aufklappen und los ging’s. Leider war der Film nicht vorhanden. Wir beratschlagten kurz und entschlossen uns, zu einem anderen Mediamarkt zu fahren. Ersten wollten wir den Film ja gerne haben und zweitens mussten wir doch mit unserem Wagen das schöne Wetter ausnutzen.

The day after tomorrow


Der offizielle bundesweite Startermin für diesen Film ist erst morgen. Im Cinemaxx-Kino war er heute schon zu sehen – und wir waren dabei.

Die Story selbst hat mich in keiner Weise irgendwie berührt. Sicher war es spannend und die Animationen sind zum grossen Teil auch gut, aber eben nur zum grossen Teil. Man konnte manchmal schon erkennen, dass es „gemacht“ und nicht real war. Und wie ein Schiff dieser Grösse in die Strassen von New York passt ist mir rätselhaft. Unlogisch ist auch wo die Jungs an Bord gehen und dann im Maschinenraum landen. Von der Stelle aus, wo sie das Schiff betreten, gelangt man nie und nimmer in den Maschinenraum. Ich will den Machern mal zugute halten, dass sie da was gekürzt haben.

Der Bartwuchs sämtlicher männlichen Rollen muss unter dem Stress und der Kälte gelitten haben. Wie sonst kann es angehen, dass sie nach mehreren Tagen ohne Strom immer noch keine Stoppeln im Gesicht haben?
Alles nur Kleinigkeiten, aber wenn man genau hinschaut bemerkt man solche Dinge eben. Ich will den Film auch nicht total schlecht machen. Er ist unterhaltsam und manchmal sogar zum Lachen. Aber so richtig vom Hocker bzw. vom Stuhl hat er mich nicht gerissen. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein wenig Realität vermisst habe.
„Übermorgen“ bzw. „The day after tomorrow“ – warum der Film so heisst hab ich nicht verstanden.

Generalprobe

Der nächste Chorauftritt wird Pfingsten im Rahmen der kulturellen Landpartie in Salderatzen sein. Da wir nicht dabei sein werden, muss die Technik von einem anderen Chormitglied gemacht werden. Edgar hat sich dazu bereiterklärt, mich aber gebeten, bei der heutigen Generalprobe anwesend zu sein und ihm zur Seite zu stehen.

Der NDR hat die Probe für das Fernsehen aufgezeichnet. Im Rahmen einer Sendung zum Europride am 12. Juni wird über Schola Cantorosa berichtet.

Aus?

Alles ist immer im Wandel. Dinge, die jahrelang ein Teil des Lebens waren, sind von einer Stunde auf die andere plötzlich vorbei. Eine aufrichtige Meinung, eine anschliessende Diskussion, von einer Seite ein unbedachtes Wort – und alles ist anders als es vorher war. Bernd hat heute dem Vorstand seine Entscheidung mitgeteilt. Betroffenheit machte sich breit. Gibt es noch eine Chance? Ich vermag es nicht zu beurteilen. Ich würde mich aber freuen, wenn er doch noch weitermacht.

Einfach nur zuhören

Aus eigener Erfahrung weiss ich wie es ist, sich in einer Situation zu befinden, die ausweglos erscheint, in der man einsam und alleine ist. Schön ist es dann, wenn man einen Ansprechpartner hat, dem man sich mitteilen kann, der Verständnis hat und bei dem man sich einfach mal ausweinen kann. Heute war ich die Person des Vertrauens, sozusagen ein Telefonseelsorger. Wissend, dass alles, was man an Ratschlägen erteilt, auf der anderen Seite einerseits zustimmend aufgenommen, anderseits aber doch nicht wirklich akzeptiert wird weil die Gefühle die Oberhand über die Logik haben, habe ich die meiste Zeit nur zugehört. Einfach für Jemanden da sein, als seelischer Mülleimer dienen, das kann dem Betroffenen helfen in dem er sich seinen Frust und seine Sorgen von der Seele redet.

Was soll das?

Zwei betrunkene 17-jährige Mädchen haben in der letzten Nacht in einem Hamburger Stadtteil 80 (!) PKW beschädigt. Mit Metallgegenständen haben sie die Fahrzeuge zerkratzt. Der Schaden pro Wagen soll ca. Euro 1.000,00 betragen. „Ihr tun war nicht vorhersehbar weil sie betrunken gewesen sind.“ so ein Kommentar, der im Radio wiedergegeben wurde. Also so betrunken kann ich gar nicht sein um nicht zu wissen, was illegal ist. Und wenn dem so wäre, könnte ich wahrscheinlich gar nicht mehr gehen, viel weniger noch Sachbeschädigungen in derartigem Umfang durchführen.

Schwacher Trost für die Geschädigten: Sie können auf Schadenersatz klagen und bei einem Rechtstitel könnten sie 30 Jahre lang ihre Forderung geltend machen.