Archiv für den Monat: Januar 2004

Hamburg im Wintermärchen

Gestern Abend hat es in Hamburg geschneit, nicht lange, aber seht effektiv, ca. 12 – 15 cm Schnee kamen vom Himmel. Der Wetterbericht sagte für heute bereits wieder Tauwetter voraus. Bernd hat heute Morgen ein paar Aufnahmen gemacht bevor die weisse Pracht wieder weg ist:




Bereits am Vormittag setzte Tauwetter ein. Mittags war die City ein einziges Matschfeld.

Vaterstolz

Oliver hatte heute seinen letzten Arbeitstag bei Daimler Chrysler in Mannheim im Rahmen des Praktikumssemesters. Seine Beurteilung ist so positiv wie es besser kaum sein kann. Herausragend, ideenreich, effizient, aktiv, motiviert sind nur einige der Attribute, die ihm bescheinigt werden. Ausserdem wurde Oliver in Anerkennung seiner besonderen Leistungen eine einmalige Sonderzahlung ausgezahlt. Einen bessere Empfehlung für sein späteres Berufsleben gibt es wohl kaum. Bewertung von praktischer Arbeit sagt meist mehr aus als Noten in einem Zeugnis. Oliver – ich bin sehr sehr stolz auf Dich!

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Kunst oder Aprilscherz?

Also ein verfrühter Aprilscherz ist es sicher nicht, ob es allerdings Kunst ist? Das ist wohl Ansichtssache. Im Hamburger Abendblatt stand folgendes zu lesen:

Einmaliges Konzert: 4 Minuten und 33 Sekunden Stille

Von Joachim Mischke

Hamburg –

„Musik wird störend oft empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden“, hat schon Wilhelm Busch gekalauert. Doch was es bedeutet, wenn man diesen Scherz für 4 Minuten und 33 Sekunden ernst nimmt, weiß die Musikwelt seit dem 19. August 1952. Damals setzte sich der Pianist David Tudor in Harvard an ein Klavier und tat 273 Sekunden lang: nichts. Und die Zuhörer hörten: nichts. Zumindest nichts, was man im klassischen Sinn für Musik halten würde, von wegen Dur oder Moll, Melodie, Rhythmus und so. Dafür hörten sie alles, was in einem Konzertsaal passiert, wenn dort sonst nichts passiert.

John Cages „4’33“, ein Stück in drei Sätzen mit je einem Pausenzeichen in den Noten, ist eines der radikalsten Meisterwerke der Moderne, denn hier wird der Sound der Stille als Kunst verstanden und zugelassen. Enorm praktisch an „4’33“ ist, dass es in vielen Varianten aufführbar ist: Man kann es auf Blockflöte nicht spielen oder auf einer Ukulele, und falls kein Instrument zur Hand ist, kann man es auch auf einem Regenschirm nicht spielen.

Morgen wird Cages Klassiker erstmals von einem kompletten Orchester interpretiert, die BBC überträgt das Stück live aus London. Eigens dafür muss der Sender seine Technik ausbremsen, die normalerweise hinter einem Sendeloch einen Blackout wittern und Alarm auslösen würde.

Doch es geht auch einfacher, denn jeder kann mit Cage zum Künstler werden. Einfach viereinhalb Minuten nichts sagen. Nichts spielen. Nur sein. Der Rest findet sich. Klingt gut, oder? Na bitte. Einzige Bedingung: Sehen Sie bloß genau auf die Uhr – der Pop-Produzent Mike Batt wurde kürzlich von Cages Musikverlag wegen Copyright- Verletzung mit einer Klage bedroht, weil er auf eine seiner Platten lediglich eine Minute Stille packte und sowohl sich als auch Cage als Autor angegeben hatte. Man einigte sich damals außergerichtlich auf eine Zahlung von rund 160 000 Euro. Schweigegeld, sozusagen.

Erschienen am 15. Jan 2004

Die URL zum Artikel:

http://www.abendblatt.de./daten/2004/01/15/251465.html

Das neue Auto – 2. Tag

– Weiterfahrt

Die Nacht war unruhig obwohl das Bett bequem war. Es lag wohl an den köstlichen Entenbeinen vom Abend vorher, dass ich nicht so gut geschlafen hatte.

Nach dem Hotelfrühstück ging es mit dem Taxi zum Bahnhof. Chaos herrschte auf dem Bahnsteig, von dem unserer Zug abfahren sollte. Es gab mal wieder Verspätungen (Hallo Micha!). Wir nahmen den nächsten ICE nach Düsseldorf. 5 Minuten Verspätung auf dem Weg von Berlin kann man halbwegs akzeptieren. In Düsseldorf mussten wir in einen Regionalexpress namens Wupperexpress umsteigen. Na, der war wohl über die Wupper gegangen, hatte er doch auch Verspätung. Auf dem Bahnsteig war es zugig und kalt. Wir waren froh, endlich im warmen Zug Platznehmen zu können. Nach ca. 40 Minuten erreichten wir unseren Zielbahnhof Erkelenz. Von dort waren es noch ein paar Minuten mit dem Taxi nach Wassenberg-Myhl. Unsere Fahrerin wusste genau wo wir hin wollten. Sie hatte schon öfter Fahrgäste zu Auto-Rüsch gebracht.

– die Übernahme

Nach ein paar Unterschriften standen wir vor unserem neuen Wagen. Frau Meyers brachte die Kennzeichen an, gab uns Wagenpapiere und Schlüssel. Erklärungen waren nicht notwendig, das Auto kannten wir ja schon. Wie beim ersten Mal verlief alles freundlich und unkompliziert. Wir verstauten unsere Jacken und die Tasche. Bernd überliess es wieder mir, die erste Etappe zu fahren. Um Punkt 11.36 Uhr fuhren wir vom Hof Richtung Hamburg.

– die Heimfahrt

In der nächsten Ortschaft mussten wir natürlich erst Mal volltanken. Es gab nur eine Araltankstelle. Fast 50 Liter füllte ich den Tank. Der Tankwart (nennt man die Leute heute noch so?) kannte wohl schon die Neubesitzer. Er fragte mich nämlich: „Erstbefüllung?“ Er war ein wenig wortkarg, aber ein kleiner Wortwechsel kam zustande. Beim bezahlen fragte er mich „Sammelnse Punkte?“ – „Nein Danke.“ Ich hätte nämlich lieber bei Shell getankt weil wir eine Kundenkarte haben. Aber Aral war der einzige Anbieter am Ort.

Los ging es Richtung Autobahn. Unser Navigationssystem war nicht einsetzbar weil nur eine CD für die Region BENELUX beigelegt war. Unsere ausgedruckte Routenbeschreibung lag in der Tasche im Kofferraum, wie praktisch. Wir wussten vom letzten Mal, dass wir Richtung Düsseldorf mussten und von da irgendwie weiter. Weltmännisch wie wir sind, orientierten wir uns von dort an den Richtungsschildern und landeten tatsächlich später auf der A1. Die kennen wir – und Bremen stand da dran. Wir waren richtig! Jetzt wo wir wussten, dass wir auf dem richtigen Weg waren, übernahm Bernd das Steuer. Ich fragte ihn: „Wie fühlst du dich?“ – „Angespannt.“ – „Wieso – wir sind doch auf den richtigen Weg?“ – „Ich freu mich erst wenn wir den neuen Wagen heil in der Garage haben.“ Auch als ich später wieder das Kommando übernahm, änderte sich an Bernds Zustand nichts. Aber so ist er halt – und das ist ja auch nicht schlimm. Problemlos und und ohne Staus erreichten wir die Hamburger Stadtgrenze. Auf dem Weg nach Hause kauften wir erst mal reichlich ein. Endlich hat das Schleppen von Getränken wie Milch und Saft ein Ende. Gegen halb sechs stellten wir das Auto in der Tiefgarage ab. Wir waren zu Hause und wir haben endlich wieder ein Auto.

– der Abend

Kurz nach sieben zog ich das Sofa aus für unsern TV-Sofa-Kuschelabend. Mir war kalt. Zum Kochen hatten wir natürlich keine Lust und deshalb bestellten wir Pizza. Das Fernsehprogramm gab nichts interessantes her. „Die Liga der aussergwöhnlichen Gentlemen“ hatten wir kürzlich auf DVD gekauft und noch nicht gesehen. Bevor der eigentliche Film begann mussten wir erst 3 oder 4 Trailer als Werbung für andere Filme über uns ergehen lassen. Ich merkte bereits, dass ich müde Augen bekam. Während des Films fielen mir mehrmals die Augen zu. Nein, es reichte, ich musste ins Bett und schlafen. Dabei war es erst halb zehn. Bernd stellte den Film aus und wir gingen ins Bett, so früh wie lange nicht. Und ich bin auch sofort eingeschlafen.

Das neue Auto – 1. Tag

– die Zulassung

Um halb acht kam das Taxi und brachte uns zur Zulassungsstelle, sozusagen mit gepackten Koffern bzw. gepackter Reisetasche. Man weiss ja nie, wie lange sich die Behören Zeit lassen. An der Information bekamen wir ein Nummernkärtchen mit der Nummer 23 ausgehändigt. Na ja, das geht ja noch. Nach ca. 30 Minuten Wartezeit waren wir dran. Fahrzeugbrief, Deckungskarte und Personalausweis wurden eingehend geprüft. „Aha, ein Importfahrzeug. Haben sie denn das ….. (was weiss ich denn wie das noch heisst)?“. Kalter Schweiss brach aus allen meinen Poren hervor. Ich hatte alles abgegeben, was ich hatte. Fehlt jetzt nur noch, dass der Wagen nicht zugelassen werden kann. „Ich hab nicht mehr bekommen.“ „Hm.“ Es endete damit, dass das Teil zur Zulassung nicht benötigt wurde – Gott sei Dank – die Dame sich aber nicht vorstellen konnte, dass ich es nicht habe da es zum Fahrzeug gehört. Na, jedenfalls war nach insgesamt einer Stunde alles vollbracht. Mit plakettierten Nummernschildern machten wir uns auf den Weg Richtung Bahnhof.

Unser Rechtsanwalt residiert ganz in der Nähe. Da er für eine kleine Resteinforderung von der Versicherung den Kfz-Schein benötigt, schauten wir bei ihm vorbei. Eine Dame mit einem Tuch in der Hand öffnete uns. Da ich glaubte es wäre die Putzfrau fragte ich, ob denn jemand vom Personal da sei. „Ich gehöre zum Personal!“ Oh wie peinlich. Na, die Sache endete ganz freundlich. Sie kopierte den Schein und nahm die Taxiquittung und die Quittungen für die neuen Nummernschilder und die Verwaltungsgebühren auch gleich in ihre Obhut. Die Kosten werden bei der Versicherung mit eingereicht.

– die Bahnfahrt

Zeit hatten wir noch genug bis zur Abfahrt unseres Zuges nach Bochum. Wir entschieden uns für ein Frühstück im Restaurant Zum Goldenen M. Ich stellte fest, dass ich die Kamera zu Hause vergessen hatte. Mist, aber ich habe ja noch die kleine Cam im Büro. Ausserdem mussten wir die Zeit totschlagen. Bernd blieb auf dem Bahnhof und schaute sich schon mal nach Reiselektüre um während ich die Cam aus dem Büro holte. Und wir hatten immer noch reichlich Zeit. Nun, der Bahnhof bietet reichlich Gelegenheit zur kulinarischen Zerstreuung, und zwar qualitativ recht gut. Beim Italiener tranken wir Cappuccino und noch einen mehr. Langsam konnten wir uns dann auf den Weg zum Bahnsteig machen.

Pünktlich rollte der Zug in den Bahnhof ein. Schnell fanden wir unsere Plätze und machten es uns gemütlich so gut es ging. „Ding Dong“ – ich hatte eine SMS von Micha erhalten. Er wollte wissen, ob wir uns nachmittags zu einem Treffen verabreden können. Meine Fähigkeiten in SMSen sind ziemlich bescheiden. Ich versuchte mein Glück aber es erschienen immer andere Buchstaben als ich eigentlich benötigte um zu antworten. Gut, dann ruf ich eben an. Die Verbindung kam auch zustande, aber die Verständigung war nur bruchstückhaft. Jedenfalls reichte es, damit Micha verstand, dass wir auf dem Weg waren. Er schicke noch eine SMS und bat darum, dass wir uns von Dortmund wieder melden sollten.

Die Fahrt verlief sonst ohne besondere Vorkommnisse und ohne Verspätung trafen wir in Dortmund ein. Der Zug, ein ICE, der uns nach Bochum bringen sollte stand auf dem Gleis gegenüber, was sehr praktisch war. Wir nahmen das nächstbeste freie Abteil obwohl für uns ein Platz reserviert war, was aber für 10 Minuten Fahrt eigentlich überflüssig ist. Ich rief Micha an und und wir verabredeten uns für 16.00 Uhr am Bahnhof.

Der ICE war einer von der neueren Generation mit viel Glas und viel Holz, jedenfalls sah es so aus wie Holz. Sehr nett.

Nach wenigen Kilometern blieb der Zug auf freier Strecke stehen. Ich musste an Michas diverse Flüche über die Bahn in seinem Weblog denken. Endlich kam eine Durchsage: „Wegen einer Signalstörung im Bahnhof von Bochum verzögert sich die Weitefahrt um wenige Minuten.“ Das Resultat war dann eine zehnminütige Verspätung bei einer fahrplanmässigen Fahrzeit von 10 Minuten.

– Micha und Olaf

Mit einem Taxi fuhren wir ins Hotel, machten uns dort kurz ein wenig frisch (ein Erfrischungstuch im Schritt musste ausreichen) und mit der S-Bahn ging es zum vereinbarten Treffpunkt. Aber wo löst man eine Fahrkarte? An der Haltestelle gab es keinen Automaten. Bei einer in die entgegengesetzte Richtung fahrenden Bahn sahen wir, dass beim Fahrer auch keine Fahrkarten zu bekommen sind. OK, wir steigen erst Mal ein und schauen Mal. In der Bahn fanden wir dann einen Automaten. 1 Euro für 2 Stationen, das ist ja billiger als in Hamburg. Kurz bevor wir aussteigen mussten, hatte ich endlich beide Tickets gelöst.

Auf dem Weg zum Treffpunkt klingelte das Handy und im gleichen Moment rannte ich fast Olaf um. Micha rief an und berichtete, dass er sich verspäten würde. Wir sollten mit Olaf schon mal in die Stadt gehen. Also schlenderten wir durch die Einkaufsstrassen und hielten nach einem Chinarestaurant Ausschau, in dem wir gemeinsam essen könnten. Bald gesellte sich Micha zu uns. Er hatte ein mal mehr das Verspätungserlebnis mit dem Regionalverkehr. Gemeinsam bummelten wir weiter und fanden auch ein Restaurant. Wir waren die einzigen Gäste, vom Personal war nichts zu sehen. Eine Tür öffnete sich. Wir sahen mehrere Chinesen am Tisch sitzen und essen. Die Tür schloss sich wieder und wir suchten uns einen Platz. Es war schon ein bisschen merkwürdig, dass sich keiner um uns kümmerte. Dann erschien einer der „Familie“ und fragte nach unseren Wünschen. Micha und Olaf und Bernd entschieden sich für das angebotene Büfett, ich wollte erst Mal einen Blick in die Karte werfen. Ein paar der angebotenen Gerichte fanden meine Zustimmung, da ich mich aber nicht für eins entscheiden konnte (Du bist aber auch wieder kompliziert!) nahm ich auch das Büfett. Der Preis von Euro 6,50 war akzeptabel. Die Auswahl war nicht besonders gross, dafür war alles recht schmackhaft. Spitzenmässig waren die Entenschenkel in Honigsauce, köstlich.

Nach dem Essen bummelten wir zusammen Richtung Bahnhof. Hier trennten sich unsere Wege. Micha und Olaf fuhren nach Hause und wir ins Hotel.

Einen ganz lieben Dank an Micha und Olaf dafür, dass sie ein paar Stunden mit uns verbrachten und extra die Unzulänglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs auf sich genommen haben. Es war sehr nett mit Euch und es war schön, Euch wieder zu sehen.

– Starlight Express

Für das Musical wollte ich mich noch schnell umziehen, eine schwarze Jeans und den „eleganten Pullover in schwarz“ von TCM. Die Jeans war frisch gewaschen und ich zwängte mich hinein. Aber so eng hatte ich sie nun nicht in Erinnerung und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass ich soooooo viel zugenommen hatte. Ich bat Bernd, hinten auf dem Schild nach der Grösse zu schauen. 32/34 – wieso 32? Das hatte ich doch schon seit Jahren nicht mehr. Na, ich legte mich auf das Bett und versuchte weiter, die Hose zu schliessen. Ich schaffte es nicht, Bernd musste helfen. Endlich war die Hose zu aber irgendwas stimmte nicht. Sie war zu kurz und sie war so eng, das konnte ich nicht aushalten. Ich hatte eine alte Jeans erwischt. Sie lag auf dem Stapel obenauf, aber die, die ich eigentlich mitnehmen wollte hing zu Hause auf dem Bügel im Schrank. Nie und nimmer hätte ich in dieser Hose den Abend verbringen können. Also aus damit und die Bluejeans wieder an. Puh, welch eine Erleichterung.

Das Novotel Bochum liegt direkt neben der Starlight Halle. Wenige Schritte über den Vorplatz und wir waren da. Im Foyer drängten sich die Leute. Es dauerte noch ein paar Minuten bis zum Einlass und wir schauten uns ein wenig um. Vor 10 Jahren bin ich schon mal dort gewesen, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, nur das Innere der Halle und das Musical selbst hatte ich in Erinnerung. Die Türen wurden geöffnet und wir suchten unsere Plätze, etwas seitlich, aber in der ersten Reihe direkt an einer der Bahnen, auf der die Darsteller an uns vorbei laufen würden.

Das Theater war leider nur mässig besetzt. Der Rang war ganz geschlossen. Gegenüber konnten wir sehen, dass mehrere Reihen auf den Tribünen leer waren, hinter uns sah es nicht viel besser aus. Unsere Plätze waren in der Mitte der Reihe, rechts neben Bernd war alles frei. Seit 15 Jahren rollen die Züge in Bochum über die Bahnen, der zehnmillionste Besucher wird angepeilt, aber bei der Auslastung wird es wohl noch dauern.

Die Show ist sehr rasant und temporeich. Wenn die Künstler an uns vorbeiflitzten konnten wir den Fahrtwind spüren. Negativ ist anzumerken, dass der Gesang sehr schlecht zu verstehen war. Alle Darsteller kommen aus dem Ausland und dementsprechend ist ihre Aussprache der deutschen Texte. Dies ist wohl ein Überbleibsel aus der Stella-Ära, ich erinnere mich da an ähnliche Erlebnisse bei Aufführungen von Cats. Stage Holding legt heute sehr viel Wert drauf, dass die Künstler entsprechenden Sprachenunterricht erhalten. Doch Starlight Express wird nicht von Stage Holding betrieben.

Die mangelnde Publikumsauslastung wirkte sich negativ auf die Gesamtstimmung aus. Der Beifall klang eher verhalten, jedenfalls in unseren Ohren. Es muss auch nicht gerade inspirierend für die Künstler sein, vor einem halbleeren Haus aufzutreten.

Ich hatte dieses Stück in sehr positiver und guter Erinnerung und wollte es unbedingt ein mal Wiedersehen. Bereits während der Vorstellung wurde mir klar, dass es für mich den Reiz und Zauber verloren hatte, den es vor 10 Jahren auf mich ausgeübt hatte. Woran es liegt vermag ich nicht zu sagen. Bin ich anspruchsvoller geworden? Ich weiss es nicht.

Am Schluss gab es noch ein paar fetzige Zugaben bei denen der Grossteil des Publikums sogar aufstand. Danach verabschiedeten sich die Darsteller mit mehreren „Ehrenrunden“ auf der inneren Bahn mit Abklatschen zwischen Künstlern und Publikum der ersten Reihe.

An der Hotelbar bei einem Glas Bier liessen wir den Tag ausklingen.

(Die sichtbaren Eintragungsdaten der Kommentare entsprechend nicht der tatsächlichen Veröffentlichungszeit)

16.44 Uhr

Tagelang war es nass, kalt, windig und bewölkt. Heute schien endlich die Sonne. Allerdings trieb mir der kalte Nordwind die Tränen in die Augen. An so einem Tag wie heute merkt man dann plötzlich, dass die Tage langsam wieder länger werden. Ich schaute in meine Tabelle: Sonnenuntergang am 21. Januar um 16.44 Uhr – genau 30 Minuten später als am 1. Januar. Na, wenn das nichts ist.

Positive Kundendiensterfahrung

1.
Mein Anruf bei der Zulassungstelle in Hamburg. Ich wollte wissen, mit welcher Wartezeit wir Donnerstag Morgen zu rechnen haben. Müssen wir doch darauf achten, dass wir unseren Zug nach Bochum nicht verpassen. Die Dame am Telefon war sehr nett. Und da sie so nett war wagte ich es, nach einem Wunschkennzeichen für unseren neuen Wagen zu fragen. „Haben sie eine Vorstellung, was sie möchten?“. Ich hatte, wenigstens was die Buchstabenkombination betrifft. Sie schaute bei allen 4 Kombinationen nach, welche Ziffernkombinationen vorrätig sind. Ich entschied mich für HH – BM 1666. Sie meinte auch, dass das von allen Möglichkeiten die beste sei.

2.
Jahrzehntelang war ich Abonnent am Lübecker Theater. Bereits als Schüler hatte ich ein preisgünstiges Schülerabonnement und später ging ich mit meiner Frau ins Theater. Gern möchte ich Mal wieder dort eine Vorstellung besuchen. Meine Cousine hatte mir am Samstag erzählt, dass es in Lübeck in dieser Spielzeit 2 sehr gute Inszenierungen von „Carmen“ und „Tosca“ gibt. Ich entschied mich für „Tosca“. Telefonisch bestellte ich heute die Karten. Ungefragt erklärte mir die freundliche Dame, wie und wo man in der Nähe parken kann.

Meine Erfahrungen mit Behörden und Theaterkassen waren in der Vergangenheit nicht sehr positiv. Wie es scheint hat sich in dieser Richtung doch ein wenig was bewegt.

80. Geburtstag

Vaters 80. wurde heute im Ratskeller zu Lübeck gefeiert. Mehr als 60 Leute waren eingeladen, 56 Gäste hatten zugesagt, mit Vater waren wir also 57. Empfangen wurden die Gäste im Admiralszimmer. Es gab Sekt und „Ameuse Guele“, kleine Blätterteigpastetchen gefüllt mit einer Kräutercreme und einer Krabbe obendrauf. Das Festmenue sollte in einem grösseren Raum serviert werden. Deshalb entschieden Nina und ich, unser kleines Geburtstagsgedicht hier aufzuführen. Der weitaus grösste Teil der Gäste war schon ziemlich alt und deshalb erwarteten wir, dass wir im Admiralszimmer besser verständlich wären.

Das Essen war sehr lecker, doch der Höhepunkt war das Dessert: Vanilleeis mit warmen Burgunderpflaumen, köstlich – und Eis wurde sogar nachgereicht.

Statt Geburtstagsgeschenke hatte Vater sich eine Spende für den Nachbau der Lübecker Kogge gewünscht. 710 Euro waren dafür zusammengekommen. Die Organisation wird sich freuen. Die Familie und einige Freunde hatten aber für einen Reisegutschein zusammengelegt. Trotz seiner 2 Schlaganfälle ist Vater noch einigermassen rüstig – wenn auch ein wenig behindert beim Gehen. Doch oft sind er und meine Mutter auf Busreisen unterwegs.

Am späten Nachmittag löste sich die Geburtstagsgesellschaft langsam auf. Bernd und ich begleiteten meine Eltern zu sich nach Hause. Mutter hatte noch ein Schinkenbrot vorbereitet. So liessen wir den Ehrentag langsam ausklingen.

Vater lag schon im Bett als ich mich um 21.30 Uhr aus Hamburg bei meiner Mutter meldete. Ich glaube, er hat den Tag in Gesellschaft von Familie, Freunden sowie Kollegen der Stammtische vom Nautischen Verein Lübeck und seiner Ex-Firma sehr genossen. Vater machte einen sehr zufriedenen Eindruck.