Silvester 03/04

Bis mittags musste ich arbeiten, und ich habe tatsächlich gearbeitet. Kurz vor 12 war ich mit allem fertig, habe mich von allen Anwesenden – ausser mir noch 3 – verabschiedet und die an diesem Tag üblichen Wünsche ausgetauscht. Mein erster Arbeitstag im neuen Jahr wird am 5. Januar sein.

Am Nachmittag nahm ich mein traditionelles Sylvesterbad. Rein gefühlsmässig spüle ich immer allen Dreck des alten Jahres ab, auch alle überflüssigen Haare mussten dran glauben. Weg damit! Eigentlich sollte man diese Prozedur erst kurz vor Mitternacht machen.

Es war die erste Jahreswende, die ich mit Bernd allein verbrachte. Am Abend machten wir Fondue. Nach dem Essen lümmelten wir uns auf das Sofa. Da das Fernsehprogramm absolut nichts sehenswertes hergab schauten wir uns eine DVD mit dem Zusatzmaterial des Films Herr der Ringe Teil 2 an. Den Film hatten wir vor ein paar Tagen zur Auffrischung angeschaut.

Dann kam der grosse Moment des Jahreswechsels. Wir zogen uns warme Pullover über und stellten uns, jeder mit einem Glas Sekt, auf den Balkon. Gut dass es dunkel war, wir müssen toll ausgesehen haben: In Schlappen, kurzen Hosen und Pullovern und ein Sektglas in der Hand standen wir da. Um uns herum stiegen die Raketen in den Himmel, es blitzte und knallte. Um Punkt Mitternacht stiessen wir an.

Mein leeres Glas hatte ich auf dem Tisch abgestellt. Arm in Arm standen wir da, wärmten uns gegenseitig und schauten in den bunten Himmel. Plötzlich machte es „klirr“. Mein Sektglas lag zersplittert am Boden. Wie das? Wir haben weder den Tisch angestossen noch das Glas berührt. Das war geschehen: Durch die leichte Neigung des Balkons steht der Tisch nicht ganz waagerecht, die Tischplatte war leicht mit Raureif überzogen. Das Glas ist ganz langsam auf der glatten geneigten Fläche entlang gerutscht bis es über den Rand auf den Boden fiel.

Wir standen noch ein paar Minuten auf dem Balkon und schauten uns das Spektakel an, bis es uns zu kalt wurde. Und was machten wir dann? Wir gingen schlafen – und das neue Jahr war noch keine Stunde alt. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so früh in der Silvesternacht schlafen gegangen zu sein. Macht aber nichts, wir hatten einen ganz gemütlichen Abend.

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