Archiv für den Monat: Oktober 2002

Sie sind wieder da

Die letzten Tage waren nicht gerade sehr angenehm: Es war kalt, nass und stürmisch, typisches Herbstwetter eben. Heute dagegen war es fast wie Frühling: Kein Wind, die Sonne schien, milde Temperaturen. In der Mittagspause war es mir draussen schon fast wieder zu warm mit der Jacke, obwohl ich sie offen gelassen hatte.

Als ich heute Abend nach Hause kam war die Balkontür offen, es war immer noch eine angenehme Temperatur. Leider dauerte es nicht lange und die Tür musste geschlossen werden: 2 Mücken schwirrten ins Schlafzimmer, dort wo unsere Computer stehen. Eine hab ich bisher erlegen können. Und ich weiss auch schon, wann ich die 2. erwischen werde: Ca. 5 Minuten nachdem wir zum Schlafen hingelegt haben werden.

Nachlese

Heute Vormittag trafen sich Schola Cantorosa und Miss Klang zum gemeinsamen Brunch im „Bolero“ in Altona. Die Panne von gestern Abend war natürlich das zentrale Thema. Wir entwickelten die Idee, für eventuelle zukünftige Fälle einen Notfallplan zu erstellen, z.B. die Backgroundmusik zurückzunehmen und den Sound vom Klavier in den Vordergrund zu stellen. Es hat sich nämlich heute herausgestellt, dass die Aufführung nur deshalb über die Bühne ging, weil ein Teil des Chors den 3. Monitor, der beim Klavier steht, ein wenig hören konnte. Dieses Thema wird uns garantiert noch beim morgigen Probenabend beschäftigen. Sicherlich kann man nicht für alle Eventualitäten gerüstet sein. Wir sind schliesslich kein Profichor sondern alles Amateure, auch wenn wir hohe Ansprüche haben uns unsere Sache ganz gut machen.

Technische Panne

Eine ausverkaufte Vorstellung und ich weiss nicht, wie viele Leute noch Karten an der Abendkasse haben wollten. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Abend waren im Grunde perfekt. Bei der Tonprobe war auch noch alles in Ordnung. Ein Manko war allerdings die kleine Bühne, ein anderes, dass wir unser Hintergrundbild nicht mit den entsprechenden Effekten einsetzen konnten.

Den ersten Teil des Abends bestritt „Miss Klang“ – Gemischter Frauenchor Hamburg. Mein Geschmack war es nicht, was die Damen gebracht haben, zu politisch, nicht gerade unterhaltsam. Das soll nicht heissen, das ich diese Art von Musik bzw. Gesang nicht mag. Aber der Rahmen war nicht passend dafür.

Nach der Pause dann unser Auftritt. Ich merkte bereits beim ersten Lied, dass irgendwas ungewöhnlich war, es hatte den Anschein von einer kleinen Unsicherheit. Das Publikum merkt so etwas nicht unbedingt und der Chor ist geübt genug, kleine Unstimmigkeiten zu überspielen. Merkwürdig erschien mir aber, dass sich die Unsicherheiten wie ein roter Faden durch das gesamte Stück fortsetzten. Und der Hammer kam dann beim Abschlussstück, das mit Backgroundmusik von CD begleitet wird: Musik und Gesang stimmten nicht überein! Der Tontechniker schaute mich fragend an, ich achtete auf Matthias, den Chorleiter. Was sollen wir machen? Doch von ihm kam noch keine Reaktion in Richtung Technik. Nach der ersten Strophe fing sich alles wieder, dachte ich. Aber es driftete wieder auseinander. Matthias gab uns ein Zeichen, dass der Monitorlautsprecher auf der Bühne nicht funktionierte. Der Techniker gab mehr Lautstärke auf die Saallautsprecher, aber es nützte nichts, die Sache war verkorkst. Endlich, durch rhythmisches Klatschen des Publikums, fand der Chor den Takt wieder und das Stück konnte einigermassen zu Ende gebracht werden.

Was war passiert?: Als sich alle hinter der Bühne trafen, kam heraus, dass während der gesamten Aufführung nur ein Monitorlautsprecher auf der Bühne funktionierte, und der auch nur mit schwacher Leistung. Matthias, der als Dirigent vor der Bühne steht, hört das nicht. Wir hinten am Technikpult merken das auch nicht. Die armen Jungs auf der Bühne müssen da durch. Es ist wirklich eine phantastische Leistung, dass – von ein paar Unsicherheiten abgesehen – die Aufführung fast bis zum Ende problemlos über die Bühne gegangen ist. Bernd und ich sind froh, dass sich diese Aufführung keine Freunde von uns angesehen haben.

Der Abend klang bei guter Stimmung auf der Aftershow Party aus. Holger und Bernd legten die richtige Musik auf, um die Gäste in Scharen auf die Tanzfläche zu treiben. „Viva la Diva“ scheint sich als eine Art Markenzeichen von Schola Cantorosa entwickelt zu haben. Der ganze Saal tanzte mit zu unser Choreographie, die vor ein paar Jahren zum CSD entstanden ist.

Ausverkauft!

Unser Konzert morgen Abend ist ausverkauft! Es gibt keine Karten mehr an der Abendkasse. Wahrscheinlich kommen jetzt einige Interessenten vergebens. Zum Glück kann man das nicht dem Chor anlasten. Wir sind nicht Veranstalter, wir sind engagiert worden. Um Werbung und Kartenverkauf brauchten wir uns nicht zu kümmern.

Hüftgold

Wir essen abends ja nichts, wir wollen ja nichts essen. Der Kühlschrank gibt auch nichts her, damit wir ja nicht in Versuchung kommen, was zu essen. Aber so ein Abend ist lang und irgendwann kommt der kleine Hunger.

Kurz vor Feierabend rief ich Bernd an: Möchtest Du, dass ich was mitbringe? Seine Antwort: Ich weiss nicht (Das soll heissen: Eigentlich lieber nicht, aber es wäre schön). – Aha, und was möchtest Du? – Ein Törtchen vielleicht. – Oder lieber Tiramusi? – Hm, auch nicht schlecht.

Und das Ergebnis: Beim Italiener kaufte ich 2 Stücke Tiramisu und ca. 50 m weiter 2 portugiesische Vanilletörtchen. Das war dann unser Abendessen. Und jetzt sind wir pappsatt. Ich möchte lieber nicht wissen, wieviel Kalorien (heisst das heute noch so?) wir verspeist haben. Das Hüftgold wird es uns danken.

Die Tür ist zu

Für den Herbst gibt es viele Anzeichen, z.B. das Laub verfärbt sich, die Blätter fallen von den Bäumen, die dünne Jacke reicht nicht mehr, die Augen tränen wieder usw. Aber jetzt ist es wirklich Herbst. Die Tür von dem kleinen Geschäft, in dem ich jeden Morgen meine Zeitung kauf, war zu. Der Inhaber ist ganz bestimmt ein Liebhaber von frischer Luft. So bald die Witterung es im Frühling zulässt, bleibt die Ladentür offen, und das so lange wie möglich. Aber heute war es damit vorbei. Ich freue mich schon auf den Morgen, an dem die Tür wieder offen steht – irgendwann im nächsten Jahr, wenn der Winter endlich vorbei sein wird.

Generalprobe

Am 12. Oktober hat der Chor den nächsten Auftritt hier in Hamburg. Obwohl der Ablauf des Programms allgemein bekannt ist, gibt es vor jedem Auftritt eine Generalprobe. Vieles gerät ja doch in Vergessenheit. Deshalb ist so eine Probe sehr vorteilhaft.

Ich kann nach dieser Probe nur sagen: Toi toi toi – und hoffen, dass die Aufführung besser klappt. Wenn ich mich richtig erinnere, war das vor der Uraufführung auch nicht anders. Also besteht noch Hoffnung.

Gammeltag

Gegen 09.00 Uhr waren wir schon unterwegs zum Einkaufen: Mini-Mal, Aldi und Karstadt. Es regnete noch nicht. Erst als wir nach Hause kamen, begann ein leichter Nieselregen. Oliver erzählte mir, dass er mit Melli in die Stadt will, aber in Flensburg würde es fürchterlich regnen. Nein, hier in Hamburg war nur Nieselregen. Aber bald setzte auch hier der grosse Regen ein.

Wir hatten uns für diesen Tag nichts vorgenommen, einfach ausspannen und rumhängen.

Bernd wollte das Essen vorbereiten und stellte dabei fest, das wir für den Nudelauflauf zwar alle Zutaten gekauft hatte, nur die Hauptsache nicht, nämlich Nudeln. Also disponierten wir um und tauten das eingefrorene Fleisch für das Currygericht auf, das wir morgen essen wollten.

Abends machten wir es uns vor dem Fernseher auf dem Sofa gemütlich. Wir schauten uns „Wetten dass“ an und stellten wieder ein Mal fest, dass die Sendung an Witz und Attraktivität in den letzten Jahren verloren hat. Danach gab es aber doch noch ein Highlight: The Ten Tenors, eine Aufzeichnung aus Berlin, wurden auf N3 gezeigt. Diese Truppe haben wir bereits 2 Mal live hier in Hamburg gesehen, das letzte Mal Ende März auf meinem Geburtstag. Wir können nur Jedem empfehlen, sich die 10 ein Mal anzusehen und anzuhören. Von Klassik bis Pop ist alles vertreten, dargebracht auf amüsante Art und Weise. Wir sind dabei, wenn sie im nächsten Jahr wieder nach Hamburg kommen!

Tag der Vereinigung

Diesen Tag haben wir auf unsere eigene Art begonnen. Bernd fragte mich, ob das jetzt ein politischer Akt war.

Das Wetter ist unglaublich schön. Wir haben auf dem Balkon frühstücken können. Hoffentlich bleibt es so bis zum Wochenende. Leider steht die Sonne jetzt schon sehr früh hinter dem Haus. Wenn der Balkon erst Mal im Schatten liegt, ist es dort zu kühl zum sitzen.

Ganz ungestört sind wir nicht geblieben. Da dies ein nationaler deutscher Feiertag ist, habe ich mein Telefon vom Büro auf mein Handy weitergeleitet. Das Schifffahrtsgeschäft nimmt keine Rücksicht auf Feiertage. Einige Kapitäne, deren Schiffe im Hafen lagen, meldeten sich bei mir und informierten mich über die aktuelle Situation. Im Grossen und Ganzen hielten sich die Anrufe aber in Grenzen.

Werner, unser Geschäftsführer rief an, und berichtete, dass eins der Schiffe einen erheblichen technischen Schaden hat. Er wollte wissen, ob wir ein Ersatzschiff in Position haben, das den Dienst übernehmen kann. Ich konnte ihm ein Schiff anbieten. Wir müssen das morgen endgültig klären.

Oliver hat vor vielen Jahren ein Mal zu mir gesagt: Papa, was du machst möchte ich später auch Mal machen. Ich sagte zu ihm, dass dieser Beruf zwar interessant ist, dass man aber eigentlich immer im Dienst ist. Na, er hat sich anders entschieden.